Vormerken : Vor so einem Nicht-Ort muss man doch keine Angst haben
Wer traut sich heute denn noch von Visionen und Utopien zu reden? Lieber wird von Reformen gesprochen. Denn Utopien sind unrealistisch. Und das stellt man sich gern als naiv oder gleich als gefährlich vor. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass eine Utopie unrealistisch ist. Sonst wäre es ja keine Utopie. So bezeichnet man doch eine Vorstellung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie zwar denkbar, vor dem jeweiligen historisch-kulturellen Hintergrund aber nicht oder noch nicht realisierbar ist. Utopie gleich Nicht-Ort. Die Unrealisierbarkeit von Utopien sollte also nicht abschrecken, sondern vielmehr auf die dafür nötigen Reformen verweisen. Vielleicht aber ist die Angst vor Demagogen einfach zu groß. Aber Rattenfänger wie Bernadette La Hengst wollen einfach – wie auf dem Foto nebenan zu sehen ist – ins Paradies führen. Dafür hat sie im HAU 2 zusammen mit Till Müller-Klug und Cal McBride eine Plattform für Visionäre und Utopisten eingerichtet. Ein monatliches Sammelbecken für Größenwahn und Erlebnispopulismus: „Das Populistische Paradies“. Am morgigen Sonntag ist es mal wieder so weit, mit Debatten, videogefilmten Aktionen von den Berliner Straßen und einem musikalischen Begleitprogramm. FB