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Verteidigungsminister vor dem BundestagHochmut ohne Fall

Fehler, Fehler, Fehler: Verteidigungsminister zu Guttenberg verteidigt sich im Bundestag, räumt "Hochmut" ein – und erntet die Häme der Opposition.

Hat sich selbst Überlastung attestiert: Karl-Theodor zu Guttenberg im Bundestag. Bild: dapd

Was für ein ungeschickter Satz. Die Opposition johlt, der Minister schließt kurz seine Augen. "Ich habe mich am Sonntag erstmals mit der Arbeit befasst", hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gerade vor dem Plenum gesagt, es ist der Satz, der im Bundestag für Momente die Lautstärke nach oben schnellen lässt. Der CSU-Minister versucht zu retten: "Nach den Vorwürfen", sagt er. Es dauert, bis sich die Parlamentarier wieder beruhigt haben.

Mittwochnachmittag, Verteidigungsminister Guttenberg muss sich das erste Mal im Plenum wegen der Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit verteidigen. Nicht vor ausgewählten Pressevertretern wie am Freitag. Nicht vor Volker Bouffier und Roland Koch von der hessischen CDU wie am Montag beim Kommunalwahlkampf. Sondern vor dem von Guttenberg ungeliebten Parlament, in der Fragestunde des Deutschen Bundestags. Lange war offen, ob Guttenberg überhaupt erscheinen würde.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin hakt nach: "Würden Sie die Vorwürfe immer noch als ,abstrus' bezeichnen, wie in der vergangenen Woche?" Guttenberg sagt, die Aussage gelte immer noch, er habe "nicht bewusst" abgekupfert. Wer rede wie Trittin, müsse aufpassen, nicht "in üble Nachrede abzudriften". Guttenberg versucht den Gegenschlag. Schließlich ist Angriff die beste Verteidigung.

Guttenberg zu Trittin: "üble Nachrede"

Zur entscheidenden Frage entwickelt sich an diesem Mittwoch der Streit darüber, ob Guttenberg unabsichtlich oder eben mit Vorsatz abgekupfert hat. Die Frage ist von immenser Bedeutung. Denn wenn Guttenberg zugeben würde, dass er bewusst abgeschrieben hat, dann hätte er eine Straftat begangen. Kurioserweise wäre dies strafrechtlich noch gravierender, als wenn eine dritte Person die Arbeit geschrieben hätte. Also verteidigt sich der Verteidigungsminister in diesem Punkt vor dem Bundestag mit allem, was er hat.

Die Grünen-Abgeordnete Krista Sager versucht es noch einmal: "Sie können uns nicht erzählen, dass Sie nicht wussten, dass Sie in der Einleitung fremde Texte benutzen – wollen Sie uns für dumm verkaufen?"

Krista Sager: "Wollen Sie uns für dumm verkaufen?"

Doch Guttenberg spricht von "unbewussten Fehlern", zieht sich sinngemäß darauf zurück, dass nur er selbst wisse, ob etwas mit Vorsatz geschehen sei. Sager hakt noch einmal nach. Doch die Frage, ob es möglich ist, dass ein Minister die ersten Absätze einer Einleitung zur eigenen Arbeit unabsichtlich übernimmt, lässt Guttenberg unbeantwortet. Und dass diese Absätze aus einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stammen, ist unbestritten.

Ständig wiederholt Guttenberg an diesem Tag seine "eigenen Fehler", spricht auch in der folgenden Rede davon, dass "ein Mensch vor Ihnen steht mit Fehlern". Fehler, Fehler, Fehler. Guttenberg sagt es immer wieder. Zwei Tage zuvor hat ihm diese Form des Eingeständnisses in Hessen Jubel und Beifall eingebracht. Also versucht er es so auch vor dem Bundestag.

Guttenberg: "Ich war so hochmütig, zu glauben"

Es wird eine Form von Selbstkritik, die schwer von Selbstüberhöhung zu unterscheiden ist. "Ich war so hochmütig, zu glauben", sagt der Minister, Familie, Wissenschaft und Politik gleichzeitig bewältigen zu können. Das sei leider misslungen, aber "kein Grund für Häme".

Die Opposition will wissen, wie Guttenberg mit den Texten des Wissenschaftlichen Dienstes umgegangen ist. Denn dies berührt direkt Belange des Parlaments. Guttenberg gesteht "einen Formfehler" zu, weil er es versäumte, eine Genehmigung einzuholen. Daraus, so der Minister munter, "können wir alle lernen" - so wird aus seiner Fälschung der Dissertation ein lehrreiches Beispiel für den Bundestag. Auch dass an den Bundeswehrhochschulen grobe Verstöße gegen akademische Regeln hart bestraft werden, beeindruckt Guttenberg nicht. Dass er als Konsequenz aus seinen Fehlern freimütig auf den Doktortitel verzichtet habe, sei vielmehr "beispielgebend für andere".

Thomas Oppermann: "Sie opfern die Wahrheit für die Macht"

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann wirft dem Minister in seiner Rede vor, mittlerweile habe sich die Anzahl der Dokumente des Wissenschaftlichen Dienstes, die er genutzt habe, von vier auf sechs erhöht. "Sie opfern die Wahrheit für die Macht", sagt Oppermann, "aber damit werden Sie nicht durchkommen."

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53 Kommentare

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  • KK
    Karl K

    "Ich habe mich am Sonntag erstmals mit der Arbeit befasst", hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gerade vor dem Plenum gesagt" - sach ich doch, nix ungeschickt, nix Freud: Ludwig Thoma - "Einser-Jurist und von mäßigem Verstand" - hat recht.

    Das Erschießungspeloton für die Ghostwriter aber - wird zurückbeordert und diese mit der goldsilbernen PR-Plakette am Band dekoriert.

  • KK
    Karl K

    "Ich habe mich am Sonntag erstmals mit der Arbeit befasst", hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gerade vor dem Plenum gesagt" - sach ich doch, nix ungeschickt, nix Freud: Ludwig Thoma - "Einser-Jurist und von mäßigem Verstand" - hat recht.

    Das Erschießungspeloton für die Ghostwriter aber - wird zurückbeordert und diese mit der goldsilbernen PR-Plakette am Band dekoriert.

  • J
    Josef

    Ex-Dr. zu Guttenberg bald kaum noch eine "Fußnote".

  • V
    vic

    Diesmal hat sie zu lange abgewartet. Ich begrüße das.

    Vielleicht bleibt ja doch einmal was an ihrer ihrem Blazer kleben.

    Jetzt wirds schnell gehen für den Minister, nun ist der Doktortitel ofiziell weg.

    Aber Merkels darwinistischer Überlebensinstinkt hat hier endlich mal versagt. Diesen Schwachen hätte sie viel früher fressen müssen.

    Schön.

  • I
    Ikarus

    Ein weiterer Lügner und Betrüger in der Union, wenn er Rückgrat hätte, das er immer vorgab zu haben, wäre er zurückgetreten.

     

    Der Vergleich mit dem ehem.Aussenminister Fischer hinkt, seine "Verfehlungen" waren bekannt und fanden in jungen Jahren statt, aber die Union wollte damals einen beliebten Politier demontieren, dazu war ihnen alles recht. Warum die Union nicht gleich gegen den Fischer vorging, als er Minister wurde, da es ja allseits bekannt war, dass er auf der Straße kämpfte oder Steine warf, ist und war mir ein Rätsel.

     

    Diese ganze Ministerriege in der Union ist einfach verlogen, aber man hat ja gut gelernt, ala Kohl.

  • S
    Stephan

    So eine Arbeit sollte die beste Arbeit sein zu der man fähig ist. DAS ist seine BESTE Arbeit?

  • S
    Seeräuber-Jens

    Guttenberg nennt sein Verhalten "beispielgebend für andere".

     

    DAS Problem sehe ich allerdings auch.

  • TV
    Thomas v. A.

    Das schlimmste an dieser Affaire ist, dass es nicht nur Herrn zu Guttenberg unglaubwürdig macht, sondern auch zu einer allgemeinen Politikverdrossenheit führt. Das die Kanzlerin ihn verteidigt mach die Sache auch nicht besser.... Kein Wunder, dass die deutschen Politiker bei Wikileaks als bessere Muppets angesehen werden. Man (und auch die Kanzlerin) muss sich eingestehen, dass er nicht haltbar für die Politik ist.

    Bei der allgemeinen Diskussion sollte man zudem auch nicht außer Acht lassen, dass irgendein "Doktorvater", der vermutlich mittlerweile emeritiert ist, diese Arbeit abgenommen hat und sie mit summa cum laude bewertete. Dies spricht dafür, dass vermutlich der Name zu Guttenberg gereicht hat um einen Doktor zu bekommen. Das alles sagt auch einiges über die Uni Beyreuth, die sich somit auch nicht mit Ruhm bekleckert.

     

    Diese Affaire oder dieser Skandal zeigt nicht nur wie es um die Politik in Deutschland bestellt ist, sondern auch wie es um die Bildung bestellt ist. Darüber hinaus zeigt es eindrucksvoll, dass man sich als Politiker so einiges leisten kann, wie es unser ALtkanzler Kohl so schön gezeigt hat.

  • B
    bingchrosby

    Welch eine Trauerspiel, eine Frau wird entlassen wegen dreier Maultaschen die sons in dem Müll gewandert wären, das Vertrauen ist zerstöhrt, so die Begründung.

    Der Herr Baron begeht geistigen Diebstahl, erschleicht sich einen Titel, aber hat weiter das volle Vertrauen der Kanzerlin.

    Vor dem Gesetz sind alle gleich, oder so.

  • H
    Holla

    wenn man den fall guttenberg nachzeichnet, erkennt man unweigerlich den ruinösen zustand einer gelangweilten mediendemokratie: ein minister trickst und lügt, der gute bürger in der mitte sagt sich, "na ja kann sein, kann nicht sein und nun ist auch lang genug berichtet worden, lasst uns wieder über was anderes schwadronieren". die konsequenz ist keine konsequenz, und dieser zustand transformiert sich thema für thema in resignation bei den bürger_innen die nicht nur an der oberfläche des bewusstseins schwimmen.

     

    themen werden eben in der breiten mitte nur noch abgearbeitet, eine inhaltliche auseinandersetzung bis zur lösung eines konflikts, die tatsächlich dem demokratie-begriff gerecht würde, lässt die scheinbar reaktionäre mitte nicht zu. morgen wird die druckerpresse jemand anderes mit einem anderen thema, dasselbe publikum, das gelangweilt zur zeitung greift, den nächsten skandal wie eine droge konsumieren lassen. sie werden darüber kurz erregen und nach dem viel zu kurzen rausch wieder gelangweilt im chor sagen: "kann sein, kann nicht sein...."

  • V
    Volker

    Schon vergessen, vor zwei Jahren als Wirtschaftsminister, war da nicht die Tätigkeit in der freien Wirtschaft?

     

    Zur Erinnerung bei Zapp...

    (youtube.com/watch?v=lu-DBai3Kok)

  • D
    Dante

    Herr zu Guttenberg hat recht: es gibt keinen Grund zum Rücktritt! Er hat eben bewiesen, was von einem Politiker zu erwarten wäre: er zeigt gerade Stehvermögen und bügelt alles ab mit einem verlogenen "mea culpa", er kann lügen, betrügen, also alle erforderlichen Fähigkeiten, um in diesem Land ganz vorne in der Politik mitzuspielen! Oder bildet sich hier jemand ein, dass Politiker hierzulande so was wie eine Vorbildfunktion haben sollten? Und zu Guttenberg kann auch mit etwas noch wichtigerem rechnen: das deutsche Wählervolk ist vergesslich! Schauen Sie sich mal Hamburg an !Dort wurde gerade mit absoluter Mehrheit ein SPD-Politiker gewählt, der während der Bürgerschaftwahl 2001 als Innensenator keine Skrupel hatte, für die Bekämpfung des Drogenproblems die zwangsweise Verabreichung von Brechmittel einzuführen um die Wähler am rechten Rand einzubinden. Dabei verstarb ein junger Mensch und ein anderer fiel ins Koma..Also, Leute, WILLKOMMEN IN DIE MATRIX!!!

  • H
    H.Hensel

    Es war unglaublich, wie der Herr zu Guttenberg ganz lässig und locker auf seinem Stuhl saß und eine ungeheure Arroganz ausstrahlte, man bekommt da fast einen Brechreiz!!

     

    Ein Mensch mit Schamgefühl wäre zurückgetreten, der Machtgeile bleibt!!

  • PF
    Pilot FadC

    ... na denn schnell mal die Fußnoten an der richtigen Stelle setzen: thomas-gebhardt@flugzeuge-auf-dem-cover.de

     

    Grüße aus Oberfranken

  • T
    Toni

    Ganz ehrlich gefragt, wenn ich mir ein Buch in die Hand zum lese nehme! Stelle ich fest das ich gleiches und ähnliches schon in anderen Büchern gelesen habe! Wie soll man da noch etwas neues schreiben?

     

    Zitat Wihelm Busch:

    Auch die Dummheit ist eine Gabe Gottes!

     

    Die Neider von Herrn zu Guttenberg sind scheinbar besonders davon befallen!!!!!

  • P
    Pygma

    Sehr schön.. und alle Politiker haben einen Grund sich vor der Arbeit zu drücken!

     

    Was hat so eine Debatte in der Arbeitszeit zu suchen?

    Wie hilft das dem Deutschen Volke weiter?

     

    Das ist ja wie RTL am Nachmittag..

  • C
    Celsus

    Ja. Es gibt Menschen mit Fehlern, mit denen der Mensch Nachsicht üben muss. Das sah die CSU bis vor kurzem noch nicht so. Da konnte eine Bäckereiverkäuferin in einem spontanen Anfall von Hunger einen BIenstich essen, was sie nicht durfte, auch wenn das nachher bezahlt wurde. Die Konsequenz: Kündigung.

     

    Noch nicht einmal den "Diebstahl" des Mülls des Arbeitgebers wollten die rechtschaffenen Mitbürger der CSU hinnehmen. Kein Gesetzgebungsbedarf aus deren Sicht. Und der Verteidigungsminister würde doch für den kleinsten Diebstahl weiterhin als Dienstherr mit aller Schärfe ahnden.

     

    Und jetzt hat da einer der ihren mit viel mehr Bedeutung als eine aufs Gehalt angewiesene kleine Verkäuferin ein Problem. Leistungen des Wissenschaftlichen Dienstes von bestimmt einigen 1000 Euro. Und oh Wunder: Sie halten im ausnahmslos die Stange.

  • JK
    Juergen K

    Teflon -

     

    wie die Mutti

    so der Gutti.

     

    Wer bis heute so alles Schuldig war?

     

    Die SPD,

    die Linken,

    die Gruenen,

    die Kinder,

    die Frau,

    die Fahnder im Internet,

    die Presse,

    die viertel Milliarde zu Hause,

    die politische Karriere

    und

    die Doktorarbeit selbst.

     

    Alle haben sie sich mitschuldig gemacht.

  • T
    Tobias

    Erinnert mich stark ab Fischer. Allerdings fand der seine Steinwürfe voll ok und da gab es in den Medien lange nicht so einen Aufstand.

     

    Egal Steinewerfer oder Betrüger, die haben nichts an einer Stelle verloren an der sie das Volk repräsentieren.

  • E
    ewf

    Sei's drum. Wenn das Deutsche Volk so einen als Kanzler will. Bitte schön! Wir werden ja sehen ob sich Deutschland dieser Peinlichkeit dieser Person hingibt. Dann sind wir in Sachen Lächerlichkeit in der Regierung noch hinter Frankreich und Italien.

  • W
    whatsaname

    Moralisch wieder auf Vorkriegsniveau: Lügen, Morden, Diebstahl, Raub - alles ist erlaubt.

     

    .. man darf sich nur nicht erwischen lassen.

  • CM
    Christine Müller

    Habe heute unseren Auszubildenden gefragt, wie er seine Prüfung schaffen will. Warte nur darauf, daß er sagt er guttenbergt sie.

  • M
    Metamade

    Wenn ich mir als "normaler" Student sowas in einer Hausarbeit leisten würde, müsste ich damit rechnen, exmatrikuliert zu werden!

     

    Das Schlimme für uns alle ist, dass - selbst wenn er jetzt doch noch zurücktreten sollte - es nur eine Frage der Zeit ist, bis Guttenberg Kanzler wird.

  • PB
    Peter Bundel

    @ Lilo:

    Niemand darf seine wissenschaftlichen Arbeiten von anderen abschreiben oder von anderen schreiben lassen. Wer denen, die auf Ehrbarkeit bestehen, hier politisches Kalkül unterstellt, macht sich selbst zum Mittäter, schuldig der Beihilfe zum Betrug. Denn so wird Rückendeckung gegeben. Wie der Fahrer des Fluchtfahrzeugs bei einem Raubüberfall. Wenn Ihnen Ehrlichkeit einen Dreck wert ist, dann fort mit Ihnen in sonst irgendeine Bananenrepublik, das ist hier längst kein Spiel mehr!

     

    Im Übrigen: ich glaube keiner einzigen dieser Umfragen, die den „Rückhalt für Guttenberg im Volk“ angeblich dokumentieren. Habe mal beim Einkauf in der Schlange rumgefragt und im Bus. Nirgends läßt sich einer aus diesem "Volk" finden. Ich will endlich mal einem dieser „Mehrheit im Volk“ in Fleisch und Blut gegenüberstehen. Für mich kein Problem, wenn jemand einfach weiter menschlich zu Guttenberg hält, das nennt man Meinungsfreiheit. Ein gewaltiges Problem aber, wenn solche Meldungen gefälscht sind. Wer immer zum Lager Guttenbergs gehört, offensichtlich hat man dort ÜBERHAUPT kein Problem damit zu fälschen. Wenn ich schon Fernsehmoderatoren/innen sagen höre „Hat (der Arme) es damit dann endlich bald überstanden?“ Diese zur Schau herumgetragene höchste Form der Korruption ist anwidernd und ekelerregend.

  • E
    Ebola

    Nun ist es also zur Kumpanei gekommen. Die Bundesregierung schmeißt den konservativen Wertekanon auf den Müll und deckt den Lügner, Betrüger und Hochstapler Guttenberg. Nun ist alles möglich. Berlusconi läßt grüßen. Wenn der Wähler diese Entwicklung nicht entschieden verhindert, werden wir unsere vereintes Deutschland bald nicht mehr wiedererkennen.

  • U
    Udo

    Im Prinzip stehe ich den Parteien auch mehr (CDU/FDP) oder weniger skeptisch gegenüber. Aber im Gegensatz zu "Ralph" habe ich später recht gute Beiträge von Linkspartei, Grünen und sogar SPD gehört. Was mich mehr wunderte, ist der rhetorische Stil der "Bürgerlichen" (falls sich diese parlamentarische Lachtruppe noch so bezeichnen lässt). Sie verteidigten ihren Betrüger, als sei er der Betrogene und warfen hilflos mit Worten wie "Unverschämtheit" oder ähnlich unpassendem Geschwätz um sich, eine jämmerliche Lakaientruppe des Hofadels. Die Berlusconisierung Deutschlands ist weit fortgeschritten. Die Herren beklagten, dass niemand über Libyen rede. - Aber was hätte eine solch abgewirtschaftete Demokratie den arabischen Völkern zu sagen? Wir gehören doch zu ihren Peinigern, nicht zu ihren Erlösern.

  • E
    Ehrlich

    Guttenberg war von Fußnoten schon so überfordert, dass er FEHLER gemacht hat, sagt er. Leute, der Mann ist Verteidigungsminister was macht denn der , wenn er da überfordert ist? Jemand der nicht mal das Bißchen mit den Fußnoten auf die Reihe kriegt, ist als Kriegsminister gemeingefährlich und unberechenbar!

  • B
    berbaron

    Frau Bundeskanzlerin,

    wie lange noch lassen Sie zu, Wählerstimmen hin oder her, das das Amt des Verteidungsministers der Bundesrepublik Deutschland durch die bereits tagelangen "Clownerien" des derzeitigen Amtsinhabers droht beschädigt zu werden.

    Von dem Ansehensverlust der gesamten Koalition bezüglich der offensichtlich für kurze Zeit - so lange die Affäre eben dauert - wiederholten kurzfristigen Aussetzung von Anstand und Moral ganz zu schweigen.

     

    Vielen Dank auch, dass ich bei meinen Kindern was das Thema lügen und betrügen angeht, nun wieder von vorne anfangen kann!!

  • R
    Rolf

    Wie soll man jungen Menschen erklären warum man sich anstrengen soll ? Zeugnis !!!??? Es gibt doch Photoshop Ratzfatz ist das Abitur kopiert! Wenn was rauskommt macht doch nichts da beruft man sich halt auf unseren von und zu Theodor....

  • F
    Fehlerteufel

    Wie kann es sein, dass er das Volk offensichtlich lügt und nichts passiert ?

    Er spricht immer von "Fehlern". Aber wenn man sich die Summe der fehlenden Zitate oder Fußnoten anschaut, so hat das Methode. Das "passiert" nicht einfach so.

    Ich kann ja auch nicht in einen Laden gehen, was klauen und wenn ich erwischt werde von "handwerklichen Fehlern" sprechen, die mir "unabsichtlich" unterlaufen sind.

    Sag mal gehts noch?

    Er hat betrogen und gelogen und belügt das Volk noch immer.

    Abtreten !

  • DN
    Dr, No

    Wenn Gutti damit durchkommt, schafft er einen beispiellosen Präzedenzfall. Im Frühjahr werden die Abiturprüfungen geschrieben. Ich sehe schon die Ausreden der spickenden Abiturienten: "Ich habe das nicht in bewusster Täuschungsabsicht gemacht". Oder: "Ja, Ich habe abgeschrieben. Darf ich mich jetzt als Minister bewerben?" Oder: "Ich habe abgeschrieben. Na und. Was in Afghanistan abgeht, ist doch noch viel schlimmer."Die Gutti-Show ist ein echter Schenkelklopfer. Was hat das sogenannte bürgerliche Lager bloß für Pappnasen in ihren Reihen? Wenn Angie den als Minister hält, schneidet sie sich ins eigene Fleisch. 7 Landtagswahlen und in Berlin ein Schummel-Minister. Herzlichen Glückwunsch. Ich bin aus dem linken Lager (mit echtem Doktor), mir solls recht sein.

     

    Und noch was Gutti, der Prüfer muss dem Prüfling nicht die Betrugsabsicht nachweisen, da gilt nicht die Unschuldsvermutung. Und hier gehts nicht um eine Klassenarbeit eines Pennälers, der erwischt wird und mit vollen Hosen auf die Tränendrüse drückt. Werden sie endlich erwachsen, Herr von und zu Beschiss.

  • L
    Lilo

    Schreiben hier nur Hirnamputierte? Irgendwie merkwürdig, dass sich noch niemand um die Doktorarbeit eines gewissen Professors aus Bremen angeschaut hat. Klar, der gehört der SPD an...

  • R
    reblek

    Guttenberg hat "sich entschuldigt". Er hat offensichtlich noch nicht davon gehört, dass sich niemand selbst von Schuld freisprechen kann, sondern dass das andere machen müssen. Er hätte um Entschuldigung zu bitten - bei wem auch immer. Und wenn die nicht gewährt würde...

  • B
    Berndt

    In der jüngeren deutschen Geschichte gab es seit Kaiser Wilhelm mehrere solche Egomanen, die unser Volk ins Unglück gestürzt haben und die anfangs vom Deutschen Michel bejubelt wurden. Ich mache mir Sorgen um Deutschland, wenn diese Affäre nicht endlich durch Rücktritt, besser Entlassung des Freiherrn copy und paste beendet wird.

  • T
    tom

    Zusammengefasst :

    1.Der Mann hat keine eigene Ideen.

    2.Er ist total überfordert.

     

    Damit ist er die falsche Person als Verteitigungsminister!

     

    Also schnellstens eine geignete Person suchen und umbesetzen!

  • A
    AnTNe

    Herr Guttenberg hat immer noch nicht verstanden, worum es geht. Er sagt jetzt, er habe "eine sehr fehlerhafte Dr. Arbeit geschrieben", aber das stimmt nicht. Die Arbeit ist wohl so brillant, dass er "summa cum laude" bekommen hat. Nur, er hat sie nicht geschrieben, sondern andere. Sollen jetzt deren Gedanken "schlecht" sein, nur weil er ein Betrüger ist? Andere verantwortlich machen scheint das einzige zu sein, dass er wirklich beherrscht.

    Und, bei der FAZ online läuft gerade eine Abstimmung: 70% sind dafür, dass er zurücktritt, nur 30 dagegen. Wo ist dieser "Rückhalt im Volk" her?

  • A
    abc

    laut ard ist für 80% die sache nicht erledigt:

    http://umfrage.tagesschau.de/umfrage/poll_dbdata.php?oid=guttenberg680

  • EH
    Erika Hoffmann

    Wenn ich noch einmal hören muss, dass Guttenberg Fehler wegen seiner Mehrfachbelastung, unter anderem als junger Familienvater, gemacht hat, kotz ich auf den Tisch! Sogar jetzt sucht er eine Möglichkeit, die Verantwortung abzugeben. Kann er nicht endlich aufhören, andere zu instrumentalisieren und anfangen, ohne wenn und aber die Verantwortung zu übernehmen und die Konsequenzen zu ziehen?

  • S
    Sahra

    Es war wirklich überraschend, wie sanft die Opposition mit einem solchen Betrüger umgegangen ist. Ich glaube fast, die brauchen den Guttenberg noch ein bisschen als Zielscheibe für die nächsten Wahlkämpfe. Guttenberg selbst hat es benahe geschafft aus seinem Betrug noch eine Heldentat zu machen. Das Stimmvieh wird es ihm wahrscheinlich abnehmen. Die große Schauspielerin Steffie Spira sagte am 04. November 1989 auf einer Kundgebung in Berlin: "Ich schäme mich für dieses Volk". Wie recht sie hatte!

  • S
    sontag

    Können Sie mal endlich aufhören, diese getürkten Umfragen in Umlauf zu bringen? Sogar die Abstimmung von BLÖD-Lesern zeigt, dass 51% seinen Rücktritt fordern. Wenn man 500 Leute ausgerechnet in München befragt, ist das keineswegs repräsentativ.

  • HD
    Hans Dampf

    "Guttenberg sagte, er habe sich erstmals am Wochenende angesichts der Vorwürfe gegen ihn intensiv mit seiner Doktorarbeit beschäftigt"

     

    Das sagt doch schon einiges aus. Ich dachte es wären 6-7 Jahre intensivste Arbeit gewesen?

     

    Peinlicher Lügner, peinliche Kanzlerin, peinliche Regierung, peinliches Deutschland!

     

    Ein Goethe dreht sich seit Tagen im Grabe um.

  • H
    Hansa

    Nun, die Südländer aus der CSU waren schon immer berühmt für ihre Eskapaden. Franz-Josef Strauss wurde aus Bordellen, aus Parks und sonstwo herausgefischt, aber seinem Selbstbewusstsein nahm das nicht den Schneid. Das scheint wohl auch das Vorbild des zu Guttenberg zu sein. Egal was, ich habe recht, mir steht das zu und ich bin ein toller Mensch.

    Wenn er bleibt, wird sich die CDU doch noch wundern. Auch in Hamburg glaubte die CDU, dass sie ihre Wähler zwanghaft hinter sich hätte, stimmte aber nicht. Und so ein Minister steht einer konservativen Partei überhaupt nicht, zumal das Ressort wirklich zu so einem Typ passt.

    Was passiert denn, wenn ein Soldat in Afghanistan täuscht oder die Kameraden im Stich lässt? Tja, das sind Fragen, die mich interessieren, aber nicht den Minister. In gewisser Weise stellt er nur heraus, dass es letztlich egal ist, wer sich an die Spitze eines Ministeriums stellt.

  • F
    FAXENDICKE

    Mittels "google" habe ich mal ein Wenig eruiert wie dieser Mensch zum Multimillionär aufgestiegen ist (ca. schlappe 400 Millionen Euro Privatbesitz). Da wurde mir auch klar weshalb im Gesundheitswesen immer weniger Leistung für immer mehr Geld geboten wird.

    Dazu zählt der sagenhafte Deal Ende der 80-iger für 2.6 Mio DM bei den Rhön-Kliniken eingestiegen zu sein. Die kurz zuvor noch vor dem Konkurs standen und 130 Mio Miese machten. Im Zuge der Privatisierungswelle und der „Industrialisierung“ des Gesundheitswesens, stieg diese unscheinbare Firma innerhalb von wenigen Jahren zu einem der größten Krankenhausbetreiber in Deutschland auf. Und kaum 10 Jahre später, war der bescheidene Anteil des Herrn Guttenberg, der Hypo Vereinsbank dann 260 Mio Euro wert.

    Guttenberg hat die 260 Mio derweil die Hypo mittlerweile am Steuerzahlertropf hängt.

    Jetzt als MfV eröffnen sich sicherlich noch grandiosere Gewinnmaximierungsmöglichkeiten.

    Rechtlich ist und war das womöglich alles koscher, aber ist das alles noch Gerecht, derweil die Armen immer ärmer werden?

  • M
    michael

    Ich habe gerade die Debatte mit Herrn Guttenberg im Parlamentsfernsehen verfolgt:

    Es ist ein unfassbar:

    Die Salamitaktik, das Zugeben von Lügen immer erst nach bereits erfolgtem Nachweis, das versucht dieser Mann auch noch als Einsichtigkeit und Lauterkeitsbeweis hinzustellen!

    Was für eine bodenlose Dreistigkeit!

    Inzwischen ist die Verteidigungslinie klar:

    Frühere gelogene Beschwichtigungen sind obsolet, was kümmert ihn sein Geschwätz von gestern.

    Es geht einzig darum, ob er "bewusst" plagiiert hat. Der Plagiate selbst kann er ja nicht mehr abstreiten.

    Wie man Plagiate in diesem Ausmaß unbewusst hinbekommen kann, auf die Erklärung müssen wir wohl noch warten.

    Inzwischen mein Vorschlag an findige Softwareentwickler:

    Ein Plagiierprogramm (guttenberg.exe), das so funktioniert:

    Beim Drücken von STRG + V wird Text aus der Zwischenablage nach dem Zufallsprinzip manchmal eingefügt - oder auch nicht.

    Dann kann man immer behaupten, man habe niemals Text "bewusst" eingefügt, da es ja auch möglich war, dass der Text nicht eingefügt wird.

    Zurück zum Thema: Diejenigen, die Herrn Guttenberg immer noch die Treue halten, sollten sich mal fragen, ob sie nicht einen Führerkult betreiben.

    Die BLÖDzeitung kann gekauft werden (es gab mal Zeiten, da verbot es sich für Spitzenpolitiker, dieser Zeitung Interviews zu geben).

    Klicks auf Facebook können gekauft werden (100.000 Klicks für 5.000 Euro, ein gutes Investment)

    Umfragen können gekauft werden.

    Leute, schaut auf die FAKTEN!

    Der Mann lügt und betrügt um an die MACHT zu kommen.

  • T
    Tamer

    Eigentlich kann es gar nicht besser sein: Die CDU verhandelt hart über 5 EURO für Arbeitslose, sendet Drohungen an Gaddafhi und leistet sich einen Aufschneider, der einfach keine Verantwortung übernehmen kann. Ich bin dafür, dass er bleibt. Besser zeigt sich nicht das wahre Gesicht dieser CDU und CSU-Politiker. Das Volk spielt bei denen nur in Reden eine Rolle, wenn wirklich mal was rauskommt, ka...n die auf uns.

  • H
    Hanna

    Zugleich verwies er erneut darauf, dass er deswegen die Universität Bayreuth gebeten habe, seinen Doktortitel zurückzunehmen. Er habe sich "aufrichtig und auch von Herzen dafür entschuldigt und wiederhole das auch gerne noch einmal hier in diesem Hohen Hause".

     

    Das ist kein Gericht. Für einen Juristen redet er arg seltsam daher. Die Sache ist auch nach wie vor einfach, die Arbeit wurde mit suma cum laude bewertet und der legale Träger des Titels ist Herr Karl-Theodor zu Guttenberg. Und aberkennen kann den Titel nur die Uni, man kann darauf gar nicht verzichten.

    Die Hochnäsigkeit und Läsigkeit von zu Guttenberg ist unerträglich. Dieser Typ macht sich über den Bundestag, über die Promotionsordnung und über jeden Bundesbürger lustig. Der hält jeden Einzelnen von uns wohl für dumm oder täuschbar. Ich hoffe, dass ihn jetzt die CDU zurück tritt. Anders scheint es bei ihm nicht zu gehen.

  • H
    hansb

    Was ist eine Wertepartei, der die Werte abhanden gekommen sind? Am Arsch.

  • SS
    Sonja Schierenbeck

    Sprichwort: Hochmut kommt vor dem Fall.

  • G
    GonZoo

    Ich habe den Fernseher eingeschaltet und komme nicht aus dem Staunen heraus, wie arrogant und kaltschnäuzig Guttenberg antwortet - wenn man das Antworten nennen kann.

     

    So haben wohl zuletzt vor 150 Jahren Adlige im Reichstag die bürgerlichen Abgeordneten abgespeist.

  • R
    Ralph

    Die Arbeit der Parlamentarier war mal wieder mehr als enttäuschend. Die Fragen an Herrn zu Guttenberg waren derart plump, dass er sich gegen Ende der Fragerunde sogar immer mehr als Vorbild aufspielen konnte. Dass seine Arbeit ein Plagiat sei streitet er nach wie vor ab, selbst unter Androhung strafrechtlicher Konsequenzen wegen übler Nachrede. Trotzdem hätte man den Punkt herausarbeiten können, dass für jeden Menschen ohne "von und zu" im Namen nach solchen "Fehlern" in der wissenschaftlichen Karriere eine höhere Position ausgeschlossen ist. Bei der von ihm mehrfach betonten eigenen Inkompetenz, kann man einfach nicht die Streitkräfte eines ganzen Staates führen. Nicht auszudenken, wenn er angesichts seiner persönlichen Belastung durch Amt, Familie, Showmaster und Luxusleben die Informationen des MAD o.Ä. nicht mehr zuordnen kann.

  • S
    Stefan

    Unglaublich, diesen Betrug verharmlosend nur als einen Fehler darzustellen - klar könnte man einen Fehler verzeihen, wäre ja auch gar nicht relevant für ein Ministeramt.

    Aber hier handelt es sich eindeutig um vorsätzlichen Betrug - (nachgewiesener) Umfang und Art lassen gar keine andere Deutung zu.

    Ich habe noch ein Stückchen Resthoffnung, dass wenigstens die Uni Bayreuth den Sachverhalt entsprechend korrekt benennt und ihm die Doktorwürde eben wegen Betruges entzieht - etwas anderes kann sie ja gar nicht: welcher nichtvorsätzliche "Fehler" könnte ansonsten denn als Begründung für einen solchen Schritt vorgebracht werden?

     

    Unerträglich, dass ein Betrüger seine Mibürger auch noch so dreist belügt. Vor Gericht würde ein solches Verhalten als Uneinsichtigkeit und Verhöhnung gewertet werden.

     

    vg, stefan

  • M
    Michael

    Ich baue auf den investigativen Journalismus, der endlich den Ghostwriter ausfindig macht, der die "Arbeit" zusammenkopiert hat?

  • D
    deviant

    "Guttenberg sagte, er habe sich erstmals am Wochenende angesichts der Vorwürfe gegen ihn intensiv mit seiner Doktorarbeit beschäftigt"

     

    Diesen Eindruck macht er tatsächlich immer wieder und machte ihn bei der Befragung gerade.

    Diese Affäre ist nicht beendet, bis er verrät, wer die Arbeit geschrieben hat.