■ Verzählt: Betr.: Volkszählung
HLT R Berlin (ap/taz) - Immer wieder werden Zähler angegriffen. In der Taunusgemeinde Eschborn entriß ein Mann dem Zähler die Unterlagen. Verfolgt vom Bestohlenen, kam es zu einem längeren Handgemenge, in das ein Dritter sich einmischte. Die Bögen behielt der Zähler. Auch in Hamburg blieben zwei Datenerheber „Sieger“ einer Rempelei. Der „zuständige Sachbearbeiter“ der Stadtbau GmbH für ein Schwesternwohnheim in Bamberg teilte den Mieterinnen schriftlich mit, er habe zwecks Vereinfachung die Haushaltsbögen für jedes Appartement ausgefüllt. Es fehlten nur noch die Angaben zur Person in der Personenliste. Wer nicht zu dem festgesetzten Termin in den Aufenthaltsraum des Schwesternheimes kommen könne, habe „die Möglichkeit, auch telefonisch die Angaben durchzugeben“ schrieb Herr S. an die Mieterinnen. In einem Göttinger Kopierladen ließ ein Zähler eine Namensliste seines Bezirkes liegen, nachdem er angeblich vorher zehn Kopien von dem Melderegisterauszug angefertigt hatte. Etliche ausgefüllte Arbeitsstättenbögen mit Anschriften von Firmen aus dem Augsburger Raum erreichten nicht die Erhebungsstelle, sondern landeten auf ungeklärtem Wege bei verschiedenen Zeitungen. Im Rhein–Main–Gebiet haben sich 500 Zähler mit „Blanko– Ausweisen von hervorragender Qualität“ aufgemacht, Fragebögen einzusammeln. Mittels „eines umweltfreundlichen Recyclingverfahrens werden wir für die absolut sicherste Anonymisierung unserer Daten sorgen“, lassen die „Schwarzen Schafe“ mitteilen. Erst durch ein anonymes Schreiben bemerkte das Landratsamt Tuttlingen, daß 20 Zählerausweise geklaut worden sind. Die Papiere ohne Namen und (leicht zu beschaffendes) Dienstsiegel waren für jedermann zugänglich im Foyer der Behörde gestapelt worden. Daß von den Ausweisen Gebrauch gemacht wird, schließt das Zählbüro nicht aus. Taz–VoBo–Telefon: täglich von 11 - 15 Uhr, 030–4609–203/236
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