: Virtuelle Synagoge
Nur der Grundriss ist noch zu erkennen. Im Stein auf dem Boden des Joseph-Carlebach-Platzes ist die Fläche nachgebildet, auf der bis 1939 die größte Jüdische Synagoge in Hamburg (siehe Foto) stand. Jetzt soll sie wiedererrichtet werden und begehbar sein – virtuell. Die Landeszentrale für politische Bildung plant zusammen mit der Jüdischen Gemeinde und der Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie, Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt mit der Rekonstruktion der Synagoge im Netz zu beauftragten. Diese haben bereits 15 andere von den Nationalsozialisten zerstörte jüdische Gebetshäuser virtuell rekonstruiert. Für das Projekt werden nun Sponsoren gesucht. Laut der Leiterin der Hamburger Landeszentrale für politische Bildung, Helga Kutz-Bauer, sind die alten Baupläne der Synagoge erhalten, ebenso detailgetreue Angaben über die Innenausstattung. Der Wiederaufbau im Netz soll möglichst wirklichkeitsgetreu erfolgen und dem Betrachter die Möglichkeit geben, sich per Mausklick durch das alte Gebäude zu bewegen. Die Jüdische Synagoge auf dem damaligen „Bornplatz“ im Grindelviertel war 1906 erbaut worden. In der Reichspogromnacht 1938 wurde sie in Brand gesetzt und dadurch unbenutzbar. 1939 ließen die Nazis sie abreißen – auf Kosten der jüdischen Gemeinde. EE/Foto: Archiv
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