Verweis: Sampling als Collagenkunst
Die Sache war eigentlich ein Betriebsunfall. Als Ende der siebziger Jahre die ersten Sampler aufkamen, diente die Technik der digitalen Aufzeichnung von Geräuschen einer möglichst perfekten elektronischen Klangerzeugung, die sich an der Imitation vorhandener Instrumente orientierte. Dass Musiker bald schon darangehen würden, ihre Plattenbestände zu durchforsten, um aus ihren Lieblingsstellen neue Stücke zu machen, konnte ja keiner ahnen. Der Brite Archie Fairhurst alias Romare hat diesem Verfahren neues Leben eingehaucht und mit „Projections“ ein tolles Collagen-Album veröffentlicht, das federleicht zwischen Soul, Gospel, Funk, Disco und House hin und her springt. Heute live zu erleben im Gretchen (Obentrautstr. 19–21, 23.30 Uhr).
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