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■ VorschlagBahianisches "unplugged": Margareth Menezes im HdKdW

Powerfrau: Margareth Menezes Foto: Cristina Damasceno

Bekanntlich kommen brasilianische Musiker am liebsten im Juli nach Deutschland. Nur dann halten die hiesigen Temperaturen mit dem für sie gewohnten Klima mit. Schnell eilen sie von einem Sommerfestival zum nächsten, um wieder zu Hause zu sein, bevor es in Europa kalt wird. In Zukunft werden sie sich wärmer anziehen müssen. Denn das brasilianische Kulturfestival „Encontros – Begegnungen“, das in diesem Jahr Premiere hatte, soll von nun an jeden September namhafte brasilianische Künstler nach Berlin locken.

Der Einstand ist ganz gut gelungen. Zum Abschluß der diesjährigen dreiwöchigen Festivitäten gibt nun Margareth Menezes, bekannt als Star des bahianischen Samba-Raggae, ein Gastspiel der besonderen Art. Neben Daniela Mercury zählt sie zu den profiliertesten Powerfrauen der Karnevalszene Salvadors, der afrobrasilianischen Musikkapitale.

1989 erschien ihr internationales Debüt „Ellegibo“, und der Ex- Talking-Head David Byrne lud Margareth Menezes ein, das Vorprogramm seiner Welttournee zu bestreiten. Daß sie ihn dabei regelmäßig von der Bühne fegte, schrieb er der Menezes anschließend voller Hochachtung ins Booklet. Mit ihrer speziellen Mischung aus Funk, Soul und Reggae-Melodien mit Bahia-Rhythmen und Bossa- Balladen machte sie sich auch außerhalb Brasiliens einen guten Namen, obschon auch bei ihr zuweilen die in ganz Südamerika verbreitete schlechte Angewohnheit durchbrach, den eigenen Sound mit schlechtem Rock und Synthesizer-Schmonz aufzumotzen. In stilleren Momenten drängte sich hingegen, ihrer dunklen, kehligen Stimme wegen, gerne mal der Vergleich mit Joan Armatrading auf.

Vor zwei Jahren eröffnete sie die Heimatklänge-Konzertwochen, jetzt kehrt sie wieder nach Berlin zurück, mit neuer Band und neuem Programm. Mit dem Komponisten und Bassisten Saul Barbossa hat sie sich zusammengetan und tritt in Quartettbesetzung an, um MPB- Klassiker und eigene Kompositionen „unplugged“ zu präsentieren. Man darf gespannt sein. Daniel Bax

Am Sonntag um 20 Uhr im HdKdW, John-Foster-Dulles-Allee 10

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