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Vor den Deichen: Schaf oder nicht Schaf

Schafe in Nordfriesland sollen wieder vor den Deichen weiden dürfen, um das Salzwiesengras kurz zu halten und damit letztlich auch einen Beitrag zur Flutsicherung zu leisten, argumentieren Deichschützer. Dagegen aber stehen die Vorstellungen des Nationalparkamtes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Jetzt geht das Problem in den Husumer Kreistag.

Während der Amtszeit des parteilosen Kieler Umweltministers Bernd Heydemann (1988-1994) wurde die Vorlandbeweidung eingestellt, heute dürfen die Tiere nur noch auf den Deichen grasen. Damit haben sich die Schafhalter nie abgefunden.

Nunmehr hat die CDU das Thema in den Kreistag gebracht. Ihr Vorschlag: Extensive Bewirtschaftung, das heißt für sie etwa drei Schafe pro Hektar Vorland. Nach Meinung ihres Fraktionschefs Helmut Wree sind die Kieler Einschränkungen nicht naturschutzgerecht, weil die Tier- und Vogelwelt die Vorländereien weges des hohen Graswuchses nicht mehr annähmen. Dies gelte auch für die Wildenten und Wildgänse, die deshalb zu Tausenden in die landwirtschaftlichen Kulturflächen einfielen. Außerdem bestehe die Gefahr von Abbrüchen, weil die Grasnarbe ohne Schafe nicht mehr festgetreten werde.

Die SPD-Fraktion im Kreistag mag sich noch nicht abschließend äußern. Bündnis 90/Die Grünen möchten den jetzigen Zustand grundsätzlich erhalten, sie würden aber Ausnahmen zulassen. Doch letztlich bleibt das Umweltministerium zuständig, das sich vom Nationalparkamt beraten läßt. Und dort ist bisher keine Kursänderung erkennbar. Hans Carstensen

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