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Da ist’s passiert Foto: Arne Dedert/dpa

Kleider machen Leute: Das wussten nicht nur der gut gekleidete Schneider oder der Hauptmann von Köpenick, vermittelt in quälenden Deutschunterrichtsstunden, das weiß jetzt auch Marco Friedl. Der Bremer Kapitän erschien zum Sky-Interview im Frankfurter Leibchen seines ehemaligen Teamkollegen Michael Zetterer. Journalistin Katharina Kleinfeldt bewies echte Fachkenntnis und fragte: „Wir wollen natürlich ein bisschen über die Eintracht sprechen. […] 4:1 letztlich heute gewonnen, ist das der Auftaktsieg, den Sie sich so erwartet haben?“ Hatte Marco Friedl nicht. Und gab freundlich zu Protokoll: „Ich bin Werder-Bremen-Spieler.“ Die Reporterin stotterte eine Entschuldigung und schwenkte auf die Werder-Frage um.

Da Kleinfeldt eine blonde Frau und überdies mit Sebastian Kehl liiert ist, geht der Clip nun bei Social Media rauf und runter, einschließlich der erwartbaren Witze über Schalke 05, Claudia Neumann und Frauen in Männerjobs. Ob die dort so selbstsicheren Männer Marco Friedl im Eintracht-Trikot erkannt hätten, wollen wir an dieser Stelle höflich unverhandelt lassen. Kleider können halt blenden, zumal dieses grelle orangene Eintracht-Torwartleibchen. Für die Fachkenntnis bei Sky spricht der Dialog allerdings nicht. Zumal die beiden vor der Partie noch geredet hatten.

„Das habe ich noch nie erlebt“, so Friedl. „90 Minuten später erkennt sie mich nicht mehr. Das ist kurios und auch ein bisschen lächerlich.“ Dabei hat Friedl natürlich klar eine Chance vergeben. Hätte er nonchalant als Frankfurter geantwortet, hätte ihm das einen Platz in jedem Bundesliga-Jubiläumsband gesichert. (asc)

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