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BENEFIZ Erst wollten alle Standortfaktor sein. Jetzt kommt die Kehrtwende: auch beim Benefiz-Konzert für ein „Recht auf Stadt“

Während bis vor kurzem noch fast jede Band und jedes Label der Stadt versucht hat, sich als unverzichtbaren Standortfaktor anzudienen – siehe dazu unter anderem solch unsägliche Sampler-Reihen wie „Gestatten, wir kommen aus Hamburg“ – wird derzeit die große Kehrtwende zelebriert. Oder mal etwas optimistisch-freundlicher formuliert: Auch in der hiesigen Musik-Szene hat sich nunmehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass es eine zweischneidige Sache ist, sich mit den falschen Leuten auf große Fahrt zu begeben, wenn man dann selbst an der nächsten Straßenecke wieder an die frische Luft gesetzt wird und die Fahrt vorbei ist.

Deshalb besteht der neue Trend wieder einmal darin, lautstark sein Nicht-Mitmachen und Dagegensein zu verkünden. Und Gründe dafür gibt es ja auch genug, wie nicht zuletzt auf einer völlig anderen Ebene, nämlich der wirklich folgenreichen Gentrifizierungspolitik in den Innenstadtvierteln, deutlich geworden ist. Gegen diese Entwicklung haben sich in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Initiativen gebildet, die auf Kulturförderung und Oles Streicheleinheiten eher nicht spekulieren können und sollten, stattdessen Geld und Prestige aus anderen Quellen beziehen müssen.

Beispielsweise aus schönen Benefiz-Galas: Das „Recht auf Stadt“ fordern in diesem Fall ein: „Die Sterne“, „1000 Robota“, Gisbert zu Knyphausen, „Phantogram“, Marcus & Erik (als Mitglieder von „Kettcar“).

NILS SCHUHMACHER

■ Fr. 30. 10., 21 Uhr, Uebel & Gefaehrlich, Feldstraße 66