WAS MACHT EIGENTLICH ... Horst Köhler? : Viel Besuch bekommen
Wenn die Repräsentanten der Republik auf Tuchfühlung mit dem Souverän gehen, hat das seine Tücken. Das Bad in der Menge gerät in Zeiten von Terrorwarnungen und ohrfeigenden Bürgern zum Nervenkitzel. Und was passiert, wenn man das Volk hereinbittet, war gerade vor Schloss Bellevue zu erleben: Der Bundespräsident hatte die Übergabe des sanierten Amtssitzes mit einem Tag der offenen Tür verbunden. Der Rest war Schlangestehen bei Minusgraden.
Acht BerlinerInnen genießen heute das Privileg, Horst Köhler in Ruhe von nahem betrachten zu können: Er hat sie zum Neujahrsempfang nach Bellevue eingeladen und wird sie für ihr soziales Engagement auszeichnen.
Akossiwa Agboli-Gomado etwa engagiert sich für gute Nachbarschaft im Neuköllner Rollbergkiez. Silvia Lins arbeitet seit 15 Jahren im Integrationsprojekt „Treffpunkt für Deutsche und Ausländer“ in Wedding. Angela Besuch, Mutter einer schwerstbehinderten Tochter, engagiert sich im Verein „Eltern helfen Eltern“, Anette Lauterbach hat sich für die Rettung der Schöneberger Thomas-Dehler-Bibliothek eingesetzt. Mit dabei sind die Gründerin des ersten Berliner Hospizes, Dorothea Becker, und der Gründer des Hellersdorfer Jugendchors, Wilhelm Kühling. Komplett wird die Delegation mit Markus Debus und Sandra Fabig, die sich mit der Johanniter-Unfall-Hilfe für pakistanische Erdbebenopfer eingesetzt haben. Dass auch Klaus Wowereit mit von der Partie ist, steht auf einem anderen Blatt: Er ist als Regierender Bürgermeister eingeladen. CLP FOTO: REUTERS