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■ VorschlagDas senegalesische Stimmwunder Youssou N'Dour in der Arena

„Wie flüssiges Silber“, entfuhr es Peter Gabriel, als er Youssou N'Dours Stimme zum ersten Mal hörte und sich ihm die Nackenhärchen vor Aufregung sträubten. Das war 1984, und Gabriel engagierte das senegalesische Stimmwunder vom Fleck weg für sein Album „So“, damals noch frisch in der Mache. Das Album verhalf Peter Gabriel zum klasse Comeback und machte ihn schlagartig reich. Wie sagt man da so nett: Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Im Gegenzug sprang Gabriel dann seinem Zögling zur Seite und schüttelte den Baum, um Youssou N'Dours internationalem Debüt „The Lion“ die gewünschte Aufmerksamkeit zu bescheren. Doch die wollte sich erst einstellen, als dieser sich von seinem Förderer emanzipierte und mit Neneh Cherry seine sieben Sekunden hatte. Zur Erinnerung: Berlin, MTV-Awards am Brandenburger Tor.

Youssou N'Dour deswegen für einen Überflieger zu halten hieße, ihm unrecht zu tun. Denn seit er mit zwölf Jahren das erste Mal auf der Bühne stand, hat er nicht nur zu einem einzigartig visionären Stil gefunden, der traditionelle Rhythmen mit Gitarren, Keyboards und karibischen Bläsern revitalisierte, sondern mit seiner Band Super Etoile de Dakar auch der heimischen Musikszene einen prägenden Stempel aufgedrückt.

Seine Ausflüge in den Mainstream sind eher Mittel zum Zweck. Denn unüberhörbar ist er, so nennt man das wohl, „seinen Wurzeln treu geblieben“, will heißen: Trotz poppigen Schokoladengusses beißt man immer noch auf echten afrikanischen Keks. Hypnotische Percussionmuster pflastern den Weg, den Youssou N'Dour, der Guide, beschreitet, und auf dem er seinen feingewebten Teppich des Wohlklangs entfaltet. So verhalf Youssou N'Dour senegalesischen Mbalax-Rhythmen zum Aufstieg in die erste Pop-Liga und brachte Wolof in die Welt.

Wie sein Mentor steckte Youssou N'Dour die plötzlich sprudelnden Gelder umgehend in ein eigenes Studio, wo sich der Philanthrop nun der Nachwuchsförderung widmet. Im Senegal gibt es noch mehr Stimmen, die darauf warten, entdeckt zu werden. Daniel Bax

Heute ab 21 Uhr in der Arena, Eichenstr. 4, Treptow

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