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Archiv-Artikel

WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt

Große-Leege-Straße/Freienwalder Straße, 4. 5., 18 UhrVolksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 1, 4. 5., 19 UhrGendarmenmarkt, 7. 5., ab 14 Uhr; Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Straße 130, 7. 5., 22 UhrBertolt-Brecht-Platz, 8. 5., 10 Uhr

Nach dem 1. Mai und seinen diversen Demos und Dämlichkeiten dräut nun der 8. am Horizont – in diesen Tagen ist wieder viel zu tun. Am Mittwoch gibt es bereits zwei wichtige Termine – und die liegen auch noch nahe beieinander. Zum einen findet in Hohenschönhausen eine Kundgebung gegen die Ausstellung „Mut und Zivilcourage in Deutschland von 1933 bis 1989“ statt, in der mal just und so nebenbei die DDR und die Nazizeit gleichgesetzt werden, wie es heute, ja, man muss sagen, schon regelrecht üblich ist. Zum anderen diskutiert die Wochenzeitung Jungle World im Grünen Salon über den 8. Mai und seine Bedeutung für die Linke einst und jetzt und daher auch notwendigerweise über die Frage, warum heute so vielen so genannten Linken die Befreiung total egal ist beziehungsweise nur dazu dient, gegen die Sowjetunion, die USA oder gar gegen Hartz IV zu agitieren. Am Samstag dann geht es bereits schon sehr hoch her, auf dem Gendarmenmarkt gibt es eine Kundgebung unter dem schönen Titel „Deutschland – du Opfer!“, bei der noch einmal gegen den neuen (alten) deutschen Opfermythos (Dresden = Holocaust und andere unappetitliche Gleichsetzungen) vorgegangen werden soll, anschließend treten Von Spar, Tocotronic u. a. auf, um gegen Heimat und Volk zu singen (ab 14 Uhr). Anschließend geht es dann in den Festsaal Kreuzberg, in dem allerlei Spitzen-DJs Beats gegen die Nation auflegen. Der Sonntag dann ruft – neben der Kundgebung in Leipzig – zu einer Antifa-Demo in der Hauptstadt selbst, denn auch hier wollen „Nationaldemokraten“ einen Aufmarsch durchziehen, in dem Opa zwar mal endlich ein Nazi ist, das aber ganz toll gefunden wird. Dagegen nun wird sich ein breites Bündnis am Bertolt-Brecht-Platz versammeln, um die Befreiung zu feiern und die Besiegten zum Schweigen zu bringen (10 Uhr).