piwik no script img

Vor der Bundestagswahl15 Grüne für zwei Spitzenplätze

Die Grünen suchen zwei Kandidaten für ihre Doppelspitze im Wahlkampf. Beworben haben sich prominente Politiker und auch einige unbekannte Kandidaten.

Grünen-Prominenz: Roth (l.), Trittin (M.) und Künast. Bild: dapd

BERLIN rtr/dpa/afp | Bei den Grünen bewerben sich 15 Parteimitglieder um die Doppelspitze im Bundestagswahlkampf. Allein sieben bisher nicht angekündigte Bewerbungen von Basisvertretern kamen kurz vor Ablauf der Frist hinzu. Die Partei veröffentlichte am Montagabend die Liste der Kandidaten, die bis Bewerbungsende am Sonntag um Mitternacht ihre schriftlichen Unterlagen eingereicht hatten.

Zu den prominenten Kandidaten für die Wahlkampfspitze zählen die beiden Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin und Renate Künast, Parteichefin Claudia Roth und Bundestagsvizepräsidenten Katrin Göring-Eckardt. Diese vier gelten als aussichtsreichste Bewerber, wobei mit Trittins Wahl parteiintern fest gerechnet wird.

Außerdem stellen sich die relativ unbekannten Parteimitglieder Franz Spitzenberger, Werner Winkler, Markus Meister, Thomas Austermann, Patrick Held, Nico Hybbeneth, Roger Jörg Kuchenreuther, Alfred Mayer, Hans-Jörg Schaller, Friedrich Wilhelm Merck und Peter Zimmer dem Votum der Basis.

Die Grünen hatten Anfang September bei einem sogenannten kleinen Parteitag entscheiden, die Mitglieder über das Spitzenduo für die Wahl entscheiden zu lassen. Sie bestimmen als erste deutsche Partei ihre Spitzenkandidaten per Urwahl. Mindestens ein Mitglied des Gespanns muss eine Frau sein.

Die rund 60.000 Parteimitglieder haben bis zum 30. Oktober Zeit, ihren Wahlzettel einzureichen. Vom 4. bis spätestens 9. November werden die Unterlagen ausgezählt. Das Ergebnis soll rechtlich bindend sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • SS
    Sonnja Sonnenblume

    Die prominenten SpitzenkandidatInnen sind alle neoliberal, also unwählbar. Alle haben von 1998 bis 2005 bereits in der rot-grünen Bundesregierung eine unsoziale Agenda 2010- und Armuts-Hartz-IV-Politik gemacht. Mit Etablierung der Leiharbeit und der Schaffung eines riesigen Niedriglohnsektors.Inklusive Deregulierung der Finanzmärkte und Senkung des Steuersatzes für Spitzenverdiener.

     

    Über die politischen Positionen der vielen nicht prominenten Männer von der Basis (warum kandidiert denn keine einzige Frau von der Basis ???) sind unbekannt.

     

    Die taz könnte sie mal vorstellen.

     

    Ich kann mir zwar kaum vorstellen, dass es außer Herrn Ströbele noch Linke bei den Grünen gibt, aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

  • A
    Angela

    Ich finde bezeichnend, dass alle 8 Basiskandidaten, die sich für geeignet alten, Männer sind. Und das nach Jahrzehnten grüner Frauenquote....

     

    Bei den Piraten gibt es übrigens einen Experten-Pad zur Sammlung von Kompetenzen, auf dem sich auch zu 90% Männer eingetragen haben, von denen sich viele gleich auf dutzenden Fachgebieten für kompetent halten.

    Hört dieser männliche Selbstüberschätzung-Wahn denn nie auf....?

  • A
    antares56

    Es ist inzwichen wie bei allen etablierten Parteien. Da denken ein paar hohe Funktionäre, sie hätten ihre Posten auf Lebenszeit!

    Eine ganz neue Parteiführung würde frischen Wind in die verstaubten Parteiämter bringen. Leute wie Roth und Künast haben sich doch längst abgenutzt.

  • D
    Daniel

    Während bei den Konservativen die SPitzenpolitiker in die Wirtschaft abwandern, haben viele Grüne keinen ordentlichen Beruf erlernt und leben nur von den Diäten und Parteipöstchen. Der logische Kampf um diese wenigen Fleischtöpfe ist entspechend hart.