WAS MACHT EIGENTLICH ... … der Diplomat? : Triebe abfahren
Diplomaten sind nicht zu beneiden. Sie müssen todlangweiligen Tischreden mit interessierter Miene lauschen, selbst vor dümmsten Kabinettsmitgliedern Kratzfüße machen und, wenn der Regierungsboss im Heimatland Unsinn verzapft hat, Abbitte leisten. Contenance in Situationen, in denen normale Menschen aufs Parkett brechen würden, ist ihr Job.
Der Psychoanalyse verdanken wir die Einsicht, dass sich jeder unterdrückte Trieb an anderer Stelle Bahn bricht. Ohne die Sublimierung wäre die menschliche Kultur undenkbar. Das Prinzip funktioniert so, dass der Diplomat, der am höflichsten parliert, keinen oder schlechten Sex hat. Was leider ein schlechtes Licht auf die Kooperation der Staaten untereinander wirft. Das muss man sich vorstellen: Notorisch unbefriedigte Menschen sollen die Staatsbeziehungen zur Zufriedenheit aller regeln!
Egal. Eigentlich möchten wir an dieser Stelle die psychoanalytische Hellsicht der Innenverwaltung loben. Sie führt penibel Buch, welche Geschwüre an anderer Stelle auf der beherrschten Diplomatenseele zutage treten. In Berlin sind laut Branchendienst DasCorps rund 2.000 Diplomaten tätig, sie waren im Jahr 2006 für 10.179 Verkehrsdelikte verantwortlich. Besonders hervorgetan haben sich Gesandte aus Saudi-Arabien, Griechenland, Ägypten und dem Iran. Der feine Diplomat wird im Auto also zur Asphaltsau – und heizt sich straffrei, da immun den Frust aus dem Leib. Diplomaten, geigt euch doch einfach auf euren Empfängen ordentlich die Meinung! US FOTO: ARCHIV