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WM-Podcast „Russisch Brot“„Wie konnte er das nicht sehen?“

Mo Salah soll mit einem Rücktritt aus der ägyptischen Mannschaft gedroht haben, weil er sich instrumentalisiert fühlt. Folge 12 des Podcasts.

„Russisch Brot“ – der WM-Podcast von taz und detektor.fm Foto: Nadine Fischer

Johannes Kopp lässt sich von Alina Nischni Nowgorod zeigen. Mit ihrem Auto fahren sie in die Stadt. Wobei, gefahren wird eigentlich nicht, es wird gestanden. Stau. Zur Mittagszeit. Sonst komme man hier um diese Zeit immer locker durch. Aber heute stehen beide. „Das ist wirklich toll, dass alle Menschen zu uns kommen“, sagt Alina. So kann man es auch sehen.

Alina ist in einer Putin-treuen Jugendorganisation. Sie sei Patriotin, sagt sie. Sie reist viel ins Ausland. Ob sie da nicht Sorgen habe, dass aufgrund der schwierigen Beziehungen und der Sanktionen das Reisen erschwert würde? Nein, alles gar kein Problem. Sie könne verzichten. Und insgesamt gilt für sie: „Russland ist groß und stark genug, um sich selbst zu versorgen.“

Während Kopp durch Nischni Nowgorod fährt, hat Hanna Voß die Spiele Irans gegen Portugal und Marokkos gegen Spanien geschaut. Die Iraner haben sie besonders beeindruckt, „die können in vier Jahren zum ersten Mal ins Achtelfinale einziehen“.

Das hat aber bei diesem Turnier nicht nur der Iran nicht geschafft, sondern auch Ägypten. Dort war schon vor dem letzten Spiel gegen Saudi-Arabien schlechte Stimmung: Angeblich soll Superstar Mo Salah über einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nachdenken, so berichtete es CNN. Warum? Er soll sich vom tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow und den ägyptischen Verband instrumentalisiert gefühlt haben, was vor allem in seiner englischen Wahlheimat heftig kritisiert wurde. Voß wundert sich über Salah: „Wie konnte er das nicht vorher sehen?“ Sie glaubt aber nicht, dass er wirklich zurücktritt, sondern sieht das Ganze eher als Geste Richtung Großbritannien.

„Russisch Brot“ ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von taz und detektor.fm. Sechs Tage die Woche – von Montag bis Samstag – melden sich unsere Reporter Andreas Rüttenauer und Johannes Kopp aus Russland. Alle bisherigen Folgen finden Sie hier.

Darüber hinaus sprechen die KollegInnen aus Berlin über alles, was die WM, Sie und uns bewegt: über die Spiele, die kommen; über die Spiele, die waren; über den Videoschiedsrichter, die Politik und die Gesellschaft. Aus der Redaktion werden sich unter anderem Doris Akrap, Barbara Oertel, Jürn Kruse und Jan Feddersen melden.

Jeden Vormittag gibt es eine neue Folge zu hören: hier auf taz.de, bei detektor.fm, bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen anderen Podcast-Playern.

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