WAS ALLES NICHT FEHLT:
Ein Bewerber für die Fifa-Spitze: Musa Bility, der Präsident des Fußballverbands von Liberia, hat angekündigt, sich um die Nachfolge von Joseph Sepp Blatter an der Spitze des Internationalen Fußballverbands zu bewerben. In einem Interview mit der BBC sagte er: „Wenn Afrika keinen eigenen Kandidaten aufstellt, dann sagt das einiges über uns. Das ist ein Zeichen für Mittelmaß, so geht es nur um die Stimme und darum, irgendjemanden zum Führer zu bestimmen.“ Bility bringt jedenfalls das nötige Rüstzeug für einen Fifa-Boss mit. Er hatte in seiner Heimat Probleme mit den Steuerbehörden und war sechs Monate von allen Fußballaktivitäten ausgeschlossen worden, nachdem er vertrauliche Unterlagen des Afrikanischen Fußballverbands missbraucht hatte. Außerdem wird ihm vorgeworfen, 50.000 US-Dollar aus dem Fifa-Entwicklungshilfetopf sachfremd verwendet zu haben.
Schadenersatzforderungen an die Fifa: Wegen eventueller Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der WM-Turniere 2018 und 2022 könnte Belgien Entschädigungen von der Fifa verlangen. Das erklärte der Sportminister für die Region Flandern, Philippe Muyters, der belgischen Tageszeitung Het Nieuwsblad. Es gehe um mehrere Millionen Euro. Belgien und die Niederlande hatten sich gemeinsam für die WM 2018 als Ausrichter beworben.
Noch ein gekauftes Fifa-Turnier: Auch bei der Vergabe der WM 2002 nach Japan und Südkorea sollen Bestechungsgelder gezahlt worden sein. Einem Bericht des spanischen Sportblatts AS zufolge soll sich Japan die Unterstützung des südamerikanischen Verbandes Conmebol mit 1,5 Millionen Dollar gesichert haben. Das Blatt beruft sich auf einen ehemaligen Conmebol-Mitarbeiter aus Paraguay und zeigt Dokumente, die den Geldtransfer belegen sollen.
Weitere Festnahmen im Fall Fifa: Zwei im Fifa-Skandal von den US-Ermittlungsbehörden beschuldigte argentinische Unternehmer haben sich gestellt. Hugo und Mariano Jinkis traten am Donnerstag vor den Bundesrichter, der für den US-Auslieferungsantrag gegen beide zuständig ist. Die Manager der Marketingagentur Full Play sollen an illegalen Zahlungen zur Vergabe der Übertragungsrechte der Copa América beteiligt gewesen sein.
Ein des Reisens müder Fifa-Boss: Joseph Sepp Blatter verzichtet auf eine Reise nach Neuseeland zum Finale der U20-Weltmeisterschaft zwischen Brasilien und Serbien, das am Samstagabend in Auckland stattfindet. „Aufgrund der derzeitigen Verpflichtungen in Zürich wird der Fifa-Präsident nicht in der Lage sein, nach Neuseeland zu reisen“, teilte die Fifa mit. Um welche Verpflichtungen es sich handelt, geht aus der Mitteilung des Verbands leider nicht hervor.
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