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Vulkanausbruch auf IslandEuropa wartet auf die Aschewolke

Der Ausbruch des Grímsvötn-Vulkans hat vorerst nur lokale Auswirkungen. Ab Wochenmitte könnte aber auch der Flugverkehr in Westeuropa betroffen sein.

Der Ascheausstoß sinkt noch nicht wieder: Vulkan Grímsvötn. Bild: reuters

STOCKHOLM taz | "Er hat das Potenzial, ähnlich problematisch zu werden wie der Ausbruch des Eyjafjallajökull im vergangenen Jahr", sagt Reynir Bösvarsson, Seismologe an der Universität im schwedischen Uppsala. Denn der Ausbruch des seit Samstag aktiven Vulkans Grímsvötn gehöre zu den kräftigsten auf Island in den vergangenen 100 Jahren. Am Montag hielten sich die Auswirkungen allerdings zunächst noch in Grenzen.

Gesperrt war wie schon am Sonntag der gesamte isländische Luftraum, und damit fielen auch alle Flugverbindungen von und nach der Nordatlantikinsel aus. Auch der Flugverkehr von Nordnorwegen auf die Arktisinsel Spitzbergen musste eingestellt werden.

Für Dienstag wurde mit Beeinträchtigungen beim Hubschrauberverkehr vom norwegischen und britischen Festland zu den Ölbohrinseln in der Nordsee gerechnet. Und ab Wochenmitte könnte die Aschewolke laut der europäischen Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol den Westen Frankreichs und den Norden Spaniens erreichen.

Das könnte zumindest zu Behinderungen bei Starts und Landungen von dortigen Flughäfen führen. Die Asche, die der Grímsvötn in die Luft schleudert, ist grobkörniger und schwerer als die des im letzten Jahr ausgebrochenen Eyjafjallajökul. Sie könnte damit vor allem den Luftraum bis zu einer Höhe von 6.000 bis 8.000 Metern beeinträchtigen.

Aktien der Lufthansa geben nach

Eine Aschewolke in dieser Höhe könnte der Langstreckenflugverkehr gefahrlos überfliegen. Die Aktien von Fluggesellschaften wie die der Lufthansa gaben am Montag aber um mehrere Prozentpunkte nach - eingedenk der Erfahrungen mit dem Eyjafjallajökull. Vor gut einem Jahr war es zu tagelangen Sperrungen großer Teile des europäischen Luftraums und zur Einstellung zehntausender Flugverbindungen gekommen.

Fast ganz Island, so auch die Hauptstadt Reykjavík, war vom Ascheregen betroffen: Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster geschlossen zu halten und sich nicht unnötig im Freien aufzuhalten. Erste Analysen ergaben aber, dass die Asche für Mensch und Tier gesundheitlich weniger gefährlich war als die des Eyjafjallajökull vor 14 Monaten: Sie enthält - jedenfalls bislang - kein giftiges Fluor.

Mit 13 Ausbrüchen seit 1902 - der bis Samstag letzte war 2004 erfolgt - ist der Grímsvötn der aktivste isländische Vulkan. "Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Ascheausstoß sinkt", sagt Reynir Bösvarsson, "eher im Gegenteil": "Ob das Tage oder gar Wochen so weitergeht, kann niemand sagen."

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1 Kommentar

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  • E
    Europäer

    Ich hoffe die EU reagiert schnell und verbietet den Ausbruch. Die EuropäerInnen werden immer weiter gegängelt beim Thema Umweltschutz, und so ein Vulkan hält sich nicht an die Regeln.