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Waffenruhe zwischen Israel und HamasDer Gaza-Krieg kennt nur Sieger

Israels Regierung und die Hamas reklamieren Erfolge für sich - die einen, weil sie so viel wie möglich in Schutt und Asche gelegt haben, die anderen, weil sie noch immer leben.

Eine Stadt wie ein Erdbebengebiet: Das tunnelreiche Rafah im Gazastreifen. Bild: reuters

BERLIN taz Die ersten unabhängigen Journalisten, die den Gazastreifen nach Beginn der Waffenruhe am Sonntag betreten haben, zeigen sich erschüttert vom Ausmaß der Zerstörung, das sich ihnen nach 22 Tagen der Bombardierung und Beschießung bietet. Die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, wo die meisten Tunnel verlaufen, gleiche einem Erdbebengebiet, gaben sie zu Protokoll. In der Tat dürften die Bilder, die in den nächsten Tagen in unsere Wohnzimmer flimmern werden, ebenso schockieren wie die Geschichten der geschundenen Menschen in Gaza. Als Propaganda der radikalislamischen Hamas wird man die Zeugnisse des dreiwöchigen Krieges wohl nicht mehr abtun können.

Propagandistisch ist dagegen das, was beide Seiten als Resultat dieses asymmetrischen Waffengangs bislang kundgetan haben. Wie erwartet haben sich beide zum Sieger erklärt. Die einen, weil sie so viel wie möglich in Schutt und Asche gelegt haben, die anderen, weil sie schlicht überlebt haben und ihr Regime im Trümmerfeld die Macht behauptet hat. Wenn man Zerstörung mit Abschreckung gleichsetzt und die Zahl der getöteten Palästinenser gegen die der Israelis aufrechnet, dann kann Israels Regierung in der Tat einen Sieg ins Feld führen, der unanfechtbar ist. Mehr als 1.350 toten und mehr als 5.500 verletzten Palästinensern stehen 13 getötete Israelis und mehrere Dutzend Verwundete gegenüber. Ein Großteil der Infrastruktur im Gazastreifen liegt in Trümmern. Das hat die Hamas gewiss ebenso hart getroffen wie die gesamte palästinensische Bevölkerung.

Doch schon unmittelbar nach der einseitigen israelischen Waffenruhe am Sonntag früh demonstrierte die Hamas ihre "Feuerkraft" und schoss mehr als ein Dutzend Raketen auf Israel ab. Das nur, um zu demonstrieren, dass Israel ein erklärtes Kriegsziel, den Raketenbeschuss aus Gaza zu unterbinden, nicht erreicht hat. Und dass der mutmaßliche Verlust von mehreren hundert Kämpfern der Hamas weder militärisch noch politisch den Garaus gemacht hat.

Ganz ungewiss ist bislang auch, ob der Schmuggel durch die Tunnel nach Ägypten wirklich dauerhaft unterbunden werden kann. Noch ist kein Mechanismus in Kraft, der eine effektive Grenzkontrolle, für die sich die EU, allen voran Bundeskanzlerin Merkel, so demonstrativ ins Zeug gelegt hat, bewerkstelligen könnte. Bislang existiert die Forderung nur auf dem Papier. Auch in diesem Punkt hat Israel also sein erklärtes Kriegsziel höchstens bedingt erreicht.

Unangenehmes droht Israels Politikern und Militärs noch aus einer ganz anderen Ecke. Die Bombardierung von UN-Gebäuden, Krankenhäusern und Zivilisten und der Tod von mehr als 350 Kindern werden Anzeigen wegen Kriegsverbrechen nach sich ziehen. Sowohl die UNO als auch Menschenrechtsorganisationen werden eine Fülle von Untersuchungen vorlegen, die eine Überprüfung beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zur Folge haben werden. Verantwortlichen israelischen Politikern oder Militärs könnte dann ein internationaler Haftbefehl drohen, der ihre Reisemöglichkeit sehr einschränken würde. Ähnliche Anzeigen müssten wegen des Kassam-Beschusses freilich auch gegen Hamas-Verantwortliche erstattet werden.

Die Hamas wird ohnehin vorerst Wohlverhalten praktizieren müssen, um Unterstützung für eine dauerhafte Beendigung der Blockade des Gazastreifens zu erhalten. Noch kann Israel jederzeit die Versorgung unterbinden. Die Hamas weiß aber sehr wohl, dass sie der eigenen Klientel eine Pause von Krieg und Blockade bieten muss. Am Status quo ante hat der blutige Waffengang am Ende nicht viel verändert. Solange weder Israel noch die EU oder die USA mit der Hamas verhandeln oder zumindest sprechen werden, bleibt die Lage äußerst prekär.

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25 Kommentare

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  • M
    Mohamed

    @ Markus

     

    Sie scheinen gekränkt zu sein, denn am Anfang wollten Sie ausgerechnet mit Ihrer Deutschheit nicht nur das Gespräch über Gaza ethnisieren, sondern mich auch noch in eine unschöne Ecke drängen. Nun füllen Sie sich in Ihrer Deutschheit gekränkt, weil Ihnen keine bessere Argumente einfallen, sie sind ja sogar bereit, auf sie ganz zu verzichten, Ihre Deutschheit ist sehr sehr kommisch, meine dagegen ist sie echt.

    Oder ist Ihnen mein Name ein Dorn im Auge, und sie können es gar nicht ertragen, dass ausgerechnet ein Deutscher Mohamed Ihnen Lektion erteilt? Vielleicht heisse ich ja gar nicht Mohamed? Haben Sie schon mal darüber nachgedacht?

  • M
    Markus

    @ mohamed

     

    Ich weiß nicht, wie Sie empfinden, aber wenn Sie schreiben:

     

    "Und wenn wir uns, als Deutsche, in diesem Konflikt überhaupt einmischen möchten, dürfen wir nie nur..."

     

    dann ist das 'ne eklige Belehrung. Behalten Sie doch bitte Ihr Deutschland für sich ! Auf mich macht das wenigstens kein Eindruck, stößt mich nur ab.

  • W
    WaltaKa

    @Markus: Sie dürfen sich einmischen wo Sie wollen. Allerdings, vor soviel unreflektiertem 'Gutmenschentum', wie Sie es offenbaren, fürchte ich mich auch.

  • F
    Florentine

    @Markuswieso erwähnen Sie eigentlich nicht die israelische Besatzungspolitik, die völkerrechtswidrige Siedlungs- und Annektionspolitik? Aus welchem Grunde gehen Sie mit keinem Wort auf die Farce 'besatzungsfreie Zone Gazastreifen' ein? Möchten Sie nicht darüber reden, dass Israel die Bevölkerung des Gazastreifens je nach Laune als Faustpfand benützt hat? Mal bekamen die Menschen Essen, dann wieder nicht... Sie können über die Hamas gerne schimpfen, sie kritisieren. Aber schweigen Sie bitte nicht von den Dingen die Israel betreffen

  • M
    Mohamed

    @ Sam

     

    ich glaube, Sie wollen mich missverstehen, für eine Diskussion ist es natürlich nicht förderlich!

     

    Erstens ich mache einen großen Unterschied zwischen Zionisten und Juden!

    Zweitens es gibt tausende von Juden, die nicht in Israel leben und leben wollen, sie vertretten eine andere Position gegenüber Israel!

    Drittens es leben immer noch Juden in den islamischen Ländern, sie leben freidlich mit den Muslimen trotz der Gründung von Israel.

     

    In meinem Geburtsland leben immer noch 5000 Juden, bis 1950 waren es mehr als 50000.

    Sie stellen eine rethorische Frage wegen der Auswanderung der Juden aus den islamischen Ländern!?

    Was glauben Sie denn,warum haben diese Juden dieses Land verlassen?

    Ich will Sie nicht blehren, aber bin sehr gespannt auf Ihre Antwort!

     

    MfG

    Mohamed

  • M
    Mohamed

    @ Markus

     

    vielleicht haben Sie Frau Merkel nicht gewählt, aber wenn Ihre und meine Bundeskanzlerin eine einseitige Haltung in diesem Konflikt einnimmt, dann muss man schon daran erinnern, dass es eine historische Verantwortung den Palästinensern gegenüber auch gibt!

    Und das ist keine Beleherung meinerseits, sondern nur eine Feststellung, die historisch belegbar und nachweisbar ist!

    Ich meine, Deutschland tut gut, wenn es sich aus diesem KKonflikt ganz raushält, denn wir können nicht neutral sein!

    Die Verantwortung den Juden gegenüber muss nicht zwangsläufig zur Blindheit führen!!

    Es ist schlimm genung, dass unsere Militärschiffe vor Gaza sind!

  • M
    Markus

    @mohamed:

     

    Erzählen Sie mir bitte nicht, was ich als Deutscher tun oder lassen soll. Zu diesem "wir", in das Sie mich da hinzusperren wollen, zähle ich mich gewiss nicht.

     

    Der Staat Israel ist ein Staat, der legal und legitim existiert, und der ein Recht hat, zu existieren. Das ist völkerrechtlich alles wasserdicht, was aber arabische Staaten nicht daran gehindert hat, diesen Staat unmittelbar nach seiner Gründung anzugreifen.

     

    Ich will mich in diesen Konflikt einmischen, als Enkel meiner Großväter, die an der industriell durchgeführten Ermordung von 6 Mio. Juden beteiligt waren bzw. dies zugelassen haben. Glauben Sie mir, Mohamed, ich weiß, wo ich stehe, ich brauche Ihre Belehrungen nicht.

     

    Nicht nur der Holocaust, sondern das tausende Jahre dauernde Leiden und die Verfolgungen, die ein Volk weltweit erleiden musste, haben mit zur Gründung des Staates Israel geführt.

     

    Für mich ist es wichtig, dass dieser Staat Israel existiert und weiter existieren kann, damit er sich für die Rechte der Juden weltweit einsetzen kann. Und das sind ja nichts anderes als die Lebensrechte des jüdischen Volkes, die ja nicht nur in Israel bedroht sind. Ich als Deutscher weiß, wovon ich rede.

     

    Also, lb. Mohamed, schreiben Sie mir bitte nicht vor, wo ich mich einmischen "darf" u.s.w. Das ist weder Ihr Recht noch Ihre Aufgabe.

     

    MfG Markus

  • S
    Sam

    @Mohammed

     

     

    Was die Herkunft der Palästinenser angeht:

    Ich schrieb ja bewusst von einem "Teil" und sprach den Palästinensern als solches nicht das Recht ab, dort in friedlicher Koexistenz mit den Israelis zu leben - im Gegensatz zu Ihnen, der den Juden grundsätzlich abspricht, vor 1900 schon im Land gewesen zu sein.

     

    Man kann davon ausgehen, daß im osmanischen Reich zu den ansässigen Muslimen, Juden und Christen Wanderarbeiter aus dem osmanischen Reich in die Region kamen. Bis in die Neuzeit gab es den Begriff "Palästinenser" ohnehin nicht, sd. nur den Begriff "Araber". Also auch eine Neuschöpfung.

    Ich kann Ulrich Sahm's Artikel "Die Geburtsstunde der "Palästinenser" empfehlen und Wikipedia, "Palästina" (auch wenn Wikipedia nicht immer das Gelbe vom Ei ist), beides lässt sich ergoogeln (ich weiß nicht, ob man hier links setzen darf). Weiteres lässt sich sicher in guten historischen Quellen nachlesen.

     

    Was Vertreibungen und die Juden aus den nordafrikanischen Ländern angeht bzw. deren Leben und Flucht von dort - lesen Sie doch einmal nach, warum fast die gesamte Mehrheit der Juden von dort geflüchtet ist.

     

    Und was die russische Einwanderung angeht: es ist eine Einwanderung und kein Import. Jeder Jude hat das Recht nach Israel einzuwandern, so steht es nun mal in der Verfassung. Und wenn Sie nachlesen, was in der ehemaligen Sowjetunion los ist, dann ist vielleicht auch nachvollziehbar, warum russische Juden es vorzogen, die GUS zu verlassen - so wie es andernorts ebenfalls Menschen vorziehen, in andere Länder auszuwandern, wenn es möglich ist (im Übrigen ist eine Auswanderung immer eine schwere Sache).

    Anhand Ihrer Bemerkung, daß 80% der Israelis aus dem "Ostblock stamm(t)en", frage ich mich, wann Sie gewillt sind, jemanden als Angehörigen eines Staates anzuerkennen, oder ob Sie es Israelis immer wieder vorwerfen wollen, wo vor 8 Generationen eventuell die Vorfahren herkamen. Vergessen Sie nicht, daß die russische Einwanderung bereits im osmanischen Reich begann.

     

    " dass die Palästinenser auch die Opfer unser Opfer sind."

     

    Richtig, aber Sie sind auch die Opfer Ihrer oftmals unfähigen Führer.

     

     

     

    "Zu Hamas kann ich Ihnen nur sagen, dass gegen eine Besatzung nur der Widerstand hilft."

     

    Sie beführworten also einen gewaltätigen und militanten Widerstand, der sich sogar gegen das eigene Volk richtet? Na danke, solche Freunde sind immer falsche Freunde. Vor denen, die aus dem Ausland der Hamas huldigen, sollten sich die Palästinenser ganz besonders hüten. Sie sterben ja nicht, sie appelieren nur für Gewalt vom Computer aus.

  • S
    Sam

    @Mariandl

     

    "@ Sam: Informieren Sie sich einfach besser, was die Hamas und die Anerkennung Israels betrifft."

     

    Informieren Sie mich doch mal, was Ihrer Meinung nach die Hamas und die Anerkennung Israels betrifft.

     

    Meiner Information nach ist die Hamas nicht gewillt, Israel anzuerkennen (s. a. Gespräch zw. Hamas-Führer Chaled Meschaal und Ex-US-Präsident Carter bei einem Treffen im April 2008). Hamas ist ja u.a. deswegen entstanden, weil die PLO Israel 1993 anerkannt hat (Oslo-Vertrag).

    Man sollte "Anerkennung Israels" nicht mit "Waffenstillstand" verwechseln.

    Was die Hamas sich vorstellen kann ist eine Hudna, ein Waffenstillstand.

  • M
    Mohamed

    @ Sam

     

    ich lasse mich gerne belehren, wenn Sie mir nachweisen können, dass die Palästinenser nicht aus Palästina stammen, sondern aus anderen Ländern. Sie übernehmen und wiederholen, wissentlich oder nicht, die Argumente der Zionisten, die ihren " Bevölkerungsimport" dadurch relativeren und verharmlosen wollen, in dem sie solchen Schwachsinn erzählen.

    Ich stamme gebürtig aus einem muslimischen Land in Nordafrika, in dem bis 1950 Juden ohne einen eigenen Staat friedlich gelebt haben. Keiner bestreitet, auch die Hamas nicht, dass die Juden dort lebten und das Recht haben weiterhinn zu leben. Damals waren sie in der Minderheit, weil ihre Vorfahren freiwillig das Land Richtung Afrika, Nordafrika und Europa verliessen. Heute importieren die Zionisten Menschen aus dem Ostblok, damit sie eine Mehrheit schaffen, die israelissche Siedlungspolitik ist eine Vertreibungspolitik der palästinensern!

    Und warum redet keiner vom Existenzrecht der Palästinenser?

    Also lesen Sie die Romane vom Juden Edmond Amran Elmaleh, ein Jude in einem islmischen Land und werden einiges darüber erfahren, auch etwas zur seiner Haltung zu den Zionisten und Israel.

     

    Und wenn wir uns, als Deutsche, in diesem Konflikt überhaupt einmischen möchten, dürfen wir nie nur einen Akteur des Konfliktes in Schutz nehmen und immer wieder bewafnen, wir müssen endlich zur Kenntnis nehmen und nie vergessen, dass die Palästinenser auch die Opfer unser Opfer sind. Denn der Holocaust führte auch zur Gründung eines Staates, der tausende von Menschen vertrieb, und dies allles mit freundlicher Unterstützung der "Weltgemeinschaft"!

     

    Zu Hamas kann ich Ihnen nur sagen, dass gegen eine Besatzung nur der Widerstand hilft. So haben viele Völker der Erde gemacht bis sie ihre Freiheit erlangten! Und man kann und sollte auch nie eine Besatzungsmacht annerkennen, die ihren Traum von immer noch träumt!

     

    MfG

    Mohamed

  • M
    Mariandl

    @ Sam: Informieren Sie sich einfach besser, was die Hamas und die Anerkennung Israels betrifft.

  • S
    Sam

    @Matthias

     

    "Sonst könnten Sie wissen, dass die Hamas seit Jahren bereit ist, Israel und dessen Existenzrecht anzuerkennen" entspricht leider nicht den Tatsachen, sondern in der nach wie vor aktuellen Charta der Hamas steht zu lesen "Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat."

    Ich möchte darauf hinweisen, daß Solidarität mit den Palistinensern nicht verwechselt werden sollte mit Solidarität mit der Hamas - einer menschenverachtenden radikalislamischen Bewegung, die ihre Beziehungen zu anderen fundamentalistischen Bewegungen des Islam in anderen Ländern (Libanon, Iran) nicht leugnet.

    Sie können Israel kritisieren, aber Sie sollten sich davor hüten, die Hamas zu verharmlosen. Eine Bewegung, die sich dadurch schützt, daß sie Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt (s.a. Tagesschau von Anfang Januar und Al-Aqusa TV, 29.12.2008, Aussage einer jungen Palästinenserin: "Ich sage, die Hamas ist der Grund, an erster Stelle, für alle Kriege") und seine Bevölkerung darauf einschwört, dies als Ideal des Martyrertums zu akzeptieren, und darum in Kauf nimmt, daß Kinder und andere Unschuldige getötet werden, ist für Menschen, die nach demokratischen Werten leben wollen, inakzeptabel. Hanyia hatte nichts anderes zu tun, als aus dem Bunker die Bevölkerung auf den Tod einzuschwören und den Raketenbeschuß auf Südisrael aufrechtzuerhalten, wohl wissend, daß das die Israelis zum Weitermachen bringen würde.

    Ja, Sie können Mitleid haben mit der palästinensischen Bevölkerung. Ich hoffe, sie schafft es, sich in absehbarer Zukunft eine andere, politisch vielseitigere und klügere Führung zu wählen.

    Momentan sieht es aber leider nicht danach aus.

  • F
    Florentine

    Nur Sieger? Die Toten, die angeschossenen, die überrollten, die verbrannten Kinder, Frauen und Männer sind keine Sieger. Kriegsverbrechen nennt sich das. Und Merkel hat "uneingeschränkt solidarisch" dazu geschwiegen.

  • K
    kanarr

    alles ein abgekartertes spiel von den ammis von den israelis von iran von syrien von den 4 berühmten schurken und die armen palestinen´ser müssen wieder die hauptrolle spielen. israel ist zu feige Syrien anzugreifen weil dann der grosse bruder irAN kommt und iran ist zu feige israel anzugreifen weil dann die ammis kommen und die sunniten naja aber bald sterben wir alle und dann sehen wir die warheit jeder für sich ich freu mich auf den tag der erleuchtung,

  • HS
    H. Schrewe

    Ich bitte doch darum, meinen Kommentar genau zu lesen. Ich habe keineswegs die Menschenrechtsverletzungen Israels gebilligt, sondern gefordert, dass sie sich dafür verantworten müssen. Israels Siedlungspolitik finde ich unerträglich.

    Ich unterstreiche aber nochmals, dass es sich bei der Hamas um einen islamistischen Terrorverein handelt, der Menschen verfolgt und unterdrückt. Und ich finde es wichtig, dass auch diese Seite einmal gesehen wird. Die Hamas sind keine Befreiungsarmee sondern eine Terrorgruppe die auch ihrem eigenen Volk zusetzt.

    Der Hamas, die von Iran und Syrien finanziert werden, zu glauben, dass sie das Existenzrecht Israels anerkennen würden, halte ich für schlicht naiv.

  • M
    Mathias

    @ H. Schrewe + Franz Beckenbauer u.a.: Ach, hören Sie doch auf mit diesem Gerede über die Hamas. Sie plappern nach, was die Medien in Deutschland von 'Welt' bis 'Spiegel' berichten und 'unsere' Politiker von sich geben. Ich unterstelle Ihnen jetzt einfach mal, dass Sie eine andere Sicht auf die Dinge nicht wirklich interessiert. Sonst könnten Sie wissen, dass die Hamas seit Jahren bereit ist, Israel und dessen Existenzrecht anzuerkennen.Gegen eine Anerkennung Palästinas in den Grenzen von 1967. Einen ähnlichen Friedensplan gibt es auch von der arabischen Liga. Und-interessiert es Israel? Wer vom Beschuß durch die Hamas spricht, sollte Israels Besatzungspolitik seit 1967(hier nehme ich bewußt den Gazastreifen hinzu, alles andere ist eine Farce!), Israels völkerrechtswidrige Siedlungs- und Annektionspolitik gefälligst nicht verschweigen. Wieso sagen Sie dazu nichts? Aus welchem Grunde reden Sie nicht davon, dass Israel entgegen sämtlicher 'Friedensgespräche' und 'Friedensabkommen' die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik sogar ausgeweitet hat? Weil dies alles 'Antisemitisch' sein könnte? Quatsch, Israels Verhalten ist Politik; und Politik muß kritisierbar sein dürfen. Da können Sie die 'Antisemitismus-Totschlagkeule' ruhig daheim lassen. Und zu diesem israelischen Angriff: wer so angreift, weiß, wen es treffen kann. Mindestens die Hälfte der Toten und Verletzten sind Zivilisten, darunter über 400 Kinder. Verhältnismäßig? 'Terrorangriffe' nennt man so etwas! Wer zur israelischen Politik in Palästina schweigt, unterstützt Völkerrechtsverletzer und Kriegsverbrecher wie Olmert, Barak, Livni...Und unsere dies unterstützenden Politiker sollen aufhören, mit dem Schild 'Demokratie' durch die Lande zu spazieren. Bei der israelischen Politik bemühen sich alle, nix zu sehen. Übrigens Franzl Beckenbauer: mit Links oder Rechts hat dies alles gar nichts zu tun. Eher mit Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Mitleid.

  • HS
    H. Schrewe

    Ich möchte nur einmal daran erinnern, wie sehr die Hamas die Menschenrechte mit Füßen tritt. Frauenrechte werden unterdrückt, Organisationen, die sich für ihre Rechte einsetzen in ihrem Machtbereich verboten. Homosexuelle werden verfolgt, gefoltert, ermordet und teils zu Selbstmordattentaten gedrängt, um die Ehre der Familie wieder herzustellen. Sie benutzen Menschen als Schutzschilder, auch wieder in diesem Krieg. Der Hamas ist das menschliche Leid in Gaza egal, solange sie ihre Ziele erreicht sehen. Und ihr Ziel ist eine islamistische Gesellschaft in der Form eines Gottesstaates. Es geht der Hamas doch weniger darum einen eigenen Staat für ihr Volk zu bekommen, als die "Juden ins Meer zu jagen", wie sie unmissverständlich äußern.

    Menschenrechtsverletzungen sind auch israelischer Seite nicht hinzunehmen und Israel muss sich dafür auch verantworten. Ich würde mir nur wünschen, die Weltgemeinschaft würde endlich auch mal die Menschenrechtsverletzungen in den Autonomiegebieten anklagen und publik machen. Besonders würde ich mir das mal von Organisationen wie Amnesty oder Human Rights Watch wünschen, die davor bisher die Augen verschließen.

  • EN
    Eyman Nawwas

    Es hat mit Lügen angefangen,

    Land ohne Volk, Palästina sei nur ein leeres Stück Wüste gewesen etc...

    Kreuzzüge hatten auch damals versucht die 150 jährige Besatzung Palästinas zu rechtferigen.

    Israel ist erst 60 Jahre.

    Wann werden wir begreifen, daß es nicht um Paar Raketen handelet, sondern um Willen, Recht und Besatzung.

  • S
    Sam

    @Mohammed

     

    Dein Geschichtswissen läßt auch zu wünschen übrig. Ich glaube, da wäre etwas Nacharbeit angesagt.

     

    Darum zu streiten, wer nun zuerst in welchem Gebiet war, bringt überhaupt nichts. Auch ein nicht unerheblicher Teil der heutigen Palästinenser sind Nachfahren von Immigranten aus verschiedenen arabischen Ländern, die vor und um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrdt. ins Land kamen.

    Und Juden wie Muslime gibt es seit Jahrhunderten nachweisbar im Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan.

    Aber darum geht es nicht.

    Es geht eher darum, genau diese Argumente nicht mehr anzubringen, sondern jetzt, wo klar ist, daß sowohl Palästinenser als auch Israel in diesem Gebiet leben und leben werden, nach Lösungen zu suchen, die politisch sind - jenseits von Gewalt.

     

    Übrigens können auch Semiten antisemitisch sein. Haben wir leider oft genug in den letzten Wochen bei Pro-Palästina-Demo's sehen können.

  • M
    Mohamed

    @ Franz Bekenbaucher

    reden Sie besser über Fussball und lassen Siee die Politik!

     

    Den Artikel als zu bezeichnen verrrät wie Sie unklug sind:

     

    Erstens die Hamas ( als Araber) sind auch Semiten wie die Juden!

    Zweitens es heisst asymmetrisch und nicht unsymmetrisch d.h unterschiedlich, ungleich usw...

    Drittens die Hamas kämpft gegen eine Besatzungsmacht, die 70% des palästinensischen Teritorriums besetzt hatte. Zur Info: fast 80% der israelischen Bevölkerung stammt gar nicht aus der Region, alle waren bis vor kurzem Bürger im Ostblock!

     

    Einen schönen Tag noch!

    Mohamed

  • S
    Sam

    Tja, kaum ist die Waffenruhe eingetreten, kommt die Hamasführung aus ihren Löchern gekrabbelt, um erneut Terror zu verbreiten. Nicht nur, daß sie die Zivilbevölkerung als Schutzschild mißbraucht hat - wird die Taz auch darüber berichten, daß die Hamas nun bereits wieder über 100 Fatah-Leute (also "eigene" Leute, nämlich Palästinenser) wegen Kollaborationsverdacht (Verdacht, nicht Beweis) ermordert hat, mit vorheriger Folter wie Schläge und Augen-Ausstechen?

  • AC
    anonym capslock

    'was will man von den linken schon anderes erwarten'... was ein quark.

    'der grund für den krieg (...)' quark noch mehr:

     

    eines der hauptprobleme der berichterstattung im fall gazakrieg (und in kriegsfällen allgemein), sind die vielen rhetorischen tretminen, die sofort vorwürfe der parteilichkeit nach sich ziehen - ein satz zu viel oder zu wenig, und schon wird aus dem einen oder anderen lager das geschrei laut.

     

    tatsache ist jedoch, 'recht' hat keine der beiden seiten - so viel man sich dazu die mäuler zereissen mag, ein ge-'rechter' krieg ist per se nicht möglich, ebenso wie eine zuweisung der schuld an (gerade diesem) nicht möglich ist.

    es macht vor allem die toten (so-called kollateralschaden) nicht wieder lebendig - wäre ihnen persönlich lieber, von einer aus zweifelhaften gründen abgefeuerten rakete zerhackstückt zu werden oder sterben sie lieber an den gewehrkugeln einer zweifelhaft begündeten kriegsoffensive?

    und, als bonusfrage, von welcher seite möchten sie ihre leiche lieber zu propagandazwecken verwendet sehen?

  • D
    D_I__O

    Son Quatsch Franz.. allenfalls antiisraelisch.

    Keiner ist unschuldig....übrigens.

     

    nich gleich wieder diese "alte" Keule

  • SG
    S. Gusel

    Dieser Artikel ist leider wieder einmal sehr einseitig. Das ein großer Teil der Menschen in Israel seit 8 Jahren tagtäglich der Gefahr von Bomben ausgesetzt ist, wird wieder mal verschwiegen. Diese Menschen werden auch nicht vorher per Flugzettel gewarnt. Sie haben in Sderot genau 15 Sekunden es bis zum nächsten Shelter zu schaffen...

    Keiner will mit der Hamas reden... Die Hamas erkennt Israel nicht als Staat an. Aber es von dieser Seite zu betrachten ist natürlich nicht so offensichtlich, nehme ich an.

  • FB
    Franz Beckenbauer

    das ist ein sehr einseitiger anitsemitischer artikel. der grund für den krieg, nämlich der beschuss israels durch die hamas wird nicht mal erwähnt. der krieg ist vor allem unsymmetrisch, weil eine seite (hamas) gezielt unschuldige ins visir nimmt, die andere seite (israel)versucht, unschulidge zu verschonen. aber was will man von den linken schon anderes erwarten.