: Volkswagen gibt sich ganz unabhängig
Der VW-Chef verteidigt den Einstieg von Porsche: Eine Zusammenarbeit der Autobauer spare eine Milliarde Euro
WOLFSBURG ap/rtr ■ Der Volkswagenkonzern will durch die geplante Zusammenarbeit mit dem neuen Hauptaktionär Porsche eine Milliarde Euro einsparen. VW-Chef Bernd Pischetsrieder betonte gestern, dass Europas größter Autobauer auch nach dem Porsche-Einstieg unabhängig bleibe. Damit trat Pischetsrieder Befürchtungen entgegen, Porsche könne bei VW Projekte zum Nachteil der Wolfsburger durchdrücken.
Viele sehen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch im Interessenkonflikt. Denn er ist zugleich Miteigentümer von Porsche. Über die Doppelfunktion hatte am Montag auch der VW-Aufsichtrat gestritten, aber keine Konsequenzen gezogen. Das Kontrollgremium beauftragte den Vorstand nur, die Zusammenarbeit mit Porsche vertraglich zu regeln.
Handfeste Maßnahmen gab es in der VW-Schmiergeld-Affäre in Indien. Die Behörden im Staat Andhra Pradesh nahmen gestern die Schwägerin eines der Hauptbeschuldigten, Jagadeesh Raja, in Haft. Raja war einer der Chefs der Firma, in der zwei Millionen Euro indische Regierungsgelder verschwanden. Das Unternehmen hatte das Geld auf Anforderung des früheren Skoda-Personalchefs Helmuth Schuster bekommen, angeblich um ein neues Werk aufzubauen. Der Auftrag soll von VW gekommen sein. Rajas Schwägerin soll ein Fünftel des Geldes erhalten haben.