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■ „Heimatklänge 93“ zum Nachhören und Nachgucken auf arte

Mit sieben westafrikanischen Musikgruppen ging das Heimatklänge-Festival im vergangenen Sommer zum sechsten Mal erfolgreich mit dem Titel „Globus à Gogo – Africa in Berlin“ im Tempodrom über die Bühne. Fünf Tage lang gab es westafrikanische Volks- und Tanzmusik live zu hören. Wer damals nicht dabeisein konnte, bekommt nun auf arte die Chance, die Heimat- Musiker der No Make Palaver Edition wenigstens im Fernsehen kennenzulernen. Acht Berliner Filmemacher haben über jeweils eine der Gruppen einen kurzen Film gedreht. So erzählt Pepe Danquart mit Baaba Maal aus Senegal eine kleine Geschichte über zwei Berliner Politessen. Durch den Einsatz verschiedener Filmgeschwindigkeiten bringt er auf amüsante Weise das unterschiedliche Zeit- und Lebensgefühl zum Ausdruck.

Einer der Stars der großen Zeit des „Ghana-Highlife“ ist der Gitarrist und Komponist Eric Agyeman. Er hat maßgeblich für die Modernisierung dieser aufgedrehten, gutgelaunten Partymusik gesorgt. In Form eines Videoclips hat Vanessa Vassar seinen Song „Ao masem yi“ filmisch arrangiert. Ganz anders ging dagegen Michael Hamonn vor: Er hat die Lieder von Oumou Sangare aus Mali in einem vielschichtig symbolistischen Film zusammengefaßt. Der Geschichte der Super Rail Band, der ersten großen populären Band aus Mali, ist Dieter Funk nachgegangen. Das Ergebnis ist ein kontrastreicher Streifen, in dem sich die Bilder einer schwarzen Dampflok und eines modernen ICE stets abwechseln. In einem letzten und achten Film wurden dann sämtliche Kurzfilme über die westafrikanischen Heimat-Musik-Gruppen in einem Omnibus verbunden, den der Welt-Musik-Spezialist und Master of Ceremonies, Hijaz Mustapha, präsentiert.

Dieses gelungene Musik-Film-Projekt macht einmal mehr klar, daß die einmalige Cross-over-Akzeptanz der „Heimatklänge“ für die Fortsetzung einer weltoffenen Politik in Berlin zu erhalten und auszubauen ist. Dringend erwartet wird also das Startzeichen für das „Treptowdrom“. Harry Rosina

„Globus à Gogo – Africa in Berlin“, heute, 22.05 Uhr auf dem Kulturkanal arte.

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