: Viel Grün und noch mehr Verkehr
■ Der Wedding bedeckt nur etwas mehr als ein Prozent der Berliner Stadtfläche
Der Wedding gehört mit 15,37 Quadratkilometern zu Berlins kleinen Bezirken. Seine Fläche bedeckt gerade etwas mehr als ein Sechzigstel der Stadt, das sind keine 1,2 Prozent. Doch nicht zuletzt wegen der zahlreichen Mietskasernen, die noch immer das Straßenbild prägen, bietet er 170.000 Einwohnern Platz. Die Bevölkerungsdichte ist weitaus höher als in den meisten Bezirken.
Drei große Parks beanspruchen mit weiteren kleineren Grünflächen über 17 Prozent des Gebiets, fast doppelt soviel als im Berliner Durchschnitt. 19,1 Prozent Erholungsfläche stehen allerdings 21,3 Prozent Verkehrsfläche gegenüber, ebenfalls deutlich über dem Berliner Mittel.
Fast jeder sechste türkische Berliner lebt im Wedding, insgesamt sind es knapp 40.000 Ausländer. Südländische Geschäftsleute gehören daher selbstverständlich zum Straßenbild, denn viele Deutsche sind ausländischer — zumeist türkischer — Herkunft. Für sozialen Sprengstoff sorgt vor allem die hohe Arbeitslosigkeit unter den Ausländern im Wedding; mit über 15 Prozent eine der höchsten Berlins. Gerade Arbeitsplätze für Ungelernte sind umkämpft, da nur 12,5 Prozent der Menschen im Wedding eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Nirgends in West-Berlin ist der Ausbildungsstand nur annähernd so niedrig; gerade ein Zehntel der Weddinger Bürger hat die Hochschul- oder Fachhochschulreife.
In der Bezirksverordnetenversammlung hat die SPD mit 47,5 Prozent der Stimmen 22 Sitze, die CDU für 29 Prozent 14. Drittstärkste Fraktion ist die AL mit 10,5 Prozent und 5 Sitzen vor den Reps (9,6 Prozent, 4 Sitze). Die Liberalen sind nicht vertreten. Den Bürgermeister stellen die Sozialdemokraten, ebenso wie drei weitere Stadträte. Der Stellvertreter ist wie der Jugendstadtrat Christdemokrat, die AL stellt den Bezirksstadtrat für Gesundheit und Umweltschutz.
Weder im Bezirksamt noch unter den Vorstehern ist eine Frau, und nur einer der 15 Ausschüsse verfügt über eine Vorsitzende; sie ist zugleich SPD-Fraktionsvorsitzende. ca
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
