: Waffenraub aus Zug
■ 44 Kalaschnikows aus Beständen der NVA auf Bahnhof Neuseddin gestohlen
Neuseddin. Knapp 50 automatische Waffen russischer Bauart sind in der Nacht zum Sonntag aus einem auf dem Güterbahnhof Neuseddin in der Nähe von Potsdam abgestellten Waggon gestohlen worden. Der Zug war nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf dem Weg von Waren/Müritz nach Bad Blankenburg, wo die insgesamt 13.000 Waffen aus NVA-Beständen verschrottet werden sollten. Damit ereignete sich im Land Brandenburg zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ein Raub von NVA-Waffen. Ende 1992 war im Territorialkommando Ost der bis dahin größte Einbruch in eine Bundeswehrkaserne gelungen.
Den Tätern von Neuseddin, von denen jede Spur fehlt, sind 46 Maschinenpistolen vom Typ „Kalaschnikow“ und vier leichte Maschinengewehre der Marke „Degtjarow“ in die Hände gefallen, sagte Oberstaatsanwalt Junker gestern. Er gehe davon aus, daß der aufgebrochene Waggon „zufällig zuerst an der Reihe“ war. Die offenbar brisanteren Waffen hätten sich in anderen Waggons befunden.
Hauptauftragnehmer für die Verwahrung, Verwertung und Verschrottung der NVA-Waffen ist nach Auskunft des Bundeswehr-Territorialkommandos Ost in Geltow die Material Depot und Service Gesellschaft (MDSG) Bonn, die den speziellen Auftrag an die Thüringer Metallrohstoffe GmbH übertragen hat. Für die MDSG wies ein Sprecher hingegen die Zuständigkeit des Unternehmens zurück. ADN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen