: Viele Enten
■ Polizei entdeckte Reemtsma-Versteck
Die TäterInnen haben alles getan, um die Spuren zu verwischen. Der Keller wurde neu geweißt, die Stelle, in der die Dübel eingelassen waren, an der die Kette mit den Fußfesseln für Jan Philipp Reemtsma befestigt war, ist neu verputzt.
Trotzdem sind die Ermittler der Hamburger Sonderkommission unter Führung von Kriminaloberrat Dieter Langendörfer und der Entführte selber zu „100 Prozent“ sicher: Das Haus, in dessen Keller der Zigarettenerbe 33 Tage lang gefangenhalten wurde, steht am Alten Bremer Weg 77 in Osterholz-Scharmbeck, Ortsteil Garlstedt.
Unbemerkt von den Nachbarn, die von den Ermittlern bereits verhört wurden, diente das idyllische Reetdachhaus direkt am örtlichen Golfplatz als Verlies für den Zigarettenerben. Nachdem die Polizei das Haus am Mittwoch zweifelsfrei identifiziert hatte, verhängte sie eine zweitägige Nachrichtensperre. Die Folge: Viele Medien spekulierten auf der Jagd nach der schnellen Schlagzeile wild und übertrafen sich gegenseitig mit Falschmeldungen: Die Nachricht, daß sich das Reemtsma-Versteck in der Lüneburger Heide befindet (Morgenpost) und daß ein von der Polizei festgenommener Mann die Tat bereits gestanden habe (Kölner Express) entpuppte sich dabei ebenso als Ente wie die Vermutung, daß Geldscheine aus dem Entführungsfall aufgetaucht seien (Mopo).
Auch das vom Hamburger Abend- blatt kolportierte Gerücht, daß im durchsuchten Solinger „Wasserschloß“ Lösegeld aus dem unaufgeklärten Entführungsfall Nina von Gallwitz aufgetaucht seien, wollte Soko-Fahnder Michael Daleki gestern nicht bestätigen. M. Carini
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