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„Volkszählung macht Spaß!“

Berlin (taz/dpa) - Bayerische Hacker programmieren mit den statistischen Landesämtern um die Wette, um zu zeigen, daß eine „Reidentifizierung“ der anonymen Daten möglich ist und daß durch die Verbindung mit öffentlich zugänglichen Daten sogar die computerisierte Erstellung von Persönlichkeitsbildern möglich ist. Ein Hamelner Ehepaar fand einen schon ausgefüllten Bogen unter seinen Zählunterlagen. „Menschliches Versagen“, sagt der Leiter der Zählstelle. Kasseler Haushalte erhielten gefälschte und erweiterte Fragebögen mit einem angeblichen Begleitschreiben des Oberbürgermeisters. „Gut gemacht“, sagt der Oberstaatsanwalt. Fuldaer Bürger werden in einem (gefälschten) Schreiben von ihrem Oberbürgermeister gewarnt, die Zählbögen auszufüllen, wegen „Verschwendung von Steuergeldern“. Ein Brandanschlag auf das Volkszählungsbüro in Heilbronn verursachte einen Sachschaden von 50.000 Mark. Eine Frankfurter Bürgerinitiative „Pro Volkszählung“ bietet den Zählbehörden ihre Unterstützung an und fordert die Bürger unter dem Motto „Gläserner Nachbar“ dazu auf, die Bögen kollektiv auszufüllen. Die Bochumer Zählbehörden schickten auf Anfrage besorgter Bürger Zählunterlagen an eine Reihe von Phantomen, die aus Zeitungspseudonymen gebastelt worden waren. Zur Freude der „Phantome“: „Volkszählung macht Spaß und sollte alle zwei Jahre wiederholt werden!“

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