WAS MACHT EIGENTLICH... die C-Wurst in C-burg-Wilmersdorf? : Von der C-DU gemobbt werden
Oh, du verfluchenswerte Doppelmoral! Du zweiköpfige Schlange der Falschheit, kaltherzige Schwester der Lüge, Schwippschwägerin der Dummheit! Ein Nest hast du dir gebaut im Bezirksamt von Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Currywurst zu töten ist dein schändliches Ziel.
Und das kommt so: Der CDU-Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler will die Würstchenbuden in Charlottenburg-Wilmersdorf schließen, sagt zumindest die FDP. Auch die mehr als 50 Jahre alte Fritten-Schleuder am Charlottenburger Amtsgerichtsplatz soll weichen. Gröhlers angeblicher Plan: Mit einem läppischen Bezirksamtsbeschluss aus dem Jahr 1983 will er die Heimstätten für Hotdogs in Ladenlokale zwingen. Lokalpolitiker argwöhnen, der wurstfeindliche CDU-Stadtrat wolle sich mit seiner Buden-Feindlichkeit als Bezirksbürgermeister ins Gespräch bringen. Also: Finis Frittae?
Nicht ganz. Der FDP-Fraktionschef in der BVV, Professor Jürgen Dittberner, tritt gegen den Anti-Pommes-Potentaten an. Ein Bezirksamtsbeschluss sei ein schwaches Argument im Knacker-Krieg, und überhaupt: „Grundlage dieses Beschlusses war allein die private Ästhetik der betroffenen Stadträte von einst, die solche Buden offenbar nicht mochten“, poltert Dittberner. Die Bezirks-FDP will daher jetzt eine Initiative starten, um den „Currywursterlass“ zu kassieren. „Dass gerade die CDU, die sich so gerne als Partei der kleinen Leute hinstellt, willkürlich den Menschen die Currywurst vergällen will“, klagt der FDP-Mann, „zeigt ganz praktisch die Widersprüchlichkeit dieser Partei.“ Die CDU hat das C im Namen wirklich nicht verdient. MLO FOTO: Archiv