■ Viele Bürger sind am Verzweifeln:: Nasse Füße überall
Mainz/Frankfurt (AP/taz) – Das erneute Hochwasser an Mittelrhein und Mosel treibt viele Flußanlieger in die Verzweiflung. Bürgermeister Eckhard Huber aus Zell an der Mosel, wo die Fluten in der Nacht zum Freitag wieder in die Innenstadt strömten, sagte: „Die Situation ist sehr schlimm.“ Viele Bürger hätten gerade erst Keller und Wohnungen wieder gesäubert: „Manche Leute fangen allmählich an zu verzweifeln.“ Über Koblenz wurde der Ausnahmezustand verhängt, in Saarbrücken steht die Stadtautobahn wieder unter Wasser und in Köln sind schon wieder 140 Keller vollgelaufen. In Sachsen-Anhalt steht jetzt auch erstmalig Wasser in drei Orten. Die Stadt Koblenz hat gestern morgen den Ausnahmezustand verhängt und die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Um 10.00 Uhr hatten die Fluten in Koblenz 7,16 Meter erreicht. Überall sind Hilfsmannschaften im Einsatz, um Bewohner in eingeschlossenen Häusern zu versorgen oder herauszuholen. Die Bundeswehr stellte eine Kaserne bereit, in der Betroffene ihre Möbel unterstellen können. Auch in Trier ist die Lage bei einem Pegel von 9,07 Meter als kritisch zu bezeichnen. Für heute wird sogar mit einem Wasserstand von 9,50 Meter gerechnet, meint der Sprecher des Trierer Rathauses, Ralf Frühauf: „Wir hoffen, daß es dabei bleibt und wir mit einem blauen Auge davonkommen.“ Bereits in der Nacht zum Freitag sei die Autobahn 602, die Trier an das Saarland und die Eifel anbindet, mit Sandsackbarrieren abgeschirmt worden, sagte Frühauf. In bedrohten Stadtteilen sei die Feuerwehr unterwegs, um in den Kellern liegende Öltanks abzusichern. An der mittleren Mosel überspült das Hochwasser derzeit zahlreiche Schutzmauern und Deiche. In Zell steht nahezu die gesamte Innenstadt unter Wasser. Auf den Straßen verkehren Boote.
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