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Viel Beifall für Henze

■ Henze-Ehrung in Hamburg und Uraufführung seines neuen Orchesterstücks „Scorribanda Sinfonica“ in der Musikhalle

Hans Werner Henzes neues Orchesterstück „Scorribanda Sinfonica“ („Sinfonischer Raubzug“) ist bei seiner Uraufführung in Hamburg am Samstagabend mit starkem Beifall bedacht worden. Henze hatte das Werk im Auftrag des NDR geschrieben, der am Sonntag den heute bedeutendsten deutschen Komponisten zu seinem 75. Geburtstag mit einer großen Werkschau ehrte. Henze war aus diesem Anlass eigens aus seiner römischen Wahlheimat in die Hansestadt gekommen.

Das neue Orchesterwerk „Scorribanda“ geht auf das Tanzdrama „Maratona di danza“ zurück, das Henze 1955 gemeinsam mit dem italienischen Theater- und Filmregisseur Luchino Visconti schuf und das die brutalen Tanz-Marathons der italienischen Vorstadtjugend der Nachkriegszeit zum Thema hatte. Für das Jahr 2001 hat Henze seine Musik von allen Jazz-Partikeln befreit und sie in einen pa-ckenden sinfonischen Diskurs überführt. Man feierte Henze in der Hamburger Musikhalle denn auch mit stehenden Ovationen.

Gewidmet ist das Stück dem Komponisten-Freund Peter Ruzicka, der es am Pult des NDR-Sinfonieorchesters aus der Taufe hob. Die Hamburger Henze-Ehrung schloss eindrucksvoll mit der fast einstündigen „Kammermusik 1958“ nach einer Hymne von Hölderlin. Der damals 32-Jährige hatte das tiefgründige Werk im Auftrag des NDR für die Sendereihe „das neue werk“ geschrieben. taz/lno

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