: Voscherau marschiert durch Hamburger SPD - Linke kuscht
Aus Hamburg Axel Kintzinger
Der frühere Hamburger SPD– Fraktionschef Henning Voscherau kam am Wochenende dem Bürgermeisteramt ein gutes Stück näher. Der Landesvorstand der SPD nominierte den 46jährigen Notar einstimmig zum Nachfolger des vor zwei Wochen zurückgetretenen Klaus von Dohnanyi, der als Ende seiner Amtszeit den 8. Juni nennt. Nun muß Voscherau noch von einem SPD–Landesparteitag am 3. Juni und danach von der Hamburger Bürgerschaft als Senator bestätigt werden, um danach in der Landesregierung, zum Ersten Bürgermeister gekürt zu werden. Voscherau ist zur Übernahme des Amtes allerdings nur bereit, wenn seine Partei bestimmte Bedingungen erfüllt. So wird der Parteitag noch vor der Abstimmung über Voscherau eine Satzungsänderung beschließen müssen, wonach künftig nicht mehr die Partei, sondern nur noch der sozialdemokratische Bürgermeister die Auswahl der SPD–Senatoren trifft. Besetzungen, Umstrukturierungen und Entlassungen im Senat sollen ausschließlich dem SPD–Bürgermeister zugestanden werden. Sollte dieser Beschluß nicht zustande kommen, was nicht wahrscheinlich ist, wird Voscherau nicht kandidieren. Eine inhaltliche Diskussion über die zukünftige Politik der SPD–geführten Landesregierung hat es am Freitagabend nicht gegeben. Die Vertreter des linken SPD–Flügels hatten dies vergangenen Woche großspurig angekündigt, ließen den Worten aber keine Taten folgen. Voscherau will sich bis zum Parteitag die Nachfolger für die ebenfalls zurückgetretenen Senatoren Alfons Pawelczyk und Jan Ehlers aussuchen. Während für die Pawelczyk–Nachfolge der frühere Finanzsenator Horst Gobrecht festzustehen scheint, ist die Frage um den künftigen Sozialsenator noch offen. Der abgedankte Parteilinke Ehlers hatte SPD– Chef Runde für dieses Amt vorgeschlagen. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, ist derzeit fraglich. G A S T K O M M E N T A R
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