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Vorstoß in der DrogenpolitikLinkspartei will Kiffen legalisieren

Saubere Ware, vernünftige Preise: Die Bundestagsfraktion der Linken will dem Vorbild von Spanien und Holland folgen. Auch in Deutschland soll es so Cannabis-Clubs geben.

Geht es nach den Linken, soll staatlich kontrolliertes Kiffen legal sein. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Idee klingt nicht schlecht. Wer kiffen möchte, geht in seinen örtlichen Cannabis-Club, lässt sich so viel Dope geben, wie er braucht, und zahlt dafür ein kostendeckendes Entgelt. Keine Heimlichtuerei, keine überzogenen Preise, saubere Ware. Wo gibts so was? In Cannabis-Clubs in Spanien, Belgien und den Niederlanden. Und, geht es nach der Linkspartei, demnächst auch in Deutschland.

Die Bundestagsfraktion hat gerade einen entsprechenden Antrag ins Parlament eingebracht: "Die Legalisierung von Cannabis durch die Einführung von Cannabis-Clubs". Demnach soll der Besitz von bis zu dreißig Gramm straffrei sein. Handel und Besitz von Samen sowie der Anbau zum Eigengebrauch sollen legalisiert werden. Wer kiffen möchte, aber nicht selbst anbauen will, soll das Cannabis-Clubs überlassen können.

Frank Tempel, drogenpolitischer Sprecher der Linkspartei, hat einen solchen Cannabis-Club noch nie von innen gesehen. Das seien "Recherchen, die wir in Zusammenarbeit mit NGOs gemacht haben". Er würde gern mal einen Club besuchen, sagt der ausgebildete Kriminalist, "aber mit dem Konsum hätte ich nichts am Hut - ich bin Nichtraucher und kein Keksfan".

Der Linke-Antrag sieht auch vor, für den Straßenverkehr "eine wissenschaftlich begründete zulässige THC-Höchstgrenze im Blut einzuführen". Will die Linkspartei zugedröhnte Verkehrsteilnehmer? Natürlich nicht, sagt Tempel. Der Thüringer hat jahrelang in einer mobilen Rauschgiftbekämpfungsgruppe gearbeitet. Er hat erlebt, wie viel Zeit und Personal die Polizei in die Verfolgung von Bagatelldelikten investiert, wie Kiffer unter Generalverdacht gestellt werden. Unzählige Verfahren mussten eingestellt werden. "Wer regelmäßig sonnabends raucht", meint Tempel, "muss am Donnerstag nicht fahrbeeinträchtigt sein, obwohl in seinem Blut noch THC nachweisbar ist."

Bei ihrem Programmparteitag Ende kommender Woche wollen die GenossInnen auch über das Thema weiche Drogen sprechen. Im Leitantrag heißt es, die Unterscheidung in legale und illegale Substanzen wie Alkohol und Cannabis sei willkürlich, daher trete man für die "Entkriminalisierung des Drogenkonsums und für die Legalisierung weicher Drogen ein".

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69 Kommentare

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  • K
    Kuchenratte

    Das Thema wird ja gerade zum richtigen Zeitpunkt auf den Tisch gepackt. Wenn die Bürger auf die Straße gehen und sich über das zum Himmel stinkende Verhältnis des Staates dem VOLK (uns) gegenüber aussprechen. Verfassungsgerechte tiefgreifende Veränderungen werden gefordert und der noch passive Rest von uns soll sich jetzt mit diesem vorgeworfenen Knochen beschäftigen?!

    Tztz...

     

    Das was gewissenhafte Drogenberater, Polizeikräfte, sowie Richter und Angehörigen von Opfern des "war on drugs" schon lange fordern: FÜR das Ende der Kriminalisierung von Konsumenten und der Trockenlegung des Schwarzmarktes. FÜR eine realitätsbezogene und unabhängige Substanzpolitik mit effektivem Jugendschutz, Abgrenzung vom Schwarzmarkt mit deren zusätzlichen Risiken. Zur Zeit gibt es keine Alterskontrolle beim Drogendealer, dortiger Kontakt mit anderen und weitaus stärkeren Substanzen kann als Einstieg in eine mögliche Suchtkarriere einleiten. Für viele Jugendliche ist es leichter an Cannabis zu kommen als harte Alkoholika...

    Mit der jetzigen un-politischen Haltung der Bundesregierung wird lediglich Pharma- und Erdölindustrie unterstützt. Die vielseitige Pflanzen Cannabis Sative/Indica werden nur aus übertriebener wirtschaftlicher Profitgier von Großkonzernen im Schrank gelassen...

    Informiert euch mal ihr Internetzer oder habt ihr keinen Arsch in der Hose? ARRR!

     

     

    Und diese verdammte Forentrolle sind albern und stören nur den Kommunikationsprozess. Info ja, aber selber Denken!

     

    @old_skewl

    Die einzige Partei mit Format und Glaubwürdigkeit sitzt nicht in Booten vor Afrika und hält nach Schiffen ausschau! ;-)

     

    Gruß aus Bayern

  • N
    Name

    darauf baue ich mir jetzt erstmal einen....

  • I
    ICH

    Die besten Nachrichten die ich dieses Jahr gehört habe ich hoffe es wird legalisiert, es ist eigentlich eine frechheit das es illegal ist das haben wir alles den amerikanern zu verdanken

  • J
    Jan

    @old_skewl

     

    interessanter weise habe ich mich tatsächlich sehr intensiv mit der Geschichte des Kommunismus/Sozialismus im Rahmen meines Studiums befasst. Und darüber hinaus sogar mit den verschiedenen Formen des Kapitalismus. Sie werden sicher nicht bestreiten, dass es verschiedene Formen und Ausprägungen vom Kapitalismus gibt und das es kapitalistische Systeme sowohl in totalitären Diktaturen wie auch in freiheitlichen Demokratien gibt.

    Dann braucht man eigentlich keine Bong/Tütchen um sich vorstellen zu können, dass es auch andere Formen des Sozialismus gibt, die nicht zwingend darin ende was es vor 1991 gab. Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen Wirtschaftssystem und politischem System - sollten Sie wissen.

    Und so sollten Sie eigentlich auch wissen, wenn SIE denn die Geschichte des Kommunismus (bis ca. 1991) studiert hätten, dass es einen großen Unterschied zwischen dem sog. real existierenden Sozialmus und dem wissenschaftlichen Sozialismus gibt und wenn Sie sich mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen tatsächlich einmal im Rahmen eines Studiums befassen hätten, würden Sie auch wissen, dass es durchaus Alternativen zu unserem System gibt. Nur wenn man noch in den Kategorien des 20. Jhd denkt und allem, was auch nur den Hauch eines sozialistischen Systems hat gleich den Kommunismusstempel ala UDSSR und DDR aufdrückt, wird man sich sicher nicht weiterentwickeln ...

     

    Mir scheint Sie sollten mal im 21 Jhd. ankommen ...

     

    In diesem Sinne: Wilkommen!

  • K
    karakoram

    @ OnlyUsersLoseDrugz

     

    Mit dem Begriff "Anekdote" hast du recht. Ich versuche zwar immer, meine Sprache korrekt anzuwenden, aber das ist mir wohl durchgegangen.

     

    Was den Komplex THC/Legalisierung/Pharmaindustrie angeht - hiervon sprach ich:

     

    http://www.naturalnews.com/031489_DEA_legalized_marijuana.html

     

    http://www.cannabisnews.org/united-states-cannabis-news/meet-your-new-pot-dealer-big-pharma/

     

    Legalisierung für Pharmaunternehmen, Kriminalisierung privater Nutzer. Widerspricht weder dem, was du sagst, noch dem, was ich sagte - mit der Ausnahme, dass es sich tatsächlich nicht um sythetisches THC handelt, sondern um aus Pflanzen exrahiertes und in Pillenform gebackenes.

  • ST
    Semper Talis

    ja

    aber wenn man die diskussionen so liest dauert es noch viel zu lange! wir hätten alle vorteile davon!

    die Prävention für die gesundheit saubere ware...

    dann spätere viel weniger folgekosten für die krankenkassen . .

    die steuern für den staat

    das überschaubare konsummuster in der republik

    weniger kosten für justiz gerichte

    dann können die mehr energie in die kinderficker und raubmörder oder was weiß ich stecken oder auch die leute die mit koks xtc und speed und was weiß ich fürn dreck unsere gesellschaft belästigen, allein die ganzen gewalttaten :( das so traurig und ein armutszeugnis da sollten unsere behören eingesetzt werden! und unser geld draufgehen weil ich denke das ist in unserem aller interesse !

  • O
    old_skewl

    @Jan

     

    ja, genau! Der Oskar und seine Genossen, der hats schon immer gewusst!

    Deshalb ist er auch schon damals bei der SPD so angeeckt,hat so viele Dinge angepackt und geändert... ach, war ganz anders?

     

    Studieren Sie doch mal die Geschichte des Kommunismus (bis ca. 1991 sollte reichen).

    Dann legen Bong/tütchen weg, und dann:

     

    Wilkommen im Jahr 2011!!

  • C
    Chrissie

    @Daniel Sonnenschein

    http://cannabis-ist-legal.de/news/spanien_01.html

    Der Begriff "Cannabis-Club" ist wohl leicht missverständlich und nicht mit dem holländischen "Coffee-Shop" gleichzusetzen ;)

    • @Chrissie:

      Hallo Crissie, Hallo Daniel , auch 10 Jahre später 2021 sind die Unterschiede Social Club Spanien und Coffee Shop Niederlande vorhanden. Und auch das Deutschland sich zu keines der beiden Konzepte durchgerungen hat. Schade den ein breiter Feldversuch wäre es sicher wert. Was allerdings sowohl in den Niederlanden als auch in Spanien ein Trend ist ist der auswachsende Weed Tourismus und das die Zügel angezogen werden. cannabis-ist-legal...al-clubs-erklaert/ Spanien mit die Social Clubs strenger ran und läßt Grauzonen offen, Niederlande immer schon etwas grauzone reguliert stärker die Coffeeshops für nicht Niederländer. Und Deutschland .. diskutiert noch ob selbst CBD nicht ebenfalls unter das Cannabis verbot fallen sollte

  • J
    Jan

    "Linkspartei will Kiffen legalisieren" - ja ist das denn etwas neues? Das steht seit je her nicht nur in deren Parteiprogramm. Die Grünen haben diese Vorderung seit ihrer Gründung in ihrem Parteitprogramm stehen und selbst SPD und FDP sind "eigentlich" laut Parteiprogramm für eine Entkriminalisierung.

     

    Nur gut das endlich mal wieder jemand sich traut den Schwachsinn der Cannbabis-Prohibition zu thematisieren. Und es gibt wahrlich keine Argumente die ein Verbot weiterhin rechtferitgen.

     

    Es ist aber immer wieder erstaunlich zu lesen (siehe viele Kommentare hier) und zu hören wie reflexartig auf die Vorstöße von den Linken reagiert wird.

    Wenn etwas von von den Linken kommt muss es ja entweder populistisch, kommunistisch oder einfach nur bescheuert sein.

     

    War nicht die Linke/PDS die EINZIGE Partei die vor den Liberalisierungen auf den Finanzfärkten und ihren Folgen gewarnt hat - heute haben wir den Salat. Waren nicht die Linken die EINZIGEN die gegen die Agenda2010 und ihren Hartz-Reformen argumentiert haben? Die Folgen sind eingetreten: Kinderarmut, Abschmelzen des Mittelstandes und das Auseinanderdriften von Arm und Reich. Waren nicht die Linken die ERSTEN die einen Mindestlohn gefordert haben? Heute ist selbst die CDU dafür. Waren nicht die Linken die EINZIGEN die die Sinnlosigkeit des Afghanistan Krieg anprangerten? Heute gibt es kaum noch jemanden der von Erfolg spricht ...

    und das ganze liese nicht mühelos fortsetzen ...

     

    Aber is klar ... sind alles nur populistische Kommunisten die spinnen!

  • D
    Daniel

    Daniel Sonnenschein das ist falsch! Es gibt CSC's in Spanien sowie Belgien und das Rauchen ist dort nicht Unbedingt Illegal. Wenn man sich mit dem Thema fast Tag Täglich beschäftigt weiß man das!

  • DS
    Daniel Sonnenschein

    Die Angaben im Text von Frau Meyer zu den Drogenclubs sind schlecht recherchiert. Derzeit gibt es in Europa nur ein Land wo der Konsum von cannabis gestattet ist und das sind die Niederlande. Legale Cannabis-Clubs sind in Spanien und Belgien nicht bekannt. Hier erwarten den Konsumenten bei nicht geringer Menge bis zu fünf jahre Haft und Geldstrafen bis zu 10000 Euronen!

  • V
    vic

    @ maxmutzke

     

    wenn die sonst nichts genommen haben, und das Material nicht mit Opium "verfeinert" war, dann glaube ich das nicht.

  • O
    OnlyUsersLoseDrugz

    an karakoram:

     

    (Kleine Anekdote: Die Amis haben vor, THC zwar als Arzneimittel bundesweit zu legalisieren (in einzelnen Staaten gibt es das schon). Damit aber die Pharma-Industrie auch ja einen guten Schnitt macht, geht es dabei nicht um das pflanzliche Original, das jeder einfach in einen Topf pflanzen könnte, sondern um sythetisches Zeug von Pfizer, Glaxo-Smith-Kline und wie die Läden alle heißen. Ist also wieder eher ein Wellnessprogramm für Konzerne.)

     

    ****************************************************

     

    mein deutsch ist zwar nicht so gut, trotzdem weiss ich das eine anekdote beschreibt was geschehen ist und nich was eventuell geschehen wird.

    und was du beschreibst ist voelliger unsinn.

     

    eininge der US haben schon lange marijuana per arzt verschrieben, obwohl das federal law immernoch leute bestrafen kann die anbauen. meine tochter arbeitet gerade im Humbold County California als marijuana manicurist. das zeug ist GM frei und vom bio-anbau und keinerlei konzern ist damit verbunden.

     

    must try harder next time!

  • P
    pablo

    wenn sie es denn wirklich alle wollen würden so wie sie es immer wieder beteuern. es würde die gerichte entlassten um sich den wichtigen fällen annehmen zu können. aus die polizei müsste sich nicht mehr damit rumschlagen. eine legalisierung wie bei zigaretten und alkohol ist angebracht. egal was irgend welche studien behaupten und egal wie sie zu dieser droge stehen wenn sie ehrlich sind müssen wir mit ihren argumenten warum es weiter verboten sein muss den tabak und alkohol konsum schon lange verbieten müssen. um glaubwürdig zu sein müssen verbots verteidiger gleichzeiten das verbot von alkohol und tabak konsum fordern und einführen.

  • S
    Splifffffff

    Ganz nebenbei könnte man, im Zuge einer Legalisierung, auch den afghanischen Bauern eine Alternative zum Mohnanbau bieten.

  • A
    aurorua

    Die Grünen/Alternative Liste haben damit auch jede Menge Wähler geködert. Unter Schröder in der Bundesregierung war keine Rede mehr davon. Pack!

    Ohne die Friedensbewegung, Millionen von Kiffern und sozial ausgegrenzte Erwerbslose wären diese Lumpen niemals in die Bundesregierung gekommen. Kaum an der Macht waren alle Versprechungen vergessen.

    Am 5. März 1953 um 9 Uhr 50 verstarb Stalin im Alter von 74 Jahren. Bis dahin und darüberhinaus gab es ind der SED -heute die LINKE- fast nur stalinistische Verbrecher, denn die SED war zwangsläufig und historisch bedingt eine stalinistische Partei. Von der Sorte Mensch und deren Schüler sind noch en masse in der Partei, ob man denen trauen kann?

  • A
    apotheker

    pharmalobby weis sich schon zu helfen das dies niemals passieren wird.

  • R
    rishi

    Die Oberen, die die MAcht haben, haben schon Ende der 60er erkannt, dass verschiedene Substanzen, verschiedenen Menschen geistig erhöhte Zustände eröffnen, die diese Menschen dann ziemlich weit von den Werten der Oberen (Status, Konsum, etc)entfernen. Da doch die erste Bürgerpflicht das Konsumieren ist, haben die Oberen schnell erkannt, welche Gefahr für das System bestand und diese Substanzen verboten.

     

    Für Jene ist nicht die Schädlichkeit einer Droge relevant, nein alleine nur die Wirkung.

     

    Alkohol ist als Volksdroge doch wunderbar, es stumpft ab und nach ein paar Bierchen am Feierabend ist doch alles bestens (in der besten aller Welten).

    Die Leute arbeiten und funktionnieren. Das ist doch eigentlich das, was sie tun sollen. (Was für Alk gilt, gilt auch für alle anderen volksbetäubenden Substanzen (Valium, Xanax, ...)Millionen Tablettenfresser lassen grüßen!)

     

    Wer sich jedoch bekifft immer nur über das System beschwert, aber den Arsch nicht von der Couch bekommt, ist keinen Deut besser.

     

    Andererseits liebt unsere Leistungsgesellschaft alles, was aufputscht. (Koffein, Doping, Kokain,...)

    Mich würde mal wirklich interessieren, welche Rolle das, von zuviel Koks paranoid gewordene, Verhalten von Tradern und Bankern, bei der Risikoabschätzung von Bankgeschäften heutzutage spielt.

     

    Weil es um die Wirkung geht, sind ja die Psychelika am meisten verteufelt worden. http://www.stanislavgrof.com/

     

    Wie schon jemand so treffend in diesem Forum geschrieben hat, wer mit Psylocibin im Hirn auf einer Sommerwiese lag, hat tausend Mal mehr verstanden, als die meisten PO-litiker es je werden.

     

    in diesem Sinne: join the league of spirituel discovery

  • C
    Chrissie

    Um mal für ein bissel Klarheit zu sorgen: nicht jeder, bei dem THC im Blut gefunden wird, gibt direkt den Lappen ab und darf einen Facharzt der Psyschologie aufsuchen müssen. Nur wenn es sich um aktives THC handelt, und das auch nur ab einem bestimmten Grenzwert, handelt es sich um eine berauschte Fahrt.(Da schliesse mich übrigens Adventure Freedom an: die Fahruntücjtigkeit ist keinster Weise ab diesem Grenzwert belegt) Das andere wäre das passive THC, ein Abbauprodukt von Cannabis, dass sich grösstenteils im Fettgewebe festsetzt und dort nach und nach wieder ins Blut freigegeben wird. Dieses hat jedoch keinerlei berauschende Wirkung, und man kann an Hand des Bluwertes feststellen ob es sich um aktives oder passives THC handelt. Bei passivem THC hat man also von gesetzlicher Sicht aus nichts zu befürchten.

    Bei aktivem THC geht man davon aus dass dies nach 24, spätestens 48h nicht mehr nachweisbar ist.

    Ansonsten muss ich sagen dass ich den (erneuten) Vorstsoß zur Legalisierung begrüsse. Zumal sich in Holland auch wieder was tut, da man dort den "Drogentourismus" eindämmen möchte. Das hätte wieder zur Folge dass sich der Deutsche wieder vermehrt auf dem hiesigen Schwarzmakt umschauen müsste. Ich denke das will erst recht niemand.

    Erschreckend finde ich es auch, welches Bild hier manch einer von einem Cannabiskonsumenten hat. Jaja, langhaarige Asis mit abgefuckten Klamotten, bla bla. In holländischen Coffee-Shops sieht man mehr deutsche Familienväter oder Mütter aus der Mittelschicht, die man eher abends in der Kneipe beim Feierabendbier oder beim Frauenabend mit einem Gläschen Rotwein erwartet hätte.

    Und dann zum angeblichen Stimmenfang: mir ist eine Linke lieber die dies über die Legalisierung von Cannabis tut, als eine NPD die das Thema Kindesmissbrauch für sich instrumentalisiert.

    Und bevor jetzt wieder die Kommentare kommen "noch so ein Kiffer", oder "der kennt sich aber aus": mein letzter Joint ist ein paar Monate her!

  • R
    rugero

    Man kann sich nur wundern. Da liefert die Bundesregierung eine Steilvorlage nach der anderen. es gibt viele Themen, anhand deren die LINKE sich gegen die klassischen Parteien profilieren könnte.

     

    Aber sie sucht sich Themen aus, die viele Wähler abschrecken und sie unwählbar erscheinen lassen. Legales Kiffen wäre für mich persönlich sogar ok. Nur in der breiten Masse der Wählerschaft ist das kein Wahlargument und bietet den klassischen Parteien wieder eine Möglikchkeit die LINKE in die Ecke zustellen.

  • G
    Gnorf

    Diese ideologisch - nicht rational - begründete Prohibition ist einfach nur lächerlich. Daher erstmal Applaus für die Linke, auch wenn unter Schwarz-Gelb da nichts bei rumkommen wird. Trotzdem könnte das die Diskussion über diesen unhaltbaren Zustand mal wieder anstoßen.

    Man kann übrigens durchaus von "harten" und "weichen" Drogen sprechen, das ist aber eher ein Konntinuum als eine Dichotomie:

    https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Droge#Klassifizierung_nach_Schadenspotenzial

  • RD
    Rainer David W. Früh

    Wenn der Cannabis-Verzehr/Genuss straffrei ist, muss die Linke entweder selbst in der Mehrheit sein, oder mit einer anderen Partei Regierungsverantwortung tragen. Wenn dies dann der Fall ist, wird man das in der Tat nur noch bekifft aushalten können!!!

  • AF
    Adventure Freedom

    Also ich glaube wir sollten uns allen vor Augen halten worum es eigentlich geht. Es geht hier nicht darum, was wir aus "unserer" Gesellschaft machen, sondern was wir aus unserer Freiheit machen. Jeder Mensch hat ein recht sich zu berauschen, sei es mit Alkohol, Tabak, oder letztendlich auch Cannabis. Deses Thema ist schon so alt und trotzdem hat sich noch nichts getan- im Gegenteil. Ich meine wenn mensch mit ein wenig Cannabis erwischt wird und somit schon eine mögliche Hausdurchsuchung ansteht, oder mensch am Wochenende mal ein wenig geraucht hat und 4 tage später mit minimalen Spuren von THC erwischt wird, dann ist der Führerschein weg und mensch muss zum Psychologen. Ab wann werden denn bitte 14 Jährige Kinder, welche sich wöchentlich auf Flatrate Partys ins Delirium saufen zum Psychologen geschickt? Hallo? Das hat für mich nichts mehr mit reflektierter Drogenmissbrauchsbekämpfung zu tun, sondern ganz klar mit Kriminialisierung des/der DrogenkonsumentInnen. Fakt ist, es ist leicht zu sagen kiffen macht dumm. Aber schauen wir auf den sich anbietenden Vergleich des Alkoholkonsumes, so führt eine Party am Wochenende, oder ein Feierabend -Bier/Wein/Sekt auch noch nicht zum Alkoholismus oder zur Leberzirrhose. Ich kenne einige Kiffer die es wirklich übertrieben haben, aber auch die haben sich im Laufe der Jahre wieder gefangen und diese sind im Vergleich zu denen die in meinem Umfeld Cannabis nutzen ein minimaler Prozentsatz. Es ist ein schmaler Grad zwischen genießen und missbrauchen, klar, aber wir können doch wohl selber abschätzen wie viel wir von was nehmen wollen und wer das im Endeffekt nicht kann der wird DANN zum Psychologen geschcikt, wie jede/r AlkoholikerIn. Ich bin nicht dafür, dass Gras durch und durch legalisisert wird. Ich bin dafür, dass aufgehört wird CannabiskonsumentInnen zu kriminalisieren. Lasst den Menschen das tun worauf er Lust hat. Und vorallem lasst den Menschen der verantwortlich genug ist, direkt vor dem Autofahren nicht zu kiffen, frei von allen Strafen, nur weil ein wenig THC im Blut nachweisbar ist. Diese beeinträchtigende THC-grenze muss wissenschaftlich nachweisbar sein, andernfalls ist das pure Willkür und führt zu einer unrechtmäßigen Bestrafung und Schikane.

  • D
    deviant

    Ich halte die Verteufelung von Marihuana bei gleichzeitiger Obligation von Alkohol bei gesellschaftlichen "Events" für ganz großes Kino - liegt aber wohl daran, dass es hierzulande so viele Brauereien gibt, das fiskalische Potenzial der Dealer aber noch in keiner Statistik auftaucht.

     

    Dabei scheint Marihuana mir deutlich ungefährlicher zu sein als Alkohol.

    Man stelle sich mal vor: Ein Konzert, ein Fussballspiel oder so etwas in der Art. Ein Kerl ist ein riesiges Arschloch, aggressiv und gewalttätig, richtig widerlich eben.

    Ist er betrunken oder high?

    ...

    Oh cool, wir alle kennen die Antwort bereits!

     

     

     

    -"I'm glad mushrooms are against the law, because I took them one time, and you know what happened to me? I laid in a field of green grass for four hours going, "My God! I love everything." Yeah. Now, if that isn't a hazard to our country … how are we gonna keep building nuclear weapons, you know what I mean? What's gonna happen to the arms industry when we realize that we're all one?!" - Bill Hicks

  • N
    NJT

    Sind es Menschen, die ein starkes Zellgift mit weitreichenden Folgen als Volksdroge akzeptieren, aber einer Pflanze das Wachsen verbieten wollen?

  • H
    Hasso

    Das ist richtig, Zigaretten-Konsum ist gefährlicher!Und außerdem wird fast in jeder Institution gekifft. Unlängst fand eine verdeckte Kontrolle bei Behörden- Gerichtsgebäuden und sogar in Regierungsgebäuden statt. Überall Spuren (Toiletten) von Drogenrückständen. Die jetzt am lautesten Schreien, haben sicherlich etwas zu verbergen. Mir selber können übermäßiger Alkohol und Drogen gestohlen bleiben. Dennoch würde ich den Vorschlag der Linken gutheißen, weil, wer an Drogen kommen will, der kriegt sie auch. Besser saubere Ware als gefährliche Ware auf dem "Schwarzmarkt". Ich schätze ohne Drogen, würden viele in diesem kapitalistischen Stress- System überhaupt nicht mehr arbeiten können.

  • E
    Exkiffer

    Ich habe über 10 Jahre "gekifft" also THC haltige Produkte geraucht und gegessen. Ich habe täglich gekifft und trotzdem eine Ausbildung erfolgreich absolviert und studiere jetzt. Das Klischeebild des rotäugigen super-breiten Dauerkiffers ist genauso selten (oder so häufig) wie das des dauervollen Alkoholikers. Beides gibt es und beides ist nicht gut. Aber es geht in beiden Fällen auch anders.

    Was den Unterschied zwischen beidem ausmacht? Ich konnte mit dem kiffen von heute auf morgen aufhören, weil ich keine Lust mehr drauf hatte. Ohne jegliche körperliche Entzugserscheinung. Erster großer Vorteil gegenüber dem Alkohol und Grund für eine Legalisierung.

    Zweiter Grund für die Legalisierung ist ie komplette Zerschlagung des Schwarzmarktes auf dem Milliarden verdient werden, ohne dass die Gesellschaft als ganzes daran partizipieren kann. Legal kann es besteuert werden und z.B. zweckgebunden ins Bildungssystem fließen.

    Problematisch ist tatsächlich die Frage nach Grenzwerten im Straßenverkehr. Aber auch hier können Grenzwerte ähnlich dem Alkohol Abhilfe schaffen. Wobei natürlich das Problem nicht wegzureden ist, dass THC von allen Rauschmitteln mit am längsten im Blut/Urin nachweisbar ist, die Rauschwirkung nach aufrauchen des Joints aber nicht sonderlich lange die Fahrtüchtigkeit erheblich beeinträchtigt. Hierzu brauch es der gleichen wissenschaftlichen Grundlagen und Studien wie beim Alkohol.

    Der Dritte und für mich mit Abstand der entscheidenste Grund: Mit kiffen kann man sich nicht umbringen. Mit jeder Anderen Droge, auch Alkohol schon

  • F
    Flint

    Zitat: "Will die Linkspartei zugedröhnte Verkehrsteilnehmer?"

    Was soll denn dieser Unfug? Ein solcher Grenzwert wäre endlich gerecht! Und "zugedröhnt" wäre man unterhalb eines solchen Werts logischerweise nicht. Oder sollte das ein Schenkelklopfer werden, der sich nicht zu erkennen gibt?

     

    Nett - aber nicht mehr ist dieser "Vorstoß"...Denn wie oft hat man als Cannabis-Konsument schon von solchen Versuchen gehört?! Und was kam dabei rum? Eben, rein gar nichts, außer ein paar neue Wählerstimmen.

     

    Sehen wir es mal realistisch: Es wird -wie immer- viel geredet und nichts getan.

    Legalisierung wäre mir auch zu wenig. Eine Normalisierung mit wahrheitsgetreuer Aufklärung und Information, sowie die Anerkennung von Cannabis als Genuß- und Rauschmittel müssten ebenso beworben werden. Was nützt es "frei" erhältliches Cannabis konsumieren zu können, und dabei dennoch diskriminiert zu werden, beispielsweise im sozialen Umfeld oder am Arbeitsplatz?

     

    Man lese den Post von Karl dem Käfer: Er hat seinen Blick für heruntergekommene Kiffer geschärft, wie´s scheint. Ausnahmen gäbe es für ihn, aber die meisten von denen...absolut am Ende. OMG!

    Genau das sind die Bürger, mit denen ein solcher Vorstoß bereits nicht vernünftig zu realisieren ist, weil jemand der von sich behauptet Kiffer (vor allem die...ähm...krassen) sofort an ihrem ungepflegten Erscheinungsbild und ihrer asozialen Verhaltensweise zu erkennen, nicht aufgeschlossen genug für diese gesellschaftliche Zukunft wäre.

    Wenn Blinde von Farbe sprechen, auch wenn´s gut gemeint ist, dann wird´s mir zu bunt.

  • AR
    Abdul Rashit Aman der Dritte

    Ich kann dem ganzen nur recht geben und befürworten. Es muss auf Bundesebene von den Grünen oder hier Linken auf jeden Fall durchgesetzt werden...

  • VH
    vom herner

    das wäre eine gute sache.

    kriminalisierung ade !!!!!

    sauberes und kontrolliertes gras !!!!

    NICHTS GEGEN EINZUWENDEN.

     

    MfG

  • T
    T.V.

    Die Idee ist wohl so alt wie die Prohibition. Und damals wie heute zumindest nicht weniger sinnlos als die betriebene Drogenpolitik.

     

    Falls der Antrag wie erwartet und wie so viele davor kaum beachtet wird, kann ich nur sagen: sauft euch weiter ins Koma. Bekannte zu beobachten die sich mit 30 noch regelmässig am WE mit Alkohol die Kante geben ist dabei der reale Sarkasmus.

  • RF
    Rodriguez Faszanatas

    kein schlechter vorschlag, den die linke da bringt. für den anfang würde mir auch eine entkriminalisierung nach dem vorbild portugals reichen.

  • NH
    Nähe Holland

    Nach meinem Überblick (und davon habe ich viel durch fast alle Schichten hindurch, nur die unteren fehlen etwas) kommen 90% der jungen Menschen unter 25 mit Gras (der dessen Produkten) in Kontakt.

    Ca 30% Konsumieren regelmäßiger.

     

    Ich glaube, würde sich eine renomierte Finanzberatung mal mit Steuereinnahmeschätzungen beschäftigen, würden alle Parteien dem ganzen positiver gegenüberstehen. Da liegt wirklich viel Geld drin.

     

    Und der Kontakt zu den Händlern, die mehr als nur Gras verkaufen wäre abgeschnitten.

  • DG
    D. Gödden

    Wird höchste Zeit, daß die Prohobition abgeschafft wird.

  • T
    Toby

    Vorstoß?

    Das ist eine völlig ausdgeleierte Niesche, in der sich regelmäßig jeder mal breit machen darf, der nicht befürchten muß, daß er all zu bald auf die Umsetzung seiner Vorschläge festgelegt werden könnte. Nun halt mal die Linkspartei.

    Dabei sind die Forderungen, die in dieser Niesche getätigt werden, meist höchst sinnvoll. Sinnvoller allemale, als eine willkürliche Prohibitionspolitik.

    Die entschiedensten Gegner einer Liberalisierung von Drogen sind dabei vermutlich jene, die zugleich ob ihrer Verstöße gegen die geltende Politik polizeilich verfolgt werden. Sie verlieren, wenn es Hasch in Apotheken gibt oder wenn der Staat THC-Steuern auf legal angebautes Dope erhebt und wenn Kinder und Jugendliche zugleich sinnvoll stark gemacht werden, gegen Drogen.

    Dann schon lieber hilflos verbieten, halbherzig verfolgen und im Schatten die diversen Mafias am Elend ungefestigter Menschen reich werden lassen.

  • HS
    Hr. Schuster

    Als Vater pubertierender Kinder kann ich es nur begrüßen, wenn die Jugendlichen, die heutzutage wohl fast alle früher oder später mal Cannabis probieren, ferngehalten werden, von einer stark gesundheitsgefährdenden, gestreckten Straßenware und Drogenhändlern, die dann auch mal wirklich schlimme, chemische Pillen mitverkaufen!

    Sauberer Hanf, in Maßen konsumiert hat noch nie jemanden umgebracht!

    Und ob wir das gut finden oder nicht: konsumiert wird sowieso! Hochwertiger unbedenklicher Hanf, auf den man sogar Steuern erheben könnte, oder gepanschte Ware, die uns teuer zu stehen kommt: Gesundheits-schäden und auch -kosten, nicht erhobene Steuereinnahmen, Stärkung der Mafia, zwangsläufige Kontakte Jugendlicher zur Drogenszene!

    Das geht intelligenter!

  • JL
    Johann Liebert

    "Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was anderen nicht schadet."

    In einer Gesellschaft, die sich freiheitlich-demokratisch nennt, sollte es ein Grundrecht sein sich zu berauschen. Doch der Lobbyismus hat auch hier wunderbare Arbeit vollbracht und willkürliche Erlaubnisse (Alkohol, Tabak, Koffein und weitere) und hirnrissige Verbote (Pilze, LSD, Amphetamine uvm) hinterlassen OHNE rationale Begründung. Verantwortungsbewusste Bürger sollten selbstständig für sich selbst Entscheidungen fällen. Nach meiner Erfahrung hat z.B. Alkohol eine weitaus schlimmere Wirkung auf den Menschen als Kokain. Wer selbst nie in den Genuss eines LSD-Trips (oder DMT oder DXM oder oder oder) gekommen ist, kann sich übr die Substanz kein Urteil bilden, da sich dieses Erlebnis derVorstellungskraft eines Durchschnittsbürgers entzieht.

    Ich möchte hiermit keine Drogen verherrlichenm sondern nur zur Reflexion anregen.

     

    Für Infos über Drogen kann ich nur https://www.land-der-traeume.de/philosophie.php empfehlen.

  • S
    Sargnagel

    Oh wie schön, man gibt uns Drogen damit wir sie wählen.

  • S
    Sabine

    Warum sich empören, engagieren und den Hintern aus dem Sessel heben? Wo wir doch dämlich grinsend, besoffen oder bekifft die soziale Ungerechtigkeit, die Bankenabzocke, die Verlogenheit und Gier der Politiker viel besser ertragen können! Jawohl, hier hinein steckt Eure Energie! Denn nicht der wache, sondern der bekiffte Staatsbürger ist von größtem Nutzen. Liebe LINKE, eigentlich wollte ich euch wählen, schon wegen der klugen Sahra Wagenknecht, doch Ihr seid auch nur eine Partei, die wie alle anderen nur an die Fleischtöpfe der Macht und des Geldes will und jetzt krampfhaft überlegt, welche Wahl-Zielgruppen mit welchen Aktionen zu mobilisieren sind. Besten Dank für diese rechtzeitige Erkenntnis!

  • OM
    Olaf Mertens

    Liebe Linkspartei,

    nach meinen Erfahrungen mit "B90/Grünen" machen wir das jetzt mal umgekehrt: ihr legalisiert erst und dann wähl` ich Euch ;)

  • K
    karakoram

    Es würde mal Zeit werden, das Zeug entweder zu legalisieren oder Alk und Nikotin ebenfalls zu verbieten (weil viel gesundheitsschädlicher) - ich wäre für Ersteres. Nicht zuletzt, weil Cannabis ein Jahrtausende altes Arzneimittel mit vielen Anwendungsmöglichkeiten ist, das erst in unserer tollen Industrie- und Leistungsgesellschaft dämonisiert wird - was dazu geführt hat, dass Jahrtausende altes Wissen um diese Pflanze verloren ging. Bedauerliche Dummheit...

     

    Um reaktionärem Geschwätz zu begegnen: Klar ist, dass man nichts übertreiben sollte, seien es Drogen, Computerspiele, Süßigkeiten oder sogar Sport, und dass Drogen nicht in den Straßenverkehr oder an den Arbeitsplatz gehören.

     

    Gerade der polizeiliche Umgang mit Kiffern ist für einen Rechtsstaat beschämend und durch die Wirkung der Droge nicht zu rechtfertigen - wer schonmal in der Mangel war (auch wenn er nicht kifft, sondern nur lange Haare hat - da sind die Herren Polizisten ein paar Jahrzehnte in der Vergangenheit stecken geblieben), weiß bescheid.

     

    Kleine Anekdote: Die Amis haben vor, THC zwar als Arzneimittel bundesweit zu legalisieren (in einzelnen Staaten gibt es das schon). Damit aber die Pharma-Industrie auch ja einen guten Schnitt macht, geht es dabei nicht um das pflanzliche Original, das jeder einfach in einen Topf pflanzen könnte, sondern um sythetisches Zeug von Pfizer, Glaxo-Smith-Kline und wie die Läden alle heißen. Ist also wieder eher ein Wellnessprogramm für Konzerne.

  • K
    Klartext

    Endlich wieder ein Vorstoß, diese willkürlich und in einem Rechtsstaat nicht zu legitimierende strafrechtliche Diskriminierung von Cannabiskonsumenten zu beenden. Hier scheicht die Linke deutlich mehr sachliche Weitsicht zu zeigen, als es bei den etablierten Parteien der Fall ist. Am Schlimmsten hat sich die Verlogenheit der Grünen bei diesem Thema gezeigt. Während sie 1998 vor der Wahl noch für eine Liberalisierung eingetreten waren, wollten sie nach der Wahl nicht nur nichts mehr davon wissen, sondern stimmten sogar einer Verschärfung der diesbezüglichen Gesetzgebung (u.a. Verbot von Samen) zu.

     

    Und was den Straßenverkehr angeht, so wurde hier mit spekulativen Annahmen eine Situation geschaffen, die keinen Sachbezug hat, sondern nur das Ziel hatte, das Straßenverkehrsgesetz zu Repressionszwecken zu instrumentalisieren. Dies lässt sich sehr anschaulich durch wissenschaftliche Studien belegen. Während ein Fahrer nach dieser Gesetzesregelung ab 1,0 ng THC schon sanktioniert wird, zeigt eine Studie des INTERDISZIPLINÄREN ZENTRUM FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN an der UNIVERSITÄT WÜRZBURG, http://www.psychologie.uni-wuerzburg.de/methoden/texte/projektdarstellungen/gutachten_cannabis.pdf, dass Konsumenten mit 2,0 ng THC in allen Untersuchungen WENIGER Unfallhäufigkeit zeigten, als völlig NÜCHTERNE Fahrer.

     

    Wie kann ein Staat sich "Rechtsstaat" nennen, der wider besseres Wissen solche Willkür per Gesetz erlässt?

  • S
    skydou

    dummer weise hat leider die Linkspartei keinerlei regierungsverantwortung mehr inne

  • M
    Martin

    Längst überfälliger Gesetzesantrag, der Kampf gegen ''Kiffer'' verschlingt unsummen an Geld und Zeit staatlicher Instanzen, und ist oft Sinnlos, eine Legalisierung würde auch den machenschafften krimineller Grasdealer einen Riegel vorsschieben indem es ihnen ihre Existenzgrundlage nimmt. Sollte dieser Gesetzesentwurf scheitern wäre dies rückschrittig denn, werd Kiffen will wird dies auch in Zukunft tun - nur eben ohne staatliche Kontrolle .

  • R
    RedHead

    Die Unterteilung in harte und weiche Drogen ist ebenso willkürlich. Die Legalisierung ist eindeutig zu befürworten, aber diese Blödsinns-Unterteilung braucht man nicht fortsetzen.

  • G
    Gustav

    Die angestrebte Legalisierung ist zwar wahrscheinlich nur ein populistischer Vorstoß der Linkspartei, aber im Grunde sinnvoll.

     

    Die Verfolgung von "Straftätern" die mit geringsten Mengen Rauschmitteln erwischt werden, ist schlichtweg eine hanebüchene Verschwendung von Steuergeldern und Arbeitskraft.

     

    Die Legalisierung hingegen würde, selbst mit einer ähnlichen Besteuerung wie Tabak, einen illegalen Verkauf unwirtschaftlich machen und dem Staat zusätzliche Steuereinnahmen verschaffen.

  • AB
    Arno Besendonk

    Wie blöde darf man eigentlich sein, um in Deutschland Politik machen zu dürfen? Wer als Eltern erlebt hat, wie sich eine ganze Karriere in Rauch aufgelöst hat und der Kiffer als Tankwart strandete, der kann so einen Vorschlag nur verurteilen!

  • R
    RPH

    Auch die Linkspartei ist nicht wählbar . Is so !

  • KF
    K F

    Die Linkspartei unterscheidet immer noch zwischen "harten" und "weichen" Drogen? Ist das inzwischen nicht ein bisschen überholt?

  • R
    Randbemerker

    Wird sicher nicht lange dauern bis der Rationalismus des Vorschlages im alkoholumwölkten Geschrei untergeht.

     

    Hat eigentlich mal jemand abgeschätzt wieviel Geld alljährlich dem offiziellen Wirtschaftskreislauf entzogen wird und wievielen staatstragenden Unternehmen man mit den entsprechenden Steuereinnahmen die Pleite und die masslose Gier ihrer Manager finanzieren könnte? Mit diesem Argument könnte man doch den wirtschaftsliberalen Flügel eher überzeugen.

    Andereseits wollte man für Ackermann und seine Räuberbande kiffen?

  • M
    maxmutzke

    Vielleicht sollten die Herren und Damen von der Linken mal einen Besuch in den psychologischen Abteilungen deutscher Kliniken in Erwägung ziehen um sich über die Folgen von (auch einmaligen) Cannabiskonsums zu informieren. Weitab von Happy Kiffer Geschichten und Ströbele Parolen in der traurigen Realität Betroffener...

     

    Ach übrigens, heute ist um 12:30 ein Sack mit Hanf in Amsterdam umgefallen. Die genaueren Umstände liegen zur Stunde noch nicht vor.

  • L
    Lakai

    Ich kann das Thema echt nicht mehr ab. Alles nur Schein um die Kiffer zu gewinnen.

  • V
    vic

    SKANDAL!, höre ich sie schreien, die empörten "Gutbürgerlichen" aus der politischen Mitte, wo sie sich alle tummeln.

    Kleiner Tipp noch:

    Zwischen was rauchen und zugedröhnt steht ein sehr sehr großer Unterschied.

    Wen mal ein vernüntiger Vorschlag aus der Politik des Licht der Welt erblickt, kommt der garantiert von den Linken.

    Kriminalisierung auf den Handel mit harten Drogen begrenzen, keinen billigen Verschnitt auf den Straßen und zumindest zeitweilig zufriedene und friedliche Jungbürger. Was wollen sie denn mehr?

    Meint Vic- Exkonsument.

  • K
    Kiffer

    Wollen die sich Wähler von den Piraten zurückholen ?

  • MF
    markus f.

    Das ist genial!

     

    Indem man über die Clubs die Konsumenten versorgt, trocknet man automatisch den Schwarzmarkt aus.

     

    Wer kauft denn noch beim Dealer, wenn er in den Clubs, ungestrecktes und billigeres Marihuana bekommt. So schafft man auch endlich Drogenfreie Schulen, denn nur auf einem Schwarzmarkt kommen die Kids an dieses Zeug ran, und man weiss ja, dass es bei Pubertierenden schädigende Wirkung hat, wie alle Drogen in diesem Alter. Nicht umsonst gibt es ja einen Jugendschutz für Alkohol und Tabak, andererseits steht leider der Prävention immer das Gewinninteresse des Verkäufers entgegen; wie man jetzt in Brasilien sieht, wie sich die Tabakindustrie mit Klagen massiv gegen die Präventionsauflagen wehrt. Ekelbilder der Folgen des Rauchen schrecken natürliche Neukunden ab. Ein Clubbetreiber hat ja kein Interesse am Umsatz, und dort liesse sich auch perfekt konsumbezogene Aufklärung betreiben.

     

    Weiter so, Linkspartei!!

  • S
    Stefan

    Viele Vorgänge in dieser Partei können nur durch Kiffen entstanden sein.

  • R
    Renegade

    Das wäre ja schonmal ein Anfang, eines der größten Verbrechen unserer Regierungen endlich zu beenden.

  • MK
    Markos Kramer

    Endlich gibt es in der deutschen Politik mal wieder einen vernünftigen Vorschlag in Bezug auf Cannabis. Mit der CDU an der Macht wird sich hier sicher nichts in die Richtung umsetzten lassen, aber es wäre schön, wenn dieser Vorstoß der Linken auch die Grünen und die Piratenpartei dazu bringt, bei diesem Punkt ihre Position nochmal zu bekräftigen, und auch in der SPD ein Umdenk-Prozess einleitet. Dann wäre es denkbar, dass nach der Wahl 2013 diese unnötige Kriminalisierung endlich ein Ende nimmt.

  • HS
    Horst Schwabe

    Was soll man von einer Partei erwarten, die zum Boykott israelischer Früchte aufruft. Vermutlich wollen die nur ihren eigenen Bedarf legalisieren.

  • H
    homegrower

    die Linke hatte in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern jahrelang zeit über modell-versuche wie das apothekenmodell in Schleswig-Holstein fakten zu schaffen. Es gab eine sozialsenatorin der Linken (sowohl in berlin als auch MV [Knaake-Werner und Bunge) die dafür zuständig gewesen wären.

    Ich möchte die guten absichten nicht in frage stellen, und wenn man nachfragt kommt bestimmt die 1a ausrede das die SPD ja schuld gewesen sei.

    Nun gut Cannabis-Social-Clubs wären ein anfang.

    Eine komplette Legalisierung wäre der konsequentere weg, denn was spricht dagegen das ich kilogrammweise das zeug handel und dafür normal steuern bezahle?

  • I
    ilmtalkelly

    Vernünftig, leider bleibt´s bei der Forderung.

    Masßkrug-Saufende Süddeutsche werden´s zu verhindern wissen. Versteuert wie die Volksdrogen Alkohol und Tabak könnte der Fiskus mit Cannabis auch kassieren.

    Schon wäre der Spass legal und alle zufrieden.

  • A
    aha

    Eine Zeitung die die Legalisierung von Rauschmitteln als Vorstoss bezeichnet positioniert sich hier politisch eindeutig. Das ist was diesem Land noch fehlte, bekiffte Bevölkerung. Betrunken ist sie ja schon.

     

    Das eine Gleichstellung der Rauschmittel verlangt wird klingt berechtigt. Dass von der anderen Seite bereits schon eine Angleichung angestrebt wird, wird hier verkannt. Die Annäherung sollte durch Verbot des von Ihnen erwähnten Alkohols stattfinden.

     

    Damit wären nicht nur Kokser geschütz sondern auch die Trinker. Nüchterne und fleißige Frauen und Männer braucht unsere Solidargemeinschaft.

  • JR
    Jan Reyberg

    Kuhl, die Linkspartei ist jetzt pro Lumpenproletariat?

  • B
    Benjamin
  • RP
    real pirate

    "Auch in Deutschland soll es so Cannabis-Clubs geben."

     

    ...so cannabis clubs so...

    Liebe Anja, gut formulieren kann man besser ohne joint.

  • M
    Marvin

    Die Frage ist doch nun wirklich quark. Der Satz dafür gibt nicht nur keinen Anlass dazu, sie zu stellen, sondern schließt eine andere Antwort als das dann folgende "natürlich nicht" glasklar aus.

    Es geht eben tatsächlich darum, dass es diese Grenze nicht gibt & also ein Problem besteht:

    Der Konsum ist nicht strafbar, die Fahrtüchtigkeit NICHT eingeschränkt, aber weil THC im Blut relativ lange nachweisbar bleibt, gibt es trotzdem 'ne Strafe.

     

    Das ist alles, das ist das Ding.

    So einen Satz, so eine Ausdrucksweise ("zugedröhnte Verkehrsteilnehmer) erwartet mensch doch wirklich eher von der ... - aber warum sollte ich hier in die gleiche Kerbe wie die anderen schlagen. =)

  • KD
    Karl der Käfer

    JedeR ruiniert sich sogut er/sie kann?

     

    Ich kenne manchen Kiffer nur vom SEhen. Das reicht mir.., um zu sagen..irgendwas ist da faul.

     

    Nichtsdestotrotz mag es Menschen geben, die das ganze gut für sich verwerten können. Dagegen wäre ja ohnehin nichts einzuwenden.

     

    Zudem ist angeblich der Zigarettenkonsum weitaus gefährlicher..

     

    ...

    Ich denke, es gibt bessere Möglichkeiten zu entspannen..OHNe die Gesundheit zu gefähren..-

  • N
    Neuköllner

    Sehr gute Idee, hatten aber schon viele – bisher erfolglos.