WAHLKAMPFSPENDE : Sarrazin finanziert Berliner SPD
BERLIN taz | Der Berliner SPD-Kreisverband Neukölln hat eine Wahlkampfspende über 5.000 Euro des früheren Finanzsenators und Bundesbankers Thilo Sarrazin angenommen, der wegen seiner Thesen zur Migration höchst umstritten ist. „Wir sind nicht so ideologisch verbohrt, dass wir im Wahlkampf eine solche Spende ablehnen“, sagte die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Kirsten Flesch der taz.
In Berlin werden am 18. September das Abgeordnetenhaus und die zwölf Bezirksverordnetenversammlungen gewählt. Sarrazin sagte der taz, er wolle mit der Spende den Wahlkampf des Bezirksbürgermeisters und Neuköllner SPD-Spitzenkandidaten Heinz Buschkowsky unterstützen. Der Exsenator und Autor des Buches „Deutschland schafft sich ab“ ist nach einem gescheiterten Ausschlussverfahren zwar weiter Mitglied der Berliner SPD, aber nicht in Neukölln. Der SPD-Spitzenkandidat im benachbarten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, Jan Stöß, kritisierte: „Ich würde eine solche Spende nicht annehmen.“ Er könne sich auch nicht vorstellen, dass sein Kreisverband das tun würde.
Berlin Seite 21