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Archiv-Artikel

wowereits werte Vor Beck ist noch lange nicht vorn

Vor Kurzem erst hat Klaus Wowereit einen bösen Tritt bekommen. Als SPD-Fraktionschef Peter Struck Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Peer Steinbrück als Alternativen zu einer Kanzlerkandidatur von Kurt Beck ins Spiel brachte, hat er sich indirekt auch zu den bundespolitischen Avancen des Regierenden Bürgermeisters von Berlin geäußert. Auf die Frage, ob er Klaus Wowereit etwa aus Versehen unerwähnt gelassen habe, antwortete Struck: „Nein. Nicht aus Versehen.“

KOMMENTAR VON UWE RADA

Die Demoskopen von Forsa haben sich nicht an Strucks Anweisung gehalten und die Bundesbürger auch nach einem möglichen Kanzlerkandidaten Klaus Wowereit befragt. Und siehe da: Der schwule Frontmann der rot-roten Landesregierung schneidet beim deutschen Durchschnittsbürger gar nicht so schlecht ab. Sowohl bei den Deutschen insgesamt als auch bei den SPD-Anhängern liegt er noch vor Kurt Beck.

Kalte Füße braucht Peter Struck deswegen aber nicht zu bekommen. Wowereits Stärke ist bislang noch die Schwäche von Beck. Der nämlich trägt beim Wählerwillen in fast allen Kategorien die rote Laterne. Ganz oben in der Wählergunst dagegen sonnt sich der Außenminister.

Aber selbst wenn Wowereit den Abstand zu Beck vergrößern könnte – ein ernst zu nehmender Kandidat ist er damit noch nicht. Als möglicher Wegbereiter einer rot-roten Annäherung im Bund werden Steinmeier, Steinbrück, Struck und Co. auch vor weiteren Tritten gegen Wowereit nicht zurückscheuen.

Die einzige Chance, die Wowereit hätte, wäre ein früher Verzicht von Beck auf die Kanzlerkandidatur – mit einer ausdrücklichen Empfehlung für Klaus Wowereit. Das allerdings würde die SPD noch tiefer in die Krise stürzen.