■ Vom Nachttisch geräumt: Luxus Arbeit
Frauen in Fabriken in und um Leipzig. Februar 1990 bis April 1992. Fotos und Interviews. Eine Ausstellung und ein Katalog. Keine Success-Story, kein Happy- End. Und immer wieder das gleiche Grundproblem. Gerda Liebers, 55 Jahre alt, Produktionsleiterin einer Leipziger Baumwollspinnerei hat es im Februar 1992 so formuliert: „Die Konkurse der Spinnereien im Westen sind ziemlich häufig. Und manchmal kann ich das schon verstehen, daß sich kaum ein Investor für hier findet. Da werden attraktive Betriebe, weil sie nicht mehr konkurrenzfähig sind, geschlossen, und hier soll in schlechter ausgerüstete Betriebe investiert werden. Das ist schon ein Problem. Man kann aber eine Region nicht gänzlich sterben lassen.“
Für solche Situationen gibt es keine Rezepte. Durchwursteln ist gefragt. Die befragten Frauen sehen ihre Situation sehr klar. Sie wissen, daß für sie alles schwerer werden wird in den nächsten Jahren. Vorwärts geht es in Deutschland erst wieder, wenn die 49jährige Bindemittelfacharbeiterin Monika Meng und Marion Lehmann, 34 Jahre, Packerin, die beide noch ihre Arbeitsplätze haben, Grund hätten, weniger besorgt in die Zukunft zu sehen.
„Luxus Arbeit“. Foto-Text-Dokumentation von Christiane Eisler, Silke Geister (Fotos) und Herma Ebinger, Ulrike Klemann (Texte). Schüren Presseverlag, 128 Seiten, zahlreiche Schwarzweiß-Fotos, 28 DM
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