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Wahlkämpfers Kummerkasten

Kaum hat die taz ihren Kummerkasten für gepeinigte Wahlkämpfer wieder geöffnet, schon stehen ebendiese Schlange. Vor allem christliche Demokraten und in Sonderheit deren Fraktionschef Rolf Kruse, dessen mannigfaltige Beiträge zur Aufdeckung von Mißständen wir der geneigten Leserschaft nicht vorzuenthalten gedenken.

Wagner nämlich, Eugen mit Vornamen, dieser ökoradikale Lenkerstänker auf dem Sessel des Verkehrssenators, setzt die Arbeitsplätze von unzähligen braven HamburgerInnen, die täglich mit dem Auto zwischen Arbeit und Wohnung pendeln, auf's Spiel. Weil er angekündigt hat, gestützt auf ein Radlerkonzept seines Fachbeirates, Hamburgs Straßen künftig so umzubauen, daß FahrradfahrerInnen eine begründete Hoffnung hegen können, künftig mit dem Leben davon zu kommen.

Dafür, so hat Kruse herausgefunden, schädige Wagner skrupellos die Wirtschaft, denn „der Verzicht auf ganze Fahrbahnen würde den Verkehr in weiten Teilen der Stadt zum Stehen bringen“. Das Ergebnis wäre „das Verkehrschaos“, und dadurch würde die Konjunktur in den Keller sinken und die Rezession grausam abkassieren, bei den Arbeitsplätzen nämlich.

Leider hat Kruse entgegen CDU-Gewohnheit das Problem nicht logisch zu Ende gedacht. Denn: weniger Arbeitsplätze gleich weniger Pendler gleich weniger Autos gleich weniger Verkehrsstillstand gleich nix Chaos auf den Straßen.

Also, Kruse, das nächstes Mal besser nachdenken. Erst grübeln, dann dübeln.

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