Videospiel "Spore" zum Download: Spiel des Lebens
Im lange erwarteten neuen PC-Game "Spore" der "Sims"-Erfinder darf man sich als Schöpfer betätigen und eine eigens geschaffene Spezies zum evolutionären Erfolg führen.
Es ist ein durchaus ambitioniertes Projekt: Im neuen Videospiel "Spore" darf der Spieler eine Spezies vom Einzeller bis zum menschenähnlichen, intelligenten Lebewesen das gesamte evolutionäre Abenteuer mitmachen lassen. Hinter Spore steckt Will Wright, der unter anderem das Stadtspiel "SimCity" erfand und mit der Lebenssimulation "The Sims" und ihren diversen Folgen zu einem der erfolgreichsten Spiele-Designer der Welt avancierte. Der Amerikaner hat sich für Spore Hilfe von Biologen und Evolutionswissenschaftlern geholt. Ohne einen Fantasy-Aspekt kommt Spore aber auch nicht aus: So besitzen die Lebewesen ein comicartiges Aussehen und dürfen in den späteren Abschnitten des Spiels mit Raumschiffen zu fremden Welten aufbrechen und diese besiedeln - sozusagen als Krone der Schöpfung.
Das Spiel wird allerdings in Häppchen veröffentlicht. Den ersten Teil, das so genannte "Kreaturenlabor", kann man sich seit Dienstag aus dem Internet herunterladen - als Testversion für Mac und PC. (Die Vollversion mit mehr Möglichkeiten ist für knapp 10 Euro erhältlich, derzeit allerdings nur für Windows-Rechner.) Eine endgültige Fassung ist für Anfang September vorgesehen. Daneben soll es zeitgleich Ableger für Handys wie das iPhone und Nintendos tragbares Videospiel DS geben, die auf der Spore-Welt aufbauen.
Der Hype um das Evolutionsspiel ist groß - und das schon seit mehreren Jahren. Bereits 2005 wurde bekannt, dass Hersteller Maxis den Titel plant und welche Ausmaße er annehmen soll; Spieleerfinder Wright zeigte außerdem auf mehreren Messen einzelne, durchaus beeindruckende Häppchen des Games, um die Vorfreude zu erhöhen. Filme dieser Szenen wurden im Netz schnell zu Abrufhits.
Die Idee des Kreaturenlabors ist schnell erklärt: Hier kann man sein Wesen dreidimensional wie mit Knetmasse gestalten und es nach persönlichem Geschmack mit einem Fell ausstatten. Anschließend geht es dann zu einem "Testdrive" mit der fertigen Kreatur und ihrem Nachwuchs - Aktionen wie kleine Tänzchen, unterschiedliche Stimmungslagen und Perspektivansichten stehen auf dem Programm. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich von bereits geschaffenen Wesen inspirieren zu lassen: Eine so genannte "Sporepedia" lädt zum Schmökern ein. Ergänzt wird der Gestaltungsaspekt mit Online-Funktionen. Man kann sein Wesen mit anderen Nutzern teilen, Bilder und Videos aufnehmen und diese sogar bei YouTube einstellen. Letzteres führte bereits nach wenigen Stunden dazu, dass die verrücktesten Kreationen im Netz auftauchten - einige davon von echten Lebewesen oder Comicfiguren inspiriert.
Was das Kreaturenlabor allerdings nicht bietet, ist das echte Evolutionserlebnis: Das Wesen kann zwar in all seinen Feinheiten gestaltet werden, doch ins Leben entlassen darf man es nicht. So kann man zwar Stunden mit Basteleien verbringen, wünscht sich aber schnell den Rest des Games. Genau damit hat Hersteller Maxis wohl auch gerechnet: Die Testversion soll zur Einstiegsdroge werden. Das könnte zwar klappen, setzt die Messlatte für den fertigen Spore-Titel allerdings hoch. Die Idee mit den Spiele-Häppchen wird noch weitergehen: Maxis plant bereits diverse Erweiterungspackungen. Sogar Sammelkarten mit Wesen aus der Sporepedia sollen verkauft werden.
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