WAS MACHT EIGENTLICH ...Katja Flint? : Den Kick suchen
Was wurde nicht schon alles über Berlin gesagt. Mehr Weltteil als Stadt sei es, befand einst der Dichter Jean Paul. Sein Kollege Friedrich Hebbel sah hier gar die „Metropole deutscher Intelligenz“. Dankend nimmt der Berliner die Blumen an. Er weiß, damit erschöpfen sich die Superlative für seine Stadt noch lange nicht.
Erklärte doch jüngst Katja Flint, Berlin sei „die spannendste deutsche Stadt“. Wow, ist das spannend hier! Mit dieser Zuschreibung begibt sich Flint in gute Gesellschaft: Klaus Wowereit, FDP-Politiker Daniel Bahr, der Merian-Reiseführer und wahrscheinlich alle 11,3 Millionen Touristen, die 2003 die Hauptstadt besuchten. Deshalb verlegte die Schauspielerin flux ihren Wohnsitz nach 20 Jahren von München an die Spree. Spannend, das ist echt ein Argument, Frau Flint. Sie hoffen wohl, dass sie, während sie die adrenalingeschwängerte Luft Berliner Kieze schnuppern, die Muse küsst? Einen Neuanfang will die ehemals kühle Blonde – seit neuestem mit roter Haarpracht – hier wagen, heißt es, und so der zuletzt mit Qualitätsfilmen wie „Pura Vida Ibiza – die Mutter aller Partys“ arg vor sich hindümpelnden Karriere den entscheidenden Kick verpassen. Bleibt die Frage, warum sie nicht gleich in die spannendste Stadt der Welt gezogen ist. Paris wäre doch zum Beispiel eine Super-Kandidatin. Dort lebte nicht nur Flints Idol Marlene Dietrich, das sie in einem Film verkörperte. Sondern auch ihr Lebensgefährte, der Schriftsteller Peter Handke, wohnt dort. Diese Information finden Sie jetzt nicht so spannend? Wer hat denn damit angefangen? SKL FOTO: AP