: Wahlfälscher-Prozeß eröffnet und vertagt
Potsdam. Der ehemalige Potsdamer Oberbürgermeister Seidel und drei Stadträte stehen seit gestern wegen Wahlfälschung vor Gericht. Sie werden beschuldigt, gemeinschaftlich die Ergebnisse der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 verfälscht zu haben. Nach Erhebung der Anklage stellte der Verteidiger Seidels Antrag auf Ablehnung des Richters wegen Befangenheit. Der Antrag wurde damit begründet, daß Richter Woschny durch die inzwischen aufgelöste Potsdamer Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde und daher nicht legitimiert sei. Nach etwa einstündiger Beratung wurde dem Antrag stattgegeben, die Hauptverhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.
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