WAS MACHT EIGENTLICH ...Mozart?: Auftauchen
So ist das mit den Klassikern: immer wieder für eine Überraschung gut. Eigentlich würdigen wir ja in diesem Jahr den 200. Todestag eines Dramatikers aus dem Schwäbischen, da taucht plötzlich ein Salzburger Musiker mit großem Hallo aus der Versenkung auf. Zumindest die Kunsthistorikerszene ist elektrisiert: Im Depot der Gemäldegalerie wurde ein bislang unbekanntes Mozart-Porträt entdeckt. Und nicht irgendeins – sollten die Experten Recht behalten, ist es das letzte zu Lebzeiten und nach lebendigem Vorbild entstandene Bildnis des Genies.
Dabei war die Existenz des von Johann Georg Edlinger (1741 bis 1819) angefertigten Gemäldes (Öl auf Leinwand, 80 mal 62,5 Zentimeter) den Kustoden der Galerie seit der Anschaffung vor 70 Jahren durchaus bekannt – freilich nur als „anonymes Herrenporträt“. „Gründliche Analysen“ und „spezielle Computertechnik“ ermöglichten es jetzt dem Musikliebhaber Wolfgang Seiller, das offenbar 1790 in München entstandene Kunstwerk als das zu identifizieren, was es in den Augen seiner Eigentümer ist: eine Sensation. Nach aufwändiger Restaurierung ist es nun in der Studiengalerie des Hauses zu bewundern.
Und was alle Mozart-Biografen zu berichten wissen, hier wird es bestätigt: So wunderschön wie seine Melodien war der Komponist nun wahrlich nicht. CLP FOTO: SMB/SPK
Am 27. Januar, dem 249. Geburtstag Mozarts, wird das Gemälde um 19 Uhr in der Gemäldegalerie vorgestellt – nebst Büffet und Cembalomusik. Anmeldungen sind bis 24. Januar unter kfmv@smb.spk-berlin.de erbeten.
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