■ Vorlauf: Chemietod im ZDF
„Gefährliche Verbindung“, 19.25 Uhr, ZDF
Der plötzliche Tod seines besten Freundes und Kollegen irritiert den Chemiearbeiter Andy Fischer (Heino Ferch) nur kurz, schließlich war Ulrich schon lange krank. Erst als sich bei einem weiteren Störfall der gleiche Unfall wiederholt, wird Andy mißtrauisch. Mit der Laborpraktikantin und Tochter (Jennifer Nitsch) des Konzernbetriebsratsvorsitzenden (Günter Lamprecht als ums Gesamtwohl besorgter Arbeiteraristokrat) will Andy nun in Erfahrung bringen, was da eigentlich in der Abteilung Pflanzenschutz zusammengemixt wird. Vielleicht Dioxin? – Natürlich Dioxin.
Der TV-Film von Uwe Janson, „Gefährliche Verbindung“, wurde auch für die chemische Industrie selbst zum Störfall. Als man in den Chefetagen der großen Konzerne von dem ZDF-Drehvorhaben Wind bekam, schlossen sich alle namhaften deutschen Firmen zusammen und veranstalteten eigens fürs ZDF einen Tag der verschlossenen Tür: Ohne Vorlage des Drehbuchs keine Drehgenehmigung auf dem Werksgelände, hieß es allüberall. Eine kommunale Kläranlage half schließlich aus – ein hübsches Bild!
Dabei ist Uwe Jansons Film nach einem Drehbuch von Mechthild Heckmann eigentlich recht brav: nirgendwo rote Fahnen oder Systemveränderer. Der deutsche Chemiearbeiter will vor allem seinen Job behalten, gutes Geld verdienen und Spaß in der Freizeit haben. Die eigene Gesundheit ist da eher ein Restrisiko. Ein gefährlicher Arbeitsplatz sei immer noch besser als keiner, meinen Andys Kollegen. Vor allem diese Weisheit lehrt uns der ZDF-Fernsehfilm am Montag. Til Radevagen
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