Vorwurf wegen Betrugsverdacht: Razzia bei HypoVereinsbank
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt durchsuchte im Rahmen einer Razzia die Räume der HypoVereinsbank. Es besteht der Verdacht der Steuerhinterziehung.
MÜNCHEN afp/dapd/taz | Laut Bericht der Süddeutschen Zeitung soll die im italienischen Unicredit-Konzern aufgegangene Bank mitgewirkt haben, den Fiskus bei Aktienhandelsgeschäften um knapp 124 Millionen Euro zu betrügen. Am Mittwoch seien im Zuge von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Geschäftsräume der HVB in München durchsucht worden, teilte die Bank mit.
Mehr als 60 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizisten hatten dabei wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung die Münchner Zentrale der Bank und zwölf weitere Objekte durchsucht.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt führt das Verfahren, das Bundeskriminalamt ist eingeschaltet. Ermittelt wird gegen zahlreiche Beschuldigte. Was bei der HVB geschehen sein soll, ist dem Bericht zufolge wohl kein Einzelfall. Laut Bundesfinanzministerium prüfen die Steuerbehörden von Bund und Ländern mehrere solcher Vorgänge. Um wie viel Geld es gehe, sei nicht bekannt, teilt das Ministerium mit.
Die HypoVereinsbank (HVB) hat eine Durchsuchung der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bestätigt. Es gehe um Aktientransaktionen in den Jahren 2006 bis 2008, die „in zeitlicher Nähe zum Zeitpunkt der Dividendenzahlungen getätigt worden seien“, teilte die HVB am Donnerstag in München mit.
Die daraus resultierenden Kapitalertragsteuergutschriften seien vom Finanzamt beanstandet worden. Erste Hinweise habe es bereits im Jahr 2011 gegeben. Die Bank habe daraufhin eine „eingehende Prüfung der Vorgänge“ veranlasst und kooperiere mit den Behörden.
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