WOCHENÜBERSICHT: KONZERT : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Weil man das vielleicht doch auch wissen möchte: Heute Abend spielt im Café Öxle in der Weisestraße, Neukölln, eine Nancy Reagan All Star Small Band. Und ein Zitat, das immer passt: „Warum ist alles so kompliziert, früher war’s einfacher“. Lässt sich auf dem neuen Album von Moabeat hören, „Dringlichkeit besteht immer“, dass bei der Butterlassi-Party gleichfalls heute im Maria befeiert wird. Weiter heute außerdem Másfél aus Budapest, die zusammen mit Sun Workshop im Tränenpalast wenigstens ein Schlaglicht auf das ungarische Musikschaffen werfen sollen. Másfél machen dabei einen ganz eigenartigen, hibbeligen Kunsthardcore mit Pressluftsaxofon und Fransengitarre, mit einem schönen Gespür für Jazz, ohne deswegen gleich Jazz zu spielen. Vier Musiker dribbeln hier auf allerkleinstem Raum, verlieren aber nie die Übersicht und kommen mit lauter kleinen Puzzleteilen doch zu Melodien, die es ins lichte Freie schaffen. Das alles wenigstens nach Ausweis ihrer ersten Platte, die jetzt immerhin auch bereits zehn Jahre alt ist. Laut Info sollen Elektronik und Dub-Gelassenheit dazu gekommen sein. Das neue Ding aus Sheffield – das der Welt schon Joe Cocker, ABC oder Pulp schenkte – sollen dagegen Pink Grease sein. Rock mit der Federboa, der im richtigen Moment ins Falsett fällt und dabei mit der Discokugel kickt. Glamrock halt. Sollte man sich nur nicht als so was Distinguiertes wie von Roxy Music vorstellen. Sondern als Haudrauf. Wie Sweet mit ihrem Bubblegum-Hardrock. Und sie hecheln, als ginge es tatsächlich darum, sich bei ’ner Party die letzte Whisky-Cola zu sichern. Sirenen. Billy-Lärm. Eine Rocky Horror Picturepop Show, am Dienstag im Magnet. Weniger launig, aber auch gut lärmend: The Ex, der Niederlande experimentierfreudigsten Punkrocker. Viel zu gut für den Dosenbierpogo. Am Donnerstag im Bastard.