…WAS MACHT EIGENTLICH ... der Lachtag? : taz-Redakteure glücklich
Die Sonntag in der taz fangen immer gleich an. Mit hängenden Mundwinkeln schleichen die Redakteure in das triste Großraumbüro, wo der Chef vom Dienst sich leise fluchend durch die langweiligen Tickermeldungen liest. Die Monitore funzeln depressiv, die Yuccapalme lässt die Blätter hängen. Lustlos diskutieren die Redakteure, welche Schlechtigkeit der Welt berichtenswert wäre. Dann schlurfen alle zurück zur ihren mit Papier beladenen Schreibtischen. Monotones Tastaturklackern, ab und zu unterbrochen von einem Seufzen, setzt ein.
Doch gestern war alles anders. „Jippie, heute ist Weltlachtag!“, juchzte der CvD und hielt eine Agenturmeldung hoch. Er las vor: Lachen auf Kommando, genauer: Lachyoga mit kurzen Lachintervallen, sei „tolles Stressmanagement“, die 45-minütige Lachmeditation hingegen helfe „beim Abschalten“. Die Redakteure kicherten. Einer fiel vor Lachen in die Altpapiertonne, die anderen tanzten um den CvD herum. Lach-tag, Lach-tag, Lach-tag, riefen sie im Chor und klopften sich rhythmisch auf die Schenkel.
Bunte Girlanden fielen von der Decke, die Redakteure wickelten sie sich um den Hals, bevor sie eine lustige Polonaise durch die Layout-Abteilung veranstalteten. Anschließend vertilgten sie schmatzend riesige Stücke Käsekuchen, die die quietschvergnügte Praktikantin besorgt hatte. Dann erzählte die Hochschulredakteurin ihren Lieblingswitz: „Was ist der Vorname vom Reh? … Kartoffelpü!“ Die Redakteure brüllten los. Der CvD drehte sich wie ein Propeller auf seinem Drehstuhl, bis er – atemlos röchelnd – umkippte. Die Zeitung schrieb sich dann wie von selbst voll. Danke, Lachtag, so viel Spaß hat das Arbeiten am Sonntag lange nicht mehr gemacht! US FOTO: REUTERS