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Vor zehn Jahren

Was ist bloß mit Henning los? fragte sich die taz vor zehn Jahren. Scherf, damals Wissenschaftssenator, saß schweigsam in der Bürgerschaft, blaß und angespannt. Ein Mitarbeiter verwies auf Scherfs Migräne. Ein anderer erklärte, dass Scherf überhaupt keine Lust verspüre, sich zu verteidigen. Doch auf einmal brach der ganze Frust aus ihm heraus. „Gemessen am Bundespräsidenten sind Sie ein kümmerlicher mieser Denunziant“, giftete er den CDU-Abgeordneten Günter Klein an. Klein und die CDU-Fraktion hatten sich nämlich in rufmordender Weise über Ingrid Strobl und die Universität ausgelassen. Scherf sprach's und verschwand.

Und das, obwohl Bürgerschaftsverwaltung und SPD-Fraktion ganz Bremen nach dem Langen absuchen ließen. Denn die CDU verlangte Satisfaktion für Scherfs Ausbruch. Aber Scherf aber hatte sich an einen unbekannten Ort zum Essen zurückgezogen und war danach in den Bürgerpark geflüchtet – zum Joggen, wie es hieß.

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