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Vor Beginn der UN-KlimakonferenzUSA dämpfen Hoffnungen

Vor Beginn der UN-Verhandlungen in Bonn gibt es keine konkreten Ankündigungen in Berlin.

Der Klimawandel hat endlich auch für die USA "höchste Priorität": Jetzt müssen Sie es nur noch beweisen. Bild: photocase/mäxchen

BERLIN taz Aus dem Mund eines US-Verhandlungsführers sind es völlig neue Töne: Der Klimawandel ist eine "zentrale Priorität" und werde von der Regierung mit "ehrlichem Engagement" angegangen. Mit dieser Einstellung reist Todd Stern nach Bonn, wo von Sonntag an zwei Wochen lang verhandelt wird, um die UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen vorzubereiten. "Wir werden nicht länger nur am Spielfeldrand stehen und zusehen", sagte Stern am Freitag, als er sich zu vorbereitenden Gesprächen in Berlin aufhielt.

Konkrete Neuigkeiten, mit welchem Angebot die USA in die Verhandlungen gehen werden, hatte Stern allerdings nicht. Zu welcher CO2-Reduzierung sich das Land verpflichten werde, hänge von der Ausgestaltung des in den USA geplanten Emissionshandels ab. Weil es keinen Sinn mache, Versprechen abzugeben, für die es hinterher keine Mehrheiten im Kongress gebe, setze die Regierung auf eine "Kombination aus Wissenschaft und Pragmatismus", sagte Stern. Minimalziel sei es, den Wert im Jahr 2020 auf den von 1990 zurückzuführen. Im Vergleich zu 2005 - mit diesem Basisjahr würden die USA lieber arbeiten - entspräche das einer Reduzierung um 15 Prozent. Keine konkrete Aussage gab es auch zu der Frage, wie hoch die finanzielle Unterstützung ausfallen soll, die den ärmeren Ländern für die Anpassung an den Klimawandel versprochen worden war.

Weil auch die Europäische Union ohne neue Zusagen in die Bonner Verhandlungen geht, erwarten Umweltverbände nur geringe Fortschritte. "Das ist gefährlich, weil uns die Zeit davonläuft", sagte Oxfam-Experte Jan Kowalzig.

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