Voll neben der Radspur

betr.: „Dem Radfahrer auf der Spur“, taz vom 14. 11. 06

Der taz-Bericht zur (fehlenden) Radfahrsicherheit zeigt eine bedenkliche Entwicklung. Wenn Berliner RadlerInnen Verbündete im täglichen Straßenkampf suchen, sind sie offenbar beim Fahrrad-Club an der falschen Adresse. Der ADFC-Landeschef sitzt nämlich als Fahrradbeauftragter im Senat und glaubt dessen lahme Verkehrspolitik gegen eine kompetente und engagierte Grünen-Abgeordnete verteidigen zu müssen, statt sich im Rathaus für eine echte Verkehrswende stark zu machen. Vielleicht erklärt das auch, warum der ADFC Berlin seit einigen Jahren ganz unpolitisch geworden ist, sobald es über die Bezirksebene hinausgeht.

Dabei könnte die Fahrradlobby doch in den Zeiten der beginnenden Klimakatastrophe ganz anders auftrumpfen! Stattdessen müssen ausgerechnet die seit Januar totgefahrenen neun RadlerInnen als Argument für verkehrspolitisches Nichtstun herhalten, weil ihre Zahl laut dem ADFC-Funktionär „in einem mittleren Bereich“ liegt. Voll neben der Radspur! ASTRID JUNKER, Berlin