WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am heutigen Montag wird im Kulturhaus Mitte die Frage gestellt, warum sich in Afghanistan nichts verbessert hat, obschon die Nato seit sechs Jahren dort „den Frieden sichert“. Claudia Haydt wird ihre Thesen ausführen, und wir sind gespannt – denn es bleibt zu fragen: Hat sich wirklich nichts getan? Ist die Verschränkung von Menschenrechtsorganisationen mit dem Militär so absolut kritisch anzusehen, wo sie doch allerorten in der Welt stattfindet und eigentlich schon immer da war? Ist nicht das Militär verpflichtet, in der Welt der Warlords die Menschenrechtler bei ihrer Arbeit zu schützen? Die moralische Frage ist sicherlich gut und angebracht, aber sollen deshalb erst mal alle humanitären Handlungen eingestellt werden, bis jemandem was Richtiges und nur Gutes einfällt? Oder lieber nicht, weil es ja auch um jetzt lebende Menschen geht? Oder war es gar unter den Taliban so schlimm dann doch nicht? Das sind so Fragen …
Morgen wird im New Yorck 59 der Frage nachgegangen, warum queere Politik weniger Zulauf hat als die queeren Partys und ob es nicht möglich ist, mit Hilfe einer, also dieser Vollversammlung „queerer antipatriarchaler feministischer linksradikaler Gruppen, Personen und Projekte“ neues Leben in die queere Politszene zu kriegen – nun ja, vielleicht muss auch gefragt werden, ob ein queeres Leben per se zur Politik verpflichtet.
Im Zielona Gora wird am Mittwoch über „Schwarze Magie im braunen Hemd“ gesprochen, über Nazis also und ihre Liebe zu Neuheidentum und nordischen Sagen, die ja wiederum auch durchaus in der diffus-linken Szene beliebt sind.
Am Samstag beginnt in der SFE im Mehringhof ein zweitägiger Workshop über „Soziale Kämpfe in der neoliberalen Stadt“. Titel: „The right to the city“. Es geht um Videoüberwachung, Privatisierung des öffentlichen Raums etc. Also um alles.
Afghanistan: Kulturhaus Mitte, Auguststr. 21, Mo., 19.30 Uhr
Queer: New Yorck 59, Mariannenplatz 2, Di., 19.30 Uhr
Schwarze Magie: Zielona Gora, Grünbergerstr. 73, Mi., 17 Uhr
Soziale Kämpfe: SFE, Gneisenaustr. 2a, Sa., 10 Uhr