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Archiv-Artikel

WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage der Stadt

„Erinnerungskultur“, 17. 1., 18.30 Uhr, FU: Henry-Ford-Bau„Trotz und wegen Auschwitz“, 17. 1., 19 Uhr, HU: Café Krähenfuß Rechtsextremisten-Studie, 18. 1., 17 Uhr, Alice-Salomon-Platz 5 Bilanzziehen, 23. 1., 16 Uhr, Kurt-Lade-Klub, Grabbeallee 33

Heute wird in der FU über die so genannte und viel beschworene „Erinnerungskultur“ diskutiert, insbesondere die deutsche. Hierzulande wird ja permanent versucht, die Interpretation der Verbrechen der Nationalsozialisten zu kulturalisieren, also zu einem Diskursgegenstand und damit relativierbar zu machen. Über diesen Umstand diskutieren Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung, Ingolf Seidel und der Bremer Historiker Frank Sobichin in dem, „sehr passend“, nach einem Antisemiten benannten Henry-Ford-Bau. Ebenfalls heute wird an der Humboldt-Uni (dort im Café Krähenfuß) das Buch „Trotz und wegen Auschwitz“ vorgestellt, eine Untersuchung zur nationalen Identitätsbildung in Deutschland nach dem Jahr 1945. Das Thema ist ein ähnliches, doch die Interpretationen unterscheiden sich nicht unwesentlich. Hier wird jedenfalls im eher engagierten Antifa-Sprech über die ganzen Walsers und Flicks und all ihre ums Wohl der Nation besorgten Fürsprecher geredet. Am Dienstag dann wird die Alice-Salomon-Fachhochschule zum Ort einer Rechtsbetrachtung der anderen Art. Kerstin Sischka vom Zentrum Demokratische Kultur stellt die Studie „Rechtsextremistische und demokratiegefährdende Phänomene in Marzahn-Hellersdorf“ vor, die einigen, die noch immer glauben oder sich vorlügen, der Kiez könne mit ein paar Blumenkübeln geschönt werden, vielleicht doch die Augen öffnen wird. Am Sonntag dann zieht die Gruppe NoVo zur Kaffee-und-Kuchen-Stunde im Kurt-Lade-Klub die Bilanz des letzten Jahres – „Wie wir ‚linksradikal‘ wurden und warum das Geld kostet?“ heißt die Veranstaltung. Die rührigen Pankower AktivistInnen sprechen darüber, inwieweit ihre Arbeit sinnvoll ist, versuchen allerdings auch, auf diesem Wege neue MitstreiterInnen zu gewinnen.