Vorlauf: Lindlau erklärt Jimi
■ Politische TV-Magazine der ARD, 26.12., 17 Uhr, West 3
Politische TV-Magazine der ARD, 26.12., 17 Uhr, West3
Heinz-Klaus Mertes befragt Max Streibl: „Sind Sie nicht auch der Meinung, Herr Ministerpräsident, daß...“ „In der Tat, Herr Mertes, und ich bin Ihnen für diese Frage außerordentlich dankbar...“ Was anmutet wie eine telegene Geisterstunde, war Bestandteil einer „Report“-Ausgabe des BR und ist nun im Rahmen einer zweiteiligen Dokumentation über die Geschichte der ARD-Politmagazine noch einmal zu bestaunen. Ein Stück (Medien-)Geschichte im Zeitraffer, das Autor Gerd Lampe aus Archivbildern und Gesprächen mit ehemaligen und amtierenden Verantwortlichen montiert hat. Im Rahmen einer minutiösen Chronologie, die von den Kindertagen des ersten politischen Magazins der ARD („Panorama“) über die gemeinschaftliche Konkurrenzgründung von WDR, BR und SWF („Report“), die Abspaltung des WDR („Monitor“) und die Trennung von SWF und BR zu eigenen „Report“-Ausgaben bis in die Gegenwart reicht, werden nicht nur Spiegel-Affäre, „68er“ und „Friedensbewegung“ noch einmal lebendig, sondern auch die Versuche der massiven Einflußnahme seitens der Regierenden. (Bestrebungen, die aktueller denn je sind. Der Beschluß der ARD-Intendanten, auch das erfolgreichste Magazin „Monitor“ künftig in ein Sechs-Wochen-Schema zu pressen, sei, so Klaus Bednarz, „eindeutig eine politisch gewollte Entscheidung“.) Aber das Salz in der Suppe der Dokumentation sind Archivbilder wie dieses: Dagobert Lindlau im Flower-Power-Zeitalter auf der Golden Gate Bridge im offenen Ford Mustang. Wie er souverän mit einer Hand das Gefährt steuert und gleichzeitig über den aus dem Radio dröhnenden Jimi Hendrix aufklärt, um flugs darauf am Straßenrand zu demonstrieren, wie einfach in San Francisco damals seligmachende Pillen zu bekommen waren – ein wahre Sternstunde der Reportagekunst. Reinhard Lüke
Teil 2 am 27.12., 17.00 Uhr
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