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Archiv-Artikel

Vorbild Stuttgart

Nabu will mit Olympia-Gesellschaft und Senat Umwelt-Leitlinien für die Spiele 2012 vereinbaren. Stuttgart und Düsseldorf Vorreiter

von GERNOT KNÖDLER

Der Naturschutzbund (Nabu) hat den Senat aufgefordert, seine Umwelt-Leitlinien für die Olympischen Spiele 2012 zu unterschreiben. Hamburg könnte so mit seinen Konkurrenten Stuttgart und Düsseldorf gleichziehen. Beide Städte haben mit dem Nabu eine derartige Öko-Vereinbarung geschlossen. „Hamburg hat die Chance, seine Bewerbung hier nach vorne zu bringen, weil es auf den ersten Blick keine großen Probleme gibt“, sagt Stephan Zirpel vom Nabu. Die Leitlinien, die im aktuellen Bewerbungskonzept Hamburgs stünden, seien allerdings zu lasch.

Am brisantesten dürfte das Ansinnen des Nabu sein, Großprojekte nicht mit der Olympiabewerbung zu begründen. Das liegt aus Sicht des Senats und der Handelskammer, die sich vehement für die Spiele einsetzt, besonders nahe bei Infrastrukturprojekten, für die der Bund Geld zuschießen könnte: die Autobahn A26 durchs Alte Land, die Hafenquerspange, die nordwestliche Hamburg-Umfahrung A 20 und der Zombie Eurorapid.

Fraglich ist, ob der 300-Millionen-Euro teure U-Bahn-Ast in die Hafencity ohne Geld aus Berlin gebaut werden kann. Er soll im Norden um einen gleich teuren Ast nach Steilshoop ergänzt werden. Diese U-Bahn weist ein so schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, dass der Senat verkündete, Hamburg werden den Bau notfalls aus eigenen Mitteln bestreiten. Die Olympischen Spiele, die auch ein nationales Projekt wären, würden beim Bund wohl Geld für den Nobel-Nahverkehr locker machen.

Die Vereinbarung, wie sie der Nabu vorschlägt, sieht ein Umwelt-Management nach Vorbild des EU-Öko-Audit oder der Iso 14.000 vor. Es soll dafür sorgen, dass Umweltfragen auf allen Ebenen und Handlungsfeldern berücksichtigt werden. Es soll der Stand der ökologischen Technik angewandt und darüber hinaus sollen Modellprojekte angestoßen werden. Die Stadt müsste sich verpflichten, der Vermeidung von Umweltschäden Vorrang einzuräumen, das Umweltbewusstsein mit Hilfe der Spiele zu fördern und messbare Umweltziele aufzustellen.