Von Schlagern erschlagen: „Selbst interpretiert“
■ Herbstmusik: Hort des Mitklatschbaren
Im Herbst, da will man Gefühl. Weil's draußen ungemütlich wird. Und hier kriegt man das auch: Je Regen, desto Schlager.
Gestern sang uns Roland Kaiser in der Glocke – glücklich, wer unter den Hörenden weilte. Morgen gibt's auch für die akustisch zu kurz Gekommenen frisches Seelenfutter: Helmut kommt. Wie damals in Leipzig? Mit den Eiern? Nein, aber mit Lotti. Um 20 Uhr erhebt Helmut Lotti – man möchte schwärmen: der Pavalotti – sein platingesättigtes Organ in der Stadthalle; ein Künstler, der seine dreieinhalb (!) Oktaven wohl zu nutzen versteht. Seit 1993 schreibt der belgische Barde seine Lieder selbst, wie uns seine Plattenfirma jetzt mitteilt, und 1995 sei es noch einen entscheidenden Schritt weitergegangen: „Lotti wagte sich endgültig auf neues Terrain, überbot alles, ein wagemutiges Projekt: ... Lieder, selbst interpretiert!“
Wer mit Letzteren noch nicht bedient ist, kann sich neun Tage später die volle Ladung geben: Gleichfalls in der Stadthalle tobt das NDR-Schlagerfestival, und das lässt nun wirklich keine Wünsche mehr offen: Klaus und Klaus klausen durch die sicher gut gefüllten Stuhlreihen, in ihrer Mitte unsere Michelle. Jetzt buchen!
Am 6. Dezember dann krähen uns die Kastelruther Spatzen aus dem nikolausgefüllten Schuhwerk und am ... aber bis dahin sind unsere Herzen sicher schon voll Glut, gell? HB
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