: Vom Präsidenten zum Elektriker mit Leibwächtern
Der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa repariert seit gestern wieder Elektromotoren auf der Danziger Werft. Begleitet von zwei Leibwächtern erschien der Friedensnobelpreisträger zwanzig Minuten verspätet zur Frühschicht. Der 52jährige Walesa begründete seine Rückkehr auf die Werft damit, daß die sozialistische Regierung keine Altersversorgung für Expräsidenten eingeführt habe. Er müsse deshalb seinen Lebensunterhalt selbst verdienen, was bei einem Gehalt von 600 Zloty (umgerechnet 350 Mark) allerdings schwierig sei. Walesa kündigte ebenso an, bei der Suche nach einem Investor für die vom Konkurs bedrohte Werft helfen zu wollen. Der Elektriker war auch während seiner fünfjährigen Amtszeit als Präsident offiziell Angestellter der ehemaligen Lenin-Werft, auf der er 1980 die Gewerkschaft Solidarność gegründet hatte. Foto: Reuter
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